Wonach ist dir heute?

Das feste Feiern zum Jahresende ist bereits im vollen Gange. Ich liebe diese Zeit, wenn sich alle Aufrüschen und ganz aufgeregt sind. Das erinnert mich an die Verkleidungsparties meiner Kinder. Die präsentieren sich und ihre Outfits auch immer ganz stolz. Oft wird man durch solche Anlässe ja geradezu gezwungen, sich ein bisschen um sich selbst zu kümmern. Endlich mal wieder Maniküre, Pediküre, zum Friseur. Bei mir endet es dann meist so, dass ich nach dem Event am liebsten im Sitzen schlafen würde, um die hübschen Haare und das Make-Up noch über die Woche retten zu können.

Vor zwei Wochen waren wir auf dem ersten Fest dieser feierwütigen Saison – einem Charity Ball und es lief alles wunderbar. Bis mich am nächsten Tag eine fiese Erkältung flach legte. Ich hatte einen groben Fehler begangen: Ich fror. Nicht auf dem Ball, aber auf dem Weg dorthin und nachts nach Hause.

Anfängerfehler. Das lernte ich, als ich Marie Nasemanns InstaStory sah und erfuhr: Das Model trug eine dicke Strumpfhose und Boots heimlich unter ihrem Ballkleid. Das wäre mir auf dem Fest zu warm gewesen, aber für den Hin- und Heimweg hätte es mich gerettet.

Manchmal ist man so im Hustle gut auszusehen, dass man so praktische Tipps völlig vergisst. Deshalb freue ich mich sehr, dass meine Freundin und Stilexpertin Marlene Sørensen mich nicht nur in meinen Lieblingslooks aus der Christmas Collection von Closed fotografiert hat, sondern uns hier auch noch ihre besten Tipps zum Thema Weihnachtsfeiern verrät. Was man gut anziehen kann, aber wie man auch gesund durch den Abend kommt. Marlene hat das Buch Woher hat sie das? Lieblinge für jeden Anlass geschrieben und kennt sich zu dem Thema sehr gut aus.

 

Fotografiert haben wir die Christmas Collection von Closed im neuen Hamburger Design-Hotel Tortue. Kennt ihr das schon? Es liegt direkt in der Innenstadt, alle Geschäfte liegen in Laufnähe, die Zimmer sind sehr gemütlich und es gibt drei Restaurants, in denen sich wirklich aussergewöhnlich gut speisen lässt. Falls ihr noch was sucht für eure eigene kleine Weihnachtsfeier, vielleicht ja auch nur zu zweit.

Aber jetzt: Let’s Party!

 

Tipp Nummer eins von Marlene Sørensen: Unangestrengt strahlt man am schönsten.

Natürlich steht jeder zu, sich auf der Weihnachtsfeier mit mehr Kristallen zu bedecken als eine Diskokugel (Nebenbei: Erinnert sich noch jemand an diese Werbung? Umwerfend vor allem für den Schlussdialog: „You don’t think it’s too much, do you?“ „Nah!“). So ein Event ist die Gelegenheit, etwas zu tragen, von dem man sich verwöhnt fühlt. Ein Look, der einen unangestrengt strahlen lässt. Unangestrengt auch dann, falls man sich schnell im Büro umziehen muss. Einfachster Weg, ein Outfit von 9 auf 21 Uhr zu drehen: Das Top tauschen. Eine Seidenbluse mit interessanten Details oder ein dünner Pullover mit feinen Glitzerfäden sind wie einer festlicher Feinschliff für beinahe alles – dunkle Jeans, ausgestellter Midi-Rock, lässige Lederhose, smarter Anzug. Noch ein schnelles Update für den Abend: Die Kombination von verschiedenen Texturen, etwa Cashmere zu Pailletten, Samt zu Baumwolle oder Seide zu Leder.

Ich trage auf diesem Bild den V-Pullover aus leichten, italienischen Feinstrickgarn in Metallic-Optik von Closed. Und als Tasche die Woven Pouch von Closed.

 

Tipp Nummer zwei: Es muss nicht immer ein Kleid sein.

Noch mal zum Anzug. Gemeint ist nicht die Version in Geschäftsgrau. Gemeint ist ein Anzug, der Eckbüro-Status ausstrahlt. Im obersten Stock: der Smoking (eine Lösung für Einladungen, die nach Black Tie verlangen, wenn man kein Kleid tragen möchte). Auf Abend-Events passt ein Zweiteiler, der sich abhebt — durch eine außergewöhnliche Farbe, ein edles Material oder besondere Verzierungen. Für den Adventskaffee mit Freundinnen, bei dem man sich etwas mehr als sonst ins Zeug legen will: Der Anzug aus einem robusteren Stoff wie Cord oder einem Glencheck, dann ganz entspannt mit einem T-Shirt darunter und Turnschuhen dazu.

