Meine Woche beginnt derzeit immer freitags. Denn freitags fahren wir seit Corona zu einem unserer liebsten Biohöfe, um frisches, regionales Gemüse direkt beim Erzeuger zu kaufen. Dieser Ausflug ist zurzeit definitiv mein Wochenhighlight. Um den Überblick über unseren Kühlschrank zu behalten, schreibe ich mir vor dem Einkaufen gerne einen groben Essensplan. Der Plan ist nicht in Stein gemeißelt, doch er hilft uns dabei, unter der Woche nicht an der „Was wollen wir heute essen“-Frage zu scheitern. Außerdem reduzieren wir so die Lebensmittelverschwendung in unserem Haushalt.
Natürlich muss ich zur heutigen kulinarischen Beispielwoche sagen, dass das Thema Essen mein Beruf ist und ich dementsprechend viel Zeit in der Küche verbringe. Gerade arbeitet mein Mann wegen Corona ca. drei Tage die Woche im Homeoffice, weshalb wir uns auch prima mit dem Kochen abwechseln können. Aber solltet ihr euch im folgenden Text wundern, dass wir es schaffen, teilweise zweimal am Tag warm zu essen, denkt bitte daran, dass wir nur zu zweit sind und ich hauptberuflich Rezepte kreiere. Trotzdem achte ich natürlich im Alltag auch auf möglichst unkomplizierte Gerichte, die schnell gehen und oft vorgekocht werden können.
FREITAG
Der Tag beginnt mit Kokosjoghurt, Haferflocken, ein paar Kürbiskernen, Erdbeeren und
Rhabarberkompott. Mittags gibt es ein paar Scheiben selbst gebackenes Sauerteigbrot mit
Hummus, Pesto (ähnliches
hier) und Basilikum. Natürlich bin auch ich dem Sauerteig-Hype verfallen und backe einen Laib nach dem anderen aus diesem
Buch. Irgendwie hat es sich so ergeben, dass freitagabends seit Corona unsere Date Night ist. Da koche ich am liebsten etwas Asiatisches, wie diese Thaikokossuppe mit Zitronengras und Kaffir-Limettenblättern. Ich liebe diese Suppe heiß und innig und habe euch deshalb heute auch das Rezept mitgebracht. Die Anleitung findet ihr am Ende des Beitrages!
SAMSTAG
Der beste Tag der Woche beginnt mit einer ausgiebigen Laufrunde. Danach geht’s für uns direkt auf den Markt. Gefrühstückt wird endlich wieder in einem unserer Lieblingscafés in Lüneburg. Es gibt pflanzliches Birchermüsli mit Obst und ein Schoko-Croissant. Das ist meine Definition einer ausgewogenen Ernährung. Mittags gibt es für mich die Reste der Suppe vom Vortag und abends zelebrieren wir das frisch auf dem Markt gekaufte Gemüse in Form dieses
Blechsalates.
SONNTAG
Auch unser Sonntag beginnt mit einem Morgenlauf und anschließend einer kurzen Yoga-Einheit. Danach frühstücken wir ausgiebig mit
Overnight Oats, Erdbeeren,
Sauerteigbrot, Oliven und gekauften Aufstrichen. Mittagessen gibt es bei uns am Sonntag meistens nicht, doch wenn mein Mann nachmittags Hunger bekommt, zaubert er aus altem Brot einen
Brotsalat. Da ich am Sonntag meist einige Stunden arbeite, habe ich abends keine Lust mehr zu kochen. Wir holen uns deshalb zwei vegane Gemüsepizzen. Unser Dorfitaliener macht die besten veganen Pizzen mit einer riesigen Portion Gemüse. Vor dem Schlafengehen bereitet mein Mann noch schnell unser
Birchermüsli vor. Das dauert keine fünf Minuten und man feiert es so sehr, wenn morgens schon das Frühstück im Kühlschrank auf einen wartet.
MONTAG
Die Arbeitswoche beginnt mit dem besagten
Birchermüsli, das ich noch mit Bananen sowie Hanfsamen garniere. Hanfsamen sind reich an Proteinen und Omega-3-Fettsäuren, weshalb ich sie über viele meiner Gerichte streue. Zu Mittag mache ich uns
Kohlrabipommes mit einer
Mandelmayo und einen einfachen grünen Salat. Da ich abends alleine bin, bereite ich mir nur ein paar Kleinigkeiten zu. Einen welken Fenchel schneide ich in dünne Streifen, brate ihn kurz in Olivenöl an, lösche ihn mit etwas Oatly-Hafersahne ab und verfeinere alles mit Dill, Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Schmeckt überraschend gut. Dazu noch ein Brot mit
Hummus und
Pesto, Oliven und ein Film. Ein perfekter Abend!
