Es gibt zwei Arten von Fragen, die Besucher*innen unseres Wohnzimmers bisher am häufigsten stellen:
1. WIE, IHR HABT GAR KEINEN FERNSEHER?!
und
2. WAAAS? Der Stuhl ist von Ikea? Die Leuchte von H&M Home? Und es gibt Vorhänge bei Søstrene Grene?
Dabei hatten wir gedacht, dass alle, die unser Wohnzimmer betreten und uns schon etwas länger kennen, lachen müssen, wie wir. Darüber, dass das neue Wohnzimmer eigentlich fast exakt so aussieht wie das alte, nur ohne Stuck:
Aber der Reihe nach. Zur Erinnerung, so sah das Wohnzimmer aus, als wir das Haus gekauft und losgelegt haben mit der Kernsanierung:
Auf dem Original-Holzboden (Red pine) lagen eine Schicht Parkett, Teppich und Zeitungspapier, wofür wir den Vorbesitzern sehr dankbar sind, denn so war der Boden wirklich gut erhalten und konnte genau wie im Essbereich von uns stark aufgehellt werden (hier findet ihr die Anleitung dazu).
Während der Kernsanierung fiel uns im Wohnzimmer der Putz von den Wänden. Damit hatten wir nicht gerechnet, es kostete etwas mehr Zeit und Geld, den wieder neu aufzutragen, war aber kein großes Problem.
Weil wir zu 100 Prozent davon überzeugt waren, dass unser großer Fernseher an die Wand neben dem Ofen geschraubt wird, ließen wir dort Steckdosen anbringen. Überhaupt ist das die Wand im Haus mit den meisten Steckdosen, was mich etwas zur Verzweiflung brachte, als mir auffiel: Ich möchte gar keinen Fernseher mehr im Wohnzimmer. Es soll lieber ein Raum werden, in dem viel miteinander geschnackt, gelesen und gekuschelt und nicht nur auf einen Bildschirm gestarrt wird.
Also habe ich über die Steckdosen erst mal ein paar „Fuck“-Teller genagelt. Im Dänemark-Urlaub werde ich diesen Sommer nach einem Quilt Ausschau halten für die Wand. Die Stofflichkeit würde bestimmt für noch mehr Gemütlichkeit sorgen. Ich habe auch schon ein Modell einer dänischen Künstlerin im Blick, allerdings ist das preislich auf Kleinwagen-Niveau und ich fahr finanziell aktuell eher Fahrrad.

Apropos: Was hätte der
Ferm Living x Louisana-Sessel gut bei uns ins neue Wohnzimmer gepasst. Aber, genau: hätte, hätte, sparsame Fahrradkette – plötzlich tauchte ganz neu bei IKEA das Sesselmodell
Fröset auf, für 79,99 Euro. Das weiß lasierte Eichenfurnier harmonisiert überraschend gut mit dem hellen Boden und das Wichtigste: Es sitzt sich hervorragend darauf. Und er ist leicht zu tragen. Ich stelle mir seine Zukunft so vor: so lässig an der Wand wie jetzt, näher an den Couchtisch gestellt mit Blick zu den Fenstern und in Richtung Ofen, wenn es so richtig kalt wird und meine Füße gar nicht nah genug an der Hitze sein können.
Das gestreifte Kissen und die weiße
Pappmaché-Leuchte sind von H&M Home. Genau wie die Raumdüfte in unseren Bädern (Salted Sea),
diese Kissen für die Bank vorm Haus und die weiteren
Schwarz-Weiß-Kissen sowie die
gestreiften auf der Couch. Die haben aktuell wirklich sehr, sehr schöne Dekosachen bei H&M Home. Und ja, ganz bestimmt müssen sie noch an ihrer Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten, aber das müssen so gut wie alle Einrichtungsmarken.
Apropos Nachhaltigkeit: Bis auf den Ofen (in echt genauso schön wie angedacht auf dem
Moodboard), den Sessel, die Leuchte und die Kissen ist bei uns im Wohnzimmer alles schon viele Jahre vorhanden. Beim Couchtisch war mir das goldene Gestell mittlerweile zu Bling-Bling, weshalb wir es erst mal grau angesprüht haben. Der längerfristige Plan ist, von MCR eine Marmorkugel anfertigen zu lassen, im Ton der Platte. Das Gestell ist mir zu fipsig, eine große Kugel würde mehr Ruhe bringen optisch.
Ach so: Die gestreiften Vorhänge sind auch neu – ein Schnapper von Søstrene Grene (19 Euro/Schal). Die sorgen zum einen für mehr Gemütlichkeit, zum anderen sind sie ein guter Sichtschutz. Bei uns kann man, wenn man vor der Haustür steht, nämlich quer durchs Wohnzimmer gucken. Das geht natürlich nicht, wenn ich mich auf der Couch verstecken möchte.
Die Wandfarbe ist, wie im ganzen Haus, die, die wir schon zehn Jahre in unserer vorherigen Wohnung hatten: ON.00.81 von Sikkens. Das ist keine teure, fancy Farbe, sondern wie Brillux eine der Standardfarben, die Maler*innen gern benutzen. Sind wir sehr glücklich mit. Genau wie mit dem Rest des Erdgeschosses. Es ist alles klein, aber so fein. Nicht nur von der Essbank aus, sondern auch von der einen Couch aus kann ich mit meinem Mann schnacken, während er kocht, den Kindern applaudieren, wie toll sie ihr Geschäft im Gästeklo verrichten und anschließend ihre gesamte Legosammlung im Wohnzimmer ausbreiten, und Besuch zuwinken, der vor der Haustür steht, oder schnell noch einen Köpper hinters Sofa machen.
Habt ihr Fragen? Her damit, ich freu mich sehr drauf!
Herzlich
WOHER IST WAS?
Ofen - morsø
Pünktchen-Blumentopf - Søstrene Grene
Kissen in Sand-Schwarz - H&M Home
Sofas - Model Söderhamn von Ikea
Bezüge Sofa - Bemz
Kissen in Grautönen, Wolldecke, blaue Kerzen, „things will work out“-Bild, rote Kanne, Fuck-Teller, Regal - Minimarkt
Couchtisch - Ox Design