Rezepte & Ernährung
Ein Mahl was Gutes
Knusprige Rudolph-Bällchen, Haselnusss-Stangen und Bratäpfel à la Lynn Hoefer.
von Lynn Hoefer - 02.12.2021
Dass ich ein großer Fan der Weihnachtsbäckerei bin, ist kein Geheimnis. Manche mögen es kitschig finden, doch ich fahre beim Plätzchenbacken echt das volle Programm auf: heißer Apfelpunsch, Weihnachtsmusik oder -film, Ugly Christmas Sweater. Klingt schrecklich? Mir bringt es total gute Laune und deshalb fange ich gerne auch schon im November damit an.
Dieses Jahr ist die Weihnachtszeit für mich ganz besonders, denn wir werden das erste Weihnachten mit Baby im Bauch feiern. Nach langer Kinderwunschzeit bin ich derzeit im fünften Monat schwanger und freue mich deshalb vielleicht noch mehr auf die bevorstehende Zeit. Bis ich mit unserem Kind backen kann, wird es leider noch ein paar Jahre dauern. Meine Nichte hat das gemeinsame Plätzchenbacken aber schon eingefordert: „...weil Lynn die besten Ausstecher hat“. Stolzer Tantenmoment.
Heute habe ich euch gleich drei Weihnachtsrezepte mitgebracht. Zwei davon stammen aus meinem neuen Backbuch „Himmlisch gesunde Weihnachtsbäckerei“. Manche erinnern sich vielleicht an mein E-Book von letztem Jahr – jetzt gibt es das Buch auch als Hardcover mit nochmals mehr Rezepten, wie z. B. einem ganz neuen Kapitel zum Thema Geschenke aus der Küche. Alle Rezepte sind wie immer rein pflanzlich, ohne raffinierten Zucker, so vollwertig wie möglich ohne dabei auf Geschmack zu verzichten und mit glutenfreien Optionen. Ich habe das Buch geschrieben, um die Keksdose um einige gesündere Naschereien zu erweitern. Sie sollen keineswegs eure geliebten Plätzchen ersetzen. Wie bei allem, kommt es auf eine gewisse Balance an. Weihnachten und Genuss gehören für mich einfach zusammen. Weiter unten verlosen wir übrigens drei signierte Exemplare des neuen Buches.
Da die Knusperkugeln im Sommer so wahnsinnig gut bei euch angekommen sind, habe ich mir eine Weihnachtsversion überlegt. Keine Sorge, nichts Kompliziertes. Auch für dieses Rezept braucht ihr weder Küchenmaschine noch Handmixer. Eine Schüssel und ein Kochlöffel genügen. Zusätzlich zu den Cornflakes, kommen diesmal auch salzige Dinkelbrezeln in den Teig. Und natürlich Spekulatiusgewürz. Der Teig wird dann wie gewohnt zu Bällchen gerollt, mit Schokolade überzogen und anschließend verziert. Mini-Brezeln sind die idealen Rentiergeweihe und als rote Nase dienen gefriergetrocknete Beeren.
Ok, ich geb`s zu – meine Rentiere gewinnen jetzt keinen Schönheitspreis. Näher betrachtet sind die Nasen wahrscheinlich zu tief gerutscht und die weißen Augen eventuell eher was für Halloween. Vielleicht erinnern sie euch auch an Mickey Mouse. Aber darum geht`s hier ja überhaupt nicht. Meine Rentiere sind optisch vielleicht keine Perfektion, aber ihre Zubereitung macht riesigen Spaß. Lange werden sich die knusprigen Rudolph-Bällchen eh nicht halten, so lecker sind sie.
Für alle, die es lieber klassisch mögen, habe ich noch zwei weitere Weihnachtsleckereien aus meinem neuen Buch mitgebracht. Auch hier ist kein fancy Equipment notwendig. Die Haselnussstangen sind eines meiner absoluten Lieblingsrezepte aus dem Buch. Sie sind irre schnell gemacht, erfordern kein Ausstechen und schmecken so richtig schön mürbe.
Wer es lieber fruchtig mag, sollte die Bratäpfel unbedingt ausprobieren. Sie schmecken wie Apple Crumble, machen optisch aber viel mehr her. Erinnert ihr euch noch an den vielen Schnee im Februar? Da haben uns die Bratäpfel nach dem Rodeln so richtig aufgewärmt.
Als kleines Goodie verlosen wir heute noch drei gedruckte Exemplare meines neuen Buches „Himmlisch gesunde Weihnachtsbäckerei“. Darin findet ihr über 50 gesündere und pflanzliche Weihnachtsrezepte ohne raffinierten Zucker, mit möglichst hohem Vollkornanteil und immer mit einer glutenfreien Option. Um in den Lostopf zu hüpfen, müsst ihr nur unter diesem Beitrag kommentieren. Vielleicht habt ihr ja Lust, uns zu erzählen, worauf ihr euch trotz Weihnachtsstresses im Advent besonders freut. Das Gewinnspiel endet am 24. November 2021 um 23:59 Uhr und die Gewinner*innen werden von mir per E-Mail benachrichtigt.
Update: Das Gewinnspiel ist beendet und die Gewinner*innen wurden per E-Mail benachrichtigt. Herzlichen Dank für eure wunderschönen und zahlreichen Kommentare.
Ich wünsche euch viel Glück und allen, die es zelebrieren, eine gemütliche Weihnachtszeit.
Eure