DIENSTAG
Mir ist heute nicht nach Haferflocken, deswegen gibt es einfach zwei Scheiben Brot mit selbst gemachtem
Mandelmus, Bananen und Hanfsamen. Da mein Mann und ich derzeit von zuhause aus arbeiten, übernimmt jeder eine Mahlzeit am Tag. Leider gibt es bei uns sehr, sehr selten Reste, weil mein Mann mit seiner Größe von zwei Metern ein Nimmersatt ist. So auch heute. Die
Sesamnudeln sind im Nu aufgefuttert. Da ich abends nicht so Lust aufs Kochen habe, mache ich in zehn Minuten Buchweizennudeln mit Pesto, Oliven, Paprika und TK-Erbsen. Gibt leider kein Rezept, weil es auch nicht so der Knaller war. Passiert auch mal!
MITTWOCH
Heute frühstücke ich recht spät. Es gibt ein schnelles Brot mit Kimchi und Pesto und einen großen Kaffee mit Hafermilch. Was es damit auf sich hat, könnt ihr in dem schönen
Video sehen, das Steffi vor einem Jahr bei mir in Lüneburg auf dem Markt gedreht hat. Mittags zaubere ich in fünf Minuten die
Erdbeersalsa – eines meiner absoluten Lieblingsgerichte im Sommer. Ihr merkt schon: Erdbeeren haben es mir gerade angetan. Ich richte meinen Speiseplan so gut wie möglich nach den Jahreszeiten aus.
Zum Abendessen gibt es Spaghetti mit grünem Spargel. Dafür brate ich ordentlich Knoblauch in Öl an, gebe den Spargel dazu und brate diesen ca. drei Minuten bei mittlerer Hitze mit an und gebe noch ein paar geschnittene Oliven dazu. In einer zweiten Pfanne brate ich Champignons an und lösche sie mit Tamari ab. Dann kommt alles mit den Vollkorndinkel-Spaghetti und einem guten Schwung Pastawasser in eine Pfanne. Abgeschmeckt wird es noch mit Zitronensaft, Zitronenschale und Olivenöl und mit Pinienkernen und Nährhefe garniert. Ein simples, aber sehr leckeres Frühlingsgericht.
DONNERSTAG
Am Donnerstag ist der Kühlschrank schon recht leer. Morgens gibt es also das typische
Birchermüsli mit aufgewärmten Beeren und
Rhabarberkompott (leider habe ich hiervon kein Foto, deswegen bekommt ihr ein anderes zu sehen). Mittags hole ich mir eine vegane Quiche aus einem Café und verwerte restliches Brot einmal wieder zum schnellen
Erdbeerbrotsalat. Die Resteverwertung zieht sich weiter durch den Tag, denn abends gibt es
Sommerrollen mit dem übrigen Gemüse der Woche, einem köstlichen
Erdnussdip und dem für mich
besten Tofu.
SNACKS
Ich muss zugeben, dass ich keine große Snackerin mehr bin. Früher habe ich für Snacks gelebt, doch seitdem ich mich ausgewogen und überwiegend vollwertig ernähre, habe ich viel weniger das Bedürfnis nach Knabbereien. Meine Favoriten sind aber bis heute die
Energieriegel mit Hanfsamen und gefriergetrockneten Himbeeren und
Snickersdatteln. Diese Woche gab es ebenfalls selbst gemachten Kuchen aus einem tollen Lüneburger Café.
Das war ein kleiner Einblick in unsere kulinarische Beispielwoche. Natürlich ist das kein ausgetüftelter Ernährungsplan, sondern ehrlich das, was wir in einer typischen Woche (während Corona) so essen. Vielleicht habt ihr ja Lust, die Date-Night-Thaikokossuppe einmal auszuprobieren oder habt die ein oder andere Inspiration gefunden.
