Elternsein & Geburt
Das Kinder kriegen:
Welche Tipps & Tricks ich schwangeren Freundinnen verrate. Zum Weitersagen oder selbst benutzen.
von Stefanie Luxat - 10.10.2018
Wenn eine Freundin erzählt, sie sei schwanger mit Kind eins, stelle ich immer nur drei Fragen, dann halte ich meinen Mund (es sei denn, ich werde noch weiter nach Tipps gefragt).
Frage eins: Hast du eine Hebamme?
Bei Kind zwei habe ich, bevor ich es meinem Mann gesagt habe, meine Hebamme angerufen und es ihr erzählt. Nicht, weil sie mir näher steht als mein Mann, sie ist nur irre ausgebucht. So wie die meisten Hebammen. Stichwort Hebammenmangel.
Bei Kind eins vor fünf Jahren hatte ich das Thema noch nicht so auf dem Zettel. Ich wusste auch nicht, was eine Beleghebamme ist und das es davon unfassbar wenige gibt. Beleghebammen begleiten einen bei der Geburt exklusiv in den Kreißsaal. Ein wunderschönes Geschenk, wenn man es sich selbst möglich machen kann. Viele Krankenkassen übernehmen die Hälfte der Kosten. Die Beleghebammen sind nur an ein Krankenhaus gebunden, meist findet man sie über die Website des Krankenhauses. Ansonsten hilft Google mit den Stichworten Beleghebamme und jeweilige Stadt.
In meinem Fall bin ich damals über eine sehr liebe Freundin, die ein gutes Wort für mich eingelegt hat, noch in das Beleghebammenteam Hohe Weide gekommen, die mit dem Elim Krankenhaus zusammen arbeiten. Mit Hebamme Gesa habe ich sehr, sehr, sehr viele Stunden bei der Geburt meiner Tochter verbracht, mit Hebamme Alex ging es bei Kind zwei sehr schnell. Und trotzdem schaffte Alex es noch parallel mir eins der irre wenigen Familienzimmer zu sichern. Ein riesiges Geschenk, weil dort Papa und Kind mit schlafen können und man einen Raum für sich hat.
Abgesehen von der Begleitung in den Kreißsaal ist es natürlich auch sehr hilfreich, eine Hebamme zur Vorbereitung der Geburt und der Begleitung im Wochenbett zu haben. Sie ist nicht nur für alle Fragen da und das Baby, sondern auch für die Pflege der frisch gebackenen Mama. Ich werde nie vergessen, wie ich bei Kind eins alle Fragen notiert habe und so froh war, wenn meine Hebamme dann da war. Oder wie sie mir den Bauch massiert hat, damit die Gebärmutter sich schön zurückbildet, das tat so gut.
Frage zwei: Hast du einen guten Frauenarzt?
Ich selbst habe mich bei beiden Schwangerschaften in der Prada-Praxis in Winterhude betreuen lassen. Also, ich nenn die nur immer Prada-Praxis, weil es da so schick und der Service sensationell gut ist. Offiziell heißt die Praxis Praxisklinik Winterhude. Die sind dort auf dem neuesten technischen Stand. Heißt: Man kann alle Untersuchungen (auch den großen Ultraschall, Nackenfaltenuntersuchung etc.) dort machen lassen und muss dafür nicht noch woanders hin. Letzteres Problem hatten schon manche Freundinnen, die eher in kleineren Praxen Patientinnen sind.
Das heißt nicht, dass ich kleinere Praxen nicht gut finde. Ich habe nur bei einigen Freundinnen Dramen miterlebt, die allen hätten erspart werden können, wenn die Frauenärzte/- Ärztinnen die nötigen Geräte und Erfahrungen damit gehabt hätten. Oder auch kompetente Partnerärzte mit in der Praxis, mit denen man sich zur Not beraten und abstimmen kann, bevor man werdende Eltern tagelang im Ungewissen lässt.
Mein Tipp, falls ihr noch die passende Praxis sucht: Frauen/Freundinnen, die bereits Mütter sind, fragen, wo sie sich gut betreut gefühlt haben. Dort eure Wünsche nennen, das, was euch wichtig ist und dann wird schon alles gut gehen!
Frage drei: Hast du Gucci für die Muschi?
Das vorab: Man braucht nichts zum Kinder kriegen. Nichts wirklich. Außer natürlich im Notfall Ärzte und im besten Fall eine Hebamme. Es gibt nur ein paar Produkte, die ich als großen Luxus empfunden habe unter der Geburt, aber vor allem kurz danach.
Gucci für die Muschi habe ich dieses Produkte, die mir meine Hebammen empfohlen haben immer genannt. Weil es sich so anfühlte. Seitdem bekommt jede schwangere Freundin ein Kliniktäschen von mir mit diesen Dingen. Als ich es meiner Freundin Kathrin geschenkt habe, habe ich noch schnell versucht ein Foto davon zu machen. Ist nicht instagramable, aber glaubt mir, diese Produkte sind Gold, pures Gold. Ich werde übrigens von keiner dieser Firmen bezahlt. Ich kaufe diese Produkte immer zum vollen Preis selbst.
In die Kliniktäschen stecke ich:
1.) Arnika Wundtücher von Wala. Die habe ich mir damals direkt nach der Geburt auf das Surfbrett (so nennt man die Riesenbinden, die man nach einer vaginalen Geburt für den Wochenfluss bekommt, ich hatte damals die Petzies aus der Drogerei) gelegt. Arnika wirkt schmerzlindernd, tat sehr gut.