Rudolph-Knusperbällchen

30 g Haselnüsse15 g Cornflakes (ungesüßt)15 g Dinkel-Minibrezeln (oder glutenfreie Brezeln, mit oder ohne Salz)130 g Nussmus (z. B. Erdnussmus, Mandelmus, Cashewmus)40 g Dattelsirup (oder flüssige Süße nach Wahl)1–2 EL Mandel- oder Kokosmehl oder gemahlene Haferflocken (Hafermehl)1 TL Spekulatiusgewürz1 Prise Meer- oder Steinsalz (nur bei ungesalzenen Brezeln)90 g vegane Zartbitterschokolade, mind. 70 % KakaoanteilZur Deko:Mini-Dinkelbrezelngefriergetrocknete Beeren (z. B. Erdbeeren oder Himbeeren)weiße Schokolade (optional)

Die Haselnüsse grob hacken.Die Cornflakes mit den Händen etwas zerbröseln (nicht zu fein). Die Brezeln mit einem Messer in kleine Stücke hacken.Das Nussmus mit dem Dattelsirup in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen vermengen. 1 EL Mandel-, Kokos- oder Hafermehl, Spekulatiusgewürz, gehackte Haselnüsse, zerbröselte Cornflakes und Brezeln und optional Salz dazugeben und mit einem Kochlöffel vermengen. Sollte sich die Masse noch nicht gut formen lassen, etwas mehr Mehl (falls zu nass) und / oder Nussmus (falls zu trocken) dazugeben. Aus der Masse ca. 12 Bällchen formen und auf einem Teller in die Gefriertruhe stellen.Die Schokolade fein hacken und über dem Wasserbad schmelzen. Die Mini-Brezeln und gefriergetrockneten Beeren bereitlegen. Einen gefrierfähigen Teller mit Backpapier auslegen.Jede Kugel in der geschmolzenen Schokolade wälzen und mit einer Gabel herausnehmen. Die Bällchen auf den mit Backpapier ausgelegten Teller geben. Zwei Mini-Brezeln als Geweih und ein kleines Stück gefriergetrocknete Beeren als Nase ankleben. Zurück ins Gefrierfach stellen und genießen, sobald die Schokolade fest ist.Optional können noch Augen mit geschmolzener, weißer Schokolade angemalt werden. Das klappt am besten, wenn die Schokoglasur bereits getrocknet ist.

Achtung: Zerkleinert die Brezeln besonders bei jüngeren Kindern lieber etwas zu sehr als zu wenig. Wer Bedenken hat, lässt die Brezelstücke im Teig sonst einfach weg und ergänzt sie durch mehr zerbröselte Cornflakes.
Die Kugeln können natürlich auch auf einem Kuchengitter erkalten. Da meins nicht in mein Gefrierfach passt, habe ich es mit dem Teller versucht.
Mandel- und Kokosmehl sind beides sehr trockene Mehlsorten, die das Mus perfekt andicken. Je nach Konsistenz des Nussmuses braucht man mehr oder weniger davon. Erdnussmus ist meistens flüssiger als Mandel- oder Cashewmus, weshalb man bei Erdnussmus tendenziell eher etwas mehr benötigt. Bei mir reicht aber auch bei Erdnussmus meistens 1 EL. Alternativen zu den Mehlen sind gemahlene Mandeln, Hafermehl oder auch Kakaopulver. Man kann es weglassen, aber dann kann es sein, dass sich die Bällchen nicht so gut rollen lassen, weil das Mus dann zu flüssig ist.
Beim Nussmus ist es wichtig, dass ihr den flüssigeren, oberen Teil nutzt und nicht den trockenen Teil unten im Glas.
Zum Gefrierprozess: Die Bällchen schmecken am besten, wenn man sie in der Gefriertruhe aufbewahrt. Dann bleiben die Cornflakes nämlich knusprig. Mit dem Brezelgeweih ist das natürlich anders. Sie werden natürlich nach einer gewissen Zeit weicher. Deshalb sollte die Rudolph-Version mit den Brezelgeweihen rasch gegessen werden. Ihr könnt die Kugeln natürlich auch ohne Verzierung machen und dann im Eisfach lagern. Dann habt ihr länger etwas davon.