Date-Night-Thaikokossuppe
Da wir in Lüneburg keine guten asiatischen Restaurants haben, müssen wir uns diese Speisen (leider) selbst kochen. Die folgende Suppe ist eine Kreuzung aus der traditionellen thailändischen Tom Kha Gai und
diesem Rezept. Es ist also kein typisches und authentisches thailändisches Gericht, aber es ist trotzdem extrem lecker.
Wenn ihr so richtig thailändisch kochen wollt, kommt ihr um einen Besuch in einem asiatischen Supermarkt nicht herum. Ihr braucht für die heutige Suppe auch nur eine Zutat, die ihr nicht im Supermarkt findet: Kaffir-Limettenblätter. Ich kaufe davon immer eine große Packung und friere die Blätter ein. So habe ich immer welche vorrätig. Kaffir-Limettenblätter geben Suppen und Currys ein unverwechselbares, erfrischendes Aroma. Wenn ihr welche findet, schlagt also unbedingt zu. Die zweite, vielleicht unbekannte Zutat ist Zitronengras. Das gibt es mittlerweile aber in den meisten Edekas oder Rewes zu kaufen. Die restlichen Zutaten findet ihr ebenfalls in jedem Supermarkt. Viel Spaß beim Nachkochen!


Date-Night-Thaikokossuppe
Ca. 3 cm Ingwer3 Knoblauchzehen10 Kaffir-Limettenblätter3 Stangen Zitronengras1 TL oder 1 EL Thaicurrypaste ((je nachdem wie scharf ihr es mögt))1 Bund Koriander1,5 Dosen Kokosmilch (insgesamt 600 ml)1.000 ml Wasser2 EL Dattelsüße ((oder Kokosblütenzucker oder einfach 1 große, entsteinte Dattel))2 EL Gemüsebrühepaste (siehe Notizen)200 g Champignons (oder Shiitake-Pilze)250 g TK-Brokkoli1 Paprika200 g Reis- oder Mienudeln2 LimettenSesam zur Deko (optional)
Den Ingwer und Knoblauch fein hacken oder reiben. Die Limettenblätter in Streifen und das Zitronengras in Ringe schneiden. Die Blätter des Korianders abzupfen und für später zur Seite legen. Die Stängel in grobe Stücke schneiden.2–3 EL Kokosmilch in einem Topf erhitzen. Ingwer, Knoblauch, Limettenblätter, Zitronengras, Korianderstängel und Currypaste darin ca. 2 Minuten anbraten. Ggf. mehr Kokosmilch dazugeben, wenn es ansetzen sollte. Die restliche Kokosmilch, Wasser, Gemüsebrühepaste und Süßungsmittel eurer Wahl dazugeben und einmal aufkochen. Solltet ihr eher dünnflüssige Suppen mögen, dann stockt das Wasser noch einmal um 200 ml auf. Ich mag die Cremigkeit der Kokossuppe sehr, deswegen gebe ich weniger Wasser dazu.Die Suppe ca. 15 Minuten köcheln lassen. In dieser Zeit die Nudeln mit kochendem Wasser aufgießen und ca. 5 Minuten einweichen lassen. Anschließend abgießen. Die Pilze und Paprika in Streifen schneiden und den Brokkoli aus dem Tiefkühler holen.Die Suppe durch ein Sieb abgießen und zurück in den Topf geben. Pilze, Paprika und Brokkoli dazugeben und ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.Die Suppe mit dem Saft von 1 bis 2 Limetten abschmecken, mit den Nudeln servieren und mit Sesam und Koriander dekorieren.
Solltet ihr nirgends Kaffir-Limettenblätter finden, könnt ihr auch den Abrieb einer Limette verwenden. Geschmacklich sind Kaffir-Limettenblätter aber schwer zu ersetzen.
Wenn ihr kein frisches Zitronengras findet, könntet ihr in der Asia-Abteilung im gut sortierten Supermarkt eventuell Zitronengraspaste finden.
Wenn ihr weder Kaffir-Limettenblätter noch Zitronengras findet, dann folgt am besten
diesem Rezept.
Wenn ihr kein Zitronengras mögt, könnt ihr es auch einfach weglassen.
Meine
Currypaste mache ich gerne selbst oder ich kaufe sie im Bioladen.
Ich bereite meine Gemüsebrühepaste ebenfalls selbst zu. Ihr könnt sie durch gute Bio-Brühwürfel ersetzen.
Foto Lynn: Elena Zaucke