Ich trage auf diesem Bild den Collection Blazer aus Satin, mit der Hose Milla und dem Kurzarmpullover in Metall-Optik von Closed.

 

Tipp Nummer drei: Wenn ein Kleid, dann so unerwartbar wie möglich.

Ein Kleid sollte man sehen wie ein Geschenk an sich selbst, weil man je nach Art und Ort des Events so gut wie alles tragen kann, was man sich wünscht. Und wie bei allen guten Geschenken gilt: Das Überraschende schlägt das Erwartbare. Ein little black dress – ja, aber lieber in Form eines Lederkleids. Ein Cocktailkleid – ja, aber gerne in satten Juwelenfarben. Bodenlang – ja, aber statt Kleid einen Kimono über einem Slipdress oder ein Peignoir ausprobieren. Beim Stoff der inneren Elster nachgeben und etwas nehmen, das opulent schimmert, seidig fein ist und idealerweise vergebend wirkt. Irgendwo muss der Festbraten schließlich unterkommen.

Ich trage auf diesem Bild das Lederkleid (vorn Velour-, hinten Glattleder) Cleo von Closed. Dazu die Ankle Boots in Sandy und die Ledertasche mit goldfarbener Metallkette von Closed.

 

Tipp Nummer vier: Tragt Schuhe so gemütlich wie die Lieblingssocken.

In „Woher hat sie das das?“ sagte DJ Susanna Kim: „Es gibt wenig Bescheuerteres als den ganzen Abend auf hohen Schuhen herum zu eiern.“ Und Jessica Schwarz gab diesen Tipp: „Dieses Jahr bei der Berlinale gelernt: Mein jungen Kolleginnen geben in der Garderobe ein kurzes Kleid und Turnschuhe ab und wechseln, bevor die Party losgeht. So mache ich das in Zukunft auch!“ Merke für die Weihnachtsfeier: Je niedriger der Absatz, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass man mit Doris aus der Gehaltsbuchhaltung zu „I will survive“ locker aus der Hüfte tanzen kann. Keine Ahnung, was Doris zu Turnschuhen auf Weihnachtsfeiern sagen würde. Ich finde: Wenn das Event nicht gerade in einem Sternerestaurant stattfindet oder „Black Tie“ auf der Einladung steht, kann man sehr gut zum Beispiel (frische) Chucks zu einem langen, fließenden Rock und einem lockeren Cashmerepullover tragen. Samtloafer sind angemessen festlich, ebenso spitze Ballerinas oder Slingbacks mit flachem Absatz. Soll’s doch ein Absatz sein: Die Idealhöhe sind sechs Zentimeter – gibt einem das Gefühl von Stilettos, ohne das Empfinden schmerzender Füße.

Ich trage auf diesem Bild die Ankle Boots in Schwarz und den Rock aus Nappaleder von Closed. Die beiden Sachen trage ich auch gerade privat viel, unabhängig von Festen, weil sie so gemütlich sind und gut aussehen.

 

Tipp Nummer fünf: Schmückt euch wie einen Tannenbaum.

Accessoires? Ja, bitte. Und zwar nach dem Prinzip, als würde man einen Tannenbaum mit Christschmuck behängen und zwar gerade dann, wenn das Outfit ansonsten eher zurückhaltend ist. Zum Beispiel mit fabelhaften Ohrringen. Zum Beispiel mit einer Handtasche, deren Kette genau so golden glänzt wie eure Ohrringe.

Ich trage auf diesem Bild das Lederkleid Cleo und die Ledertasche von Closed. Die beiden Sachen trage ich auch gerade privat viel, unabhängig von Festen, weil sie so gemütlich sind und immer gut aussehen.

 

Tipp Nummer sechs: Habt was Heißes drunter!

Ich weiß, es ist eine kontroverse Frage, aber wir müssen darüber sprechen: Strumpfhose – dafür oder dagegen? Dagegen spricht zum Beispiel das Gefühl, wenn sich der Bund der Strumpfhose beim Tanzen immer weiter Richtung Kniekehlen bewegt. Ich habe allerdings gerade meine ersten Strumpfhosen von Heist Studios bestellt, die eben nicht rutschen, zwacken oder sich anderweitig schