Im Mai war ordentlich was los bei mir im Job und im Kopf. So viel, das sich meine Gedanken etwas verhedderten und ich eine Coachingstunde bei Psychotherapeutin Miriam Junge buchte. Zusammen entknoteten wir in nur 45 Minuten meinen Kopf. Und das Lustige: Wir kamen immer wieder auf die Dinge, die sie hier auch in ihren Kolumnen schreibt. Zum Beispiel: "Denk an die
Microhabbits! Nicht schon daran denken, was in der Zukunft liegt, bleib' bei der nächsten Stunde. Und der nächsten Stunde. Und der nächsten Stunde." Ich liebe, was ich von ihr lerne und wie sehr es mit im Alltag hilft.
So geht es mir auch mit ihrer heutigen Kolumne. Es sind ihre kleinen, feinen Tipps, die helfen, den Alltag besser zu meistern. Ich weiß auf jeden Fall, wie lange ich heute arbeiten werde und wann eine Pause ansteht. Das wird mein neuer Rhythmus, vielleicht ja auch gleich deiner!
Viel Spaß mit Miriam!
Die Frage heute lautet: Wie komme ich schneller voran?
Miriams Antwort ist:
"Wer sich diese Frage stellt, hat eins gefühlt nicht: Zeit. Ich schreibe ganz bewusst „gefühlt“. Weil: Natürlich haben wir alle Zeit. Nur unser Gefühl sagt uns „Es reicht nicht! Ich schaff das alles nicht! Die Zeit rennt!“ Das passiert immer dann, wenn der Kopf in der Zukunft hängt, statt im Jetzt.
Jetzt ist doch gerade alles gut, oder? Wir atmen, haben genügend zu essen, zu trinken, die Feuerwehr steht nicht vor der Tür und schreit, dass wir das Haus sofort verlassen müssen. Wir haben also alles, um alles hinzubekommen. Oder sagen wir mal: alles wirklich Wichtige. Richtig?
Die Entscheidung liegt also bei uns, was wir mit dieser Zeit jetzt anfangen. Wir können uns in Selbstzweifeln baden, darin so richtig schön eintauchen bis die Haut schrumpelig wird. Oder es lassen.
Wir können zu Anderen schauen, uns den Kopf darüber zermartern, was die alles angeblich besser können als wir. Oder es lassen.
Wir können beschließen, uns nicht von soetwas ablenken zu lassen.
Einfach so.
Und gewinnen damit ganz viel Zeit.
Und diese Zeit nutzen wir zum Vorankommen. Und halten erstmal inne. Mit einer Meditation. Wie, dafür ist keine Zeit? Du hast keine drei Minuten für eine Meditation? Oh doch. Ich sag dir auch warum: Weil es übt, den Fokus zu halten. Sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren. Sich zu fragen: Was kann ich jetzt tun, um mein Ziel zu erreichen? Statt blind durch die Gegend zu rennen. Und zu stürzen.
„Wenn du schneller vorankommen möchtest, brauchst du Disziplin. Disziplin im Selbstschutz.“ -
Stell es dir als Muskel vor, der trainiert werden muss und der dir dann helfen kann, die schwierigsten Dinge anzupacken.
Noch mal zur Verdeutlichung: Rennst du einfach los, weil du denkst, du hättest so viel zu tun und keine Zeit für nichts, nicht mal um nach dem richtigen Weg zu gucken, wirst du stürzen. Weil dir der Fokus fehlt.
Also: Meditiere. Halte an. Fokussiere dich.
Dann packst du das Handy vom Schreibtisch weit weg. Es gibt Studien dazu, dass es sonst permanent in unserer Wahrnehmung ist und damit mögliche To Dos in uns triggert. Also: weg damit.
Und dann arbeitest du 20 Minuten konzentriert. Und machst eine Pause.
Kein Mensch schafft es ohne Ablenkung zwei Stunden zu arbeiten. Setze dir also ein realistisches Ziel: 20 Minuten hochkonzentriert arbeiten. Wenn du kannst, schalte so lange auch dein Emailfach aus. 20 Minuten hochkonzentriert arbeiten. Pause. 20 Minuten hochkonzentriert arbeiten. Pause.
Die Pause kannst du nutzen, um dir einen Snack zu machen, einen Tee, die Blumen zu gießen – und weiter geht’s. 20 Minuten hochkonzentriert arbeiten. Pause. 20 Minuten hochkonzentriert arbeiten. Pause.
Du wirst merken: So kannst du deinen Fokus halten. So wirst du produktiver, wirst du das Gefühl haben, wirklich etwas geschafft zu haben. So wirst du weniger arbeiten und mehr verdienen."
Ich arbeite dann jetzt mal 20 Minuten. Und dann gibt`s Tee! Macht ihr mit?
Herzlich,
Steffi