Sechs Wochen vor Weihnachten haben wir uns überlegt, dass wir dieses Jahr die Festtage gerne im Schnee verbringen würden. Skipisten herunter sausen, frische Bergluft einatmen, weit weg vom alljährlichen Weihnachtsstress im Schmuddelwetter. Da die Aussichten auf guten Schnee in den Alpen eher mau aussahen, kam uns nur eines in den Kopf: Wir müssen in die Rockies!
Gesagt getan.
Da mein Mann ein Auslandssemster auf Vancouver Island verbracht hat, kannte er bereits einige kanadische Skigebiete, so dass die Route schnell klar war. Und so starteten wir zwei Tage vor Weihnachten unseren Roadtrip von den Rockies bis an den Pazifik.
Nach 9,5 Stunden Flug und 8 Stunden Zeitverschiebung landeten wir in Calgary und packten unseren Leihwagen, um noch am gleichen Abend ins 130 Kilometer entfernte Banff im Bundesstaat Alberta zu reisen.
Meine Hotelrecherche musste ich auf Grund der spontanen Entscheidung auf wenige Tage beschränken. Dabei stellte ich fest, dass wir a) schon relativ spät dran waren, um über Weihnachten und Silvester in den Top-Skigebieten noch ein Zimmer zu bekommen und b) die Kanadier, sagen wir, ihre Skigebiete auf das Skifahren beschränken und das Drumherum etwas auf der Strecke bleibt. Die coolen Designhotels, die zunehmend in den Alpen zu finden sind, gibt es hier nicht.
Trotzdem hatten wir mit unserer ersten Herberge Glück. Zu einem super Preis-Leistungsverhältnis haben wir die ersten zwei Nächte in der gemütlichen und geschmackvoll eingerichteten Juniper Lodge übernachtet, die sich als wahre Perle herausstellte. Überraschend war die unglaublich gute Küche und der Ausblick auf den morgendlichen Sonnenaufgang. Ein Geheimtipp, den ich gerne weiter gebe! Von hier aus ließen sich auch die ersten von uns angesteuerten Skigebiete perfekt erreichen.
Somit ging es am ersten Tag in das Ski- und Snowboard Resort Sunshine Village im Banff Nationalpark. Das höchstgelegene Skigebiet (2800m) im Bundesstaat Alberta mit überwiegend mittelschweren Pisten, sehr guter Gondelverbindung und exzellenten Schneeverhältnissen.
Am nächsten Tag stand Lake Louise auf dem Plan. Auf dieses Skiigebiet habe ich mich besonders gefreut, weil allein schon die Anreise durch die unberührte Natur des Banff Natiolanparks unglaublich schön ist. Außer des Hotels Fairmont Chatau am Lake Louise und der Talstation ist das Skigebiet nicht bebaut. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und konnten den ganzen Tag das atemberaubende Panorama genießen.
Da nun Weihnachten vor der Tür stand, überlegten wir uns, die nächsten Tage im legendären Fairmont Banff Springs Hotel zu übernachten. Das Hotel, das man mit dem Film „Shining“ von Stephan King in Verbindung bringt. Ein skurriler, mystischer Ort und ein Hotel, das irgendwie fasziniert, uns aber zu überladen mit kanadischem Kitsch und rustikaler Einrichtungen ist.
Am 2. Weihnachtstag begannen wir dann unseren eigentlichen Roadtrip auf dem Highway Number 1 und machten uns auf in DAS Skiigebiet schlechthin. Nach Revelstoke. Viele schwärmen von diesem Skigebiet und es ist ein Muss auf der Liste der Reiseziele, wenn man auf Skiern durch Kanada unterwegs ist. Hier zeigt sich der Winter in Kanada wie im Bilderbuch.
Während am Tag der Reise sich das Wetter noch fantastisch hielt, zog es sich gen Abend bei unserer Ankunft zu und schneite die ganze Nacht durch. Und wenn es in Kanada schneit, schneit es richtig. Trotzdem wollten wir uns es nicht nehmen lassen, den „Champagne Powder“, wie die Einheimischen den Pulverschnee nennen, zu testen. Und ja, wir wurden nicht enttäuscht. Trotz des schlechten Wetters fanden wir ein vielseitiges gut strukturiertes Skigebiet vor und befuhren bis zum Einbruch der Dunkelheit viele der 52 Pisten mit lustigen Namen wie „Kill the Banker“.
Unserer eigentlichen Weiterreise auf dem Highway Number 1 wurde dann leider ein Strich durch die Rechnung gemacht, da die Straßen auf Grund des starken Schneefalls gesperrt wurden und wir eine weitere Nacht in Revelstoke übernachten mussten.
Am nächsten morgen wurden wir mit Sonnenschein und schönstem Schnee überrascht und starteten nach einem Frühstück im Mainstreet Café unserer Tour über den besagten Highway durch die Rocky Mountains. Am frühen Abend erreichten wir Kamploops, wo wir für eine Nacht unser Lager aufschlugen, um am nächsten Morgen weiter nach Vancouver dem Highway zu folgen.
Da wir hier bereits die Rockies hinter uns gelassen hatten, änderte sich nicht nur die Zeitzone, sondern auch die Vegetation und das Klima.
Nach acht Tagen quer durch Kanada, erreichten wir dann unser Ziel. Die Großstadt Vancouver. Hier verbrachten wir bis zu unserem Heimflug die nächsten vier Tage und läuteten den Start ins neue Jahr ein.
Vancouver gehört zu den schönsten Städten der Welt mit der höchsten Lebensqualität. Direkt am Pazifik gelegen, am Fuße der Coast Mountains hat man hier ein unglaublich tolles Klima und eine noch sehr ursprüngliche Vegetation. Eine kreative multikulturelle Stadt, die unheimlich gepflegt und sehr sicher ist. Eine Stadt, in der man unglaublich gut essen, vor allem Sushi, und großartig shoppen kann.
Meine Entdeckungen in Vancouver habe ich euch zusammengefasst.
Shopping:
Meadow www.shopmeadow.ca
Bootleg Barbers instagram/bootlegbarbers
Oliver + Lilly’s www.oliverandlillys.com
Charlie & Lee www.charlieandlee.com
Little heirloom www.littleheirloom.com
Essen und Trinken:
Nelson the Seagull www.nelsontheseagull.com
Beaucoup Bakery www.beaucoupbakery.com
Homer St. Café www.homerstreetcafebar.com
Shirakawa www.shirakawagastown.com
The flying pig www.theflyingpigvan.com
Kunst:
Vancouver Art Gallery www.vanartgallery.bc.ca
Rennie Collection www.renniecollection.org
Viel Spaß beim Nachreisen oder einfach nur davon träumen!
Carolin
P.S./ Anmerkung von Steffi: Carolin könnte einigen von euch bekannt vorkommen. Zum einen weil ich hier vor kurzem ihre wunderschöne Wohnung gezeigt habe und zum anderen, weil ich schwerverliebt bin in ihre (Mieder-)Collagen, die man auch in ihrem Online-Shop erwerben kann.
Hi Carolin,
Danke für den coolen Beitrag! Wir haben dieses Jahr ähnliches vor und ich wollte fragen, wie viel mehr in Kanada über Weihnachten und Neujahr los ist? Sind die Pisten überfüllt?
Beste Grüße aus München
Anna
Vorab – sehr schöne Bilder! Ich selbst war bisher zweimal in Kanada, allerdings “nur” im Sommer 🙂 Ein Traum…
Doch sollte auch mal gesagt werden, dass Kanada coole Designhotels gar nicht nötig hat und solche hoffentlich auch nie dort zu finden sind. Basta. Da geht ja der ganze Charakter flöten.
Und außerdem wurde “Shining” im Stanley Hotel in Colorado gedreht. Nur mal so am Rande erwähnt, weil das ganz viele ständig durcheinander bringen.
Beste Grüße
Was für tolle Bilder!!!
Ich habe jetzt richtig Lust auf Skifahren… leider wird dieses Jahr nichts daraus. Die Tochter ist noch viel zu klein dafür und ich wurde gestern am Knie operiert:(
LG
Hallo liebe Tanja! Die Mütze ist von Zara! Die gab gab es im November! Loeben Gruß!
Kommentar
Liebe Carolin, danke für die tollen Bilder & Tipps – macht Lust auf Skifahren in Kanada!!! Sag mal, was trägst Du denn für eine hübsche Mütze auf Bild 2??? Liebe Grüße!
Was für wunderschöne Reiseimpressionen:-)
Traumhaft schöne Fotos…
Herzliche Grüße,
Sabine
Wow, das klingt nach dem perfekten Urlaub (: …ich war 2014 auch zum ersten Mal an Weihnachten nicht zu Hause, sondern Skifahren in Österreich (: …aber wie du schon angesprochen hast: als wir am 24, Dezember ankamen lag nirgends Schnee. Erst am 26. Dezember hat es dann so richtig geschneit und das die ganze Zeit. Nach Kanada möchte ich aber auch schon seit Ewigkeiten. Danke für die tollen Reisetipps und liebe Grüße.
Wie toll!!!!!!! Wir waren auch vor 2 Jahren dort – die gleiche Strecke nur sind wir von Vancouver aus Richtung Rockies gestartet! Ich beneide Dich um das Skifahren, das haben wir leider nicht geschafft auf unserer Camper-Tour! Aber eine gute Idee für den nächsten Besuch in Kanada – denn den wird es definitiv geben!! 🙂
Waaaaahnsinn! Tolle Bilder, schön erzählt! Ich habe Lust! Und was für welche!!!
Liebe Grüße
Mariola
Ohhhhhh was für ein Traumurlaub!
Skifahren in den Rockys steht ganz oben auf einer Liste, die man als Studentin immer nur länger werden lässt aber nie abarbeitet.
Naja, dann sind deine tollen Ideen eben für später.
Herzlichst,
Stefanie