Haselnussstangen aus „Himmlisch gesunde Weihnachtsbäckerei“

1 ⁄2 EL geschrotete Leinsamen25 g Ahornsirup25 g Apfelmark1 ⁄2 TL Orangenschale2 Tropfen Bittermandelaroma75 g geröstete Haselnüsse (oder bereits gemahlene Haselnüsse)125 g Dinkelmehl Type 1050 (oder glutenfreie Mehlmischung)1 Prise Nelkenpulver1 Prise Vanillepulver1 Prise Meer- oder Steinsalz70 g Kokosöl (streichfähig auf Zimmertemperatur)Zur Deko1 EL (glutenfreie pflanzliche Milch, ich mag Hafermilch)30 g gehackte Haselnüsse

Die Leinsamen mit dem Ahornsirup, dem Apfelmark, der Orangenschale und dem Bittermandelaroma verrühren und zum Andicken ca. 5 Minuten zur Seite stellen. Die Haselnüsse in einem Mixer fein mahlen und mit dem Mehl, den Gewürzen und dem Salz vermengen.Das Kokosöl mit dem Leinsamen-Mix schaumig schlagen. Die trockenen Zutaten dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.Den Backofen auf 190 °C Ober- und Unterhitze (170 °C Umluft) vorheizen. Pro Stange 20 g Teig abnehmen und zu einer ca. 10 cm langen Rolle formen. Die Stangen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und leicht andrücken. Mit der pflanzlichen Milch bestreichen und die gehackten Haselnüsse mit den Händen vorsichtig auf den Stangen verteilen.Die Stangen ca. 12–14 Minuten auf mittlerer Schiene goldbraun backen. Komplett abkühlen lassen. Sie halten sich in einer Keksdose ca. 3–4 Wochen.


Bratäpfel mit Vanillesauce

Für die Äpfel2 EL natives oder mildes Kokosöl60 g gehackte Mandeln oder Haselnüsse2 EL Rosinen2 EL getrocknete Cranberries (siehe Anmerkungen)2 EL Ahornsirup1/2 TL Zimt1 TL Lebkuchengewürz4 säuerliche Äpfel (z. B. Braeburn)2 EL frischer ZitronensaftFür die Vanillesauce400 ml glutenfreie Hafermilch2 EL Maisstärke (alternativ Tapioka- oder Pfeilwurzelstärke)1 EL Cashewmus (optional)3 EL Ahornsirup1/4 TL Vanillepulver1 Prise Meer- oder Steinsalz

Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze (160 °C Umluft) vorheizen. Das Kokosöl schmelzen. Die gehackten Nüsse mit den Rosinen, den Cranberries, dem Kokosöl, dem Ahornsirup sowie den Gewürzen in eine Schüssel geben und gut vermengen.Die Äpfel waschen, trocknen, die Deckel abschneiden und diese erst einmal beiseitelegen. Das Kerngehäuse entfernen und die Äpfel von innen mit dem Zitronensaft beträufeln. Jeden Apfel mit der Nussmasse füllen und in eine Auflaufform setzen.Die Äpfel ca. 25–30 Minuten backen. Nach ca. 10 Minuten die Apfeldeckel aufsetzen und mitbacken.Währenddessen die Vanillesauce vorbereiten. Dafür die Hafermilch mit der Maisstärke, dem Cashewmus, dem Ahornsirup, dem Vanillepulver und dem Salz mit einem Schneebesen verrühren. Die Flüssigkeit in einem Topf einmal aufkochen. Die Hitze reduzieren und unter ständigem Rühren andicken lassen.Die Bratäpfel direkt warm aus dem Ofen mit der Vanillesauce servieren.




Fotos: Lynn Hoefer

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