2.) Weleda Calendula Essenz. Der Tipp meiner Hebammen war, dass man die Scheide nach der Geburt spült und in das Wasser ein paar Tropfen Calendula-Essenz gibt. Das hilft bei der Wundheilung (z.B. wenn man genäht wurde). Ich fand es irre angenehm.
3.) Multi-Mam-Kompressen. Das sind kleine Gel-Pads, die man auf die am Anfang oft heißen, wunden Brustwarzen legen kann. Da ist ein kühlendes Gel dran/drin. Ich habe sie immer im Kühlschrank gehabt, rausgenommen, in der Mitte durchgeschnitten (so halten sie länger) und dann hat es fast gezischt beim Auflegen und ich habe sehr glückliche Geräusche von mir gegeben.
Dann packe ich immer noch Kekse mit rein, so klein, dass man sie direkt in den Mund schieben kann zwischen den Wehen und lustige Kleinigkeiten für die Eröffnungsphase, die dauern kann bei Erstgebärenden. Es gibt auch noch Bachblüten-Sprays mit den Namen "Vertrauen" und anderen schönen Wörtern. Die gibt es in Apotheken oder auch bei meiner Kosmetikerin Patryzia (via janik@feelwell-beauty.de).
Ich verschenke auch gern die Produkte der Hebamme Kareen Dannhauer. Die kenn ich persönlich und liebe ihre entspannte, ruhige Art und ihre schlauen, schönen Tips. Kareen hat Nina ein paar Produkte zum Test geschickt, siehe oben, und Nina war begeistert: Die Lotions (Anti-Streifen-Schwangerschaftslotion, - öl) riechen gut, ziehen schnell ein, kleben nicht, haben gute Inhaltsstoffe, die Tees (Neun Monde entspannend, Schwangerschaftstee) sind lecker und Nina fand es entspannend, dass man den bedenkenlos trinken kann. Das kleine Fläschen ist übrigens eine Reisegröße der Lotion, auch sehr praktisch.
Ebenfalls toll fürs Krankenhaus, haben manche auch vorrätig: Stillkissen. Zum Stillen gut, aber auch zum in den Rücken legen, wenn das Baby auf einem schlummert. Oder noch besser: Auf Papa, während man selbst mal schnell schläft. Die Stillwurst, wie sie bei uns hieß, hat uns die ersten Nächte und neuen Schlafpositionen sehr erleichtert. Genau wie die letzten Wochen vor der Geburt.
Falls ihr da noch weiter einsteigen möchtet: Meine 10 liebsten Anschaffungen für das erste Jahr mit Kind findet ihr hier.
Schlaue Bücher (*Affiliate Links):
Es gibt auch einen Bücherstapel, von mir gekauft in meinen Schwangerschaften, der von schwangerer Freundin zu schwangerer Freundin wandert. In dem Stapel befinden sich die fünf Bücher, die ich wirklich gern gelesen oder auch noch länger zur Hand hatte:
1.) Das Mami-Buch von Katja Kessler. Tierisch Rosa und es sind sogar Glitzersteinchen auf dem Umschlag, aber: Ich habe es bei beiden Schwangerschaften geliebt. Weil Monat für Monat erklärt und gezeigt wird, was im Körper passiert und wie es einem sehr wahrscheinlich geht (überraschend zutreffend).
2.) Unter dem Herzen: Ansichten einer neugeborenen Mutter von Ildiko von Kürthy. Ach, das liest sich so weg und macht warme, gute Gefühle. In vielem erkennt man sich wieder. Ich musste oft daran denken, wie sie schrieb, warum denn jetzt die Welt nicht stehen bleibt, obwohl man doch gerade sein Baby geboren hat. Wo der Musikumzug auf der Straße ist. Warum nicht alles so ausrasten wie man selbst vor überschäumender Freude.
3.) Guter Hoffnung - Hebammenwissen für Mama & Baby Das Buch fühlt sich an wie eine gute Freundin an der Seite. Wenn`s irgendwo zieht oder ächzt, weiß sie Rat. Wir verlosen übrigens ein Exemplar. Wer es gern hätte, einfach einen Kommentar hinterlassen, warum und wofür es gebraucht wird. - UPDATE: Verlosung beendet!
4.) Völlig fertig und irre glücklich von Okka Rhod. Dieses Buch fand ich toll für später, als ich das erste Mal dachte: Puh, ganz schön anstrengend das Mama sein. Eher ein Buch für nach der Geburt. Vorher möchte man ja lustiger Weise nichts davon wissen, wie anstrengend es werden könnte.
5.) Mein persönlicher Mutterpass - das Schwangerschaftsbuch mit absolutem Mama-Fokus von Malin Elmlid. Ich mochte das Buch so gern, dass ich Malin in Helsinki besucht habe fürs Interview und einen kleinen Film. Findet ihr hier.
So, wie herrlich. Jetzt habe ich das alles mal zusammen geschrieben. Das heißt, sobald wieder eine Freundin oder Bekannte freudig verkündet, brauche ich einfach nur noch sagen: "Toll! Ich schicke dir eine Email!"
Haha!
Herzlich,
Steffi
Foto - Max van den Oetelaar on Unsplash

Abo abschließen, um Artikel weiterzulesen

Endlich Ich - Abo

6,90€

Alle Artikel lesen, alle Podcasts hören

4 Wochen Laufzeit, monatlich kündbar
Digitaler Goodie-Bag mit exklusiven Rabatten
min. 2 Live-Kurse pro Woche (Pilates, Workouts, etc.)
Bereits Abonnent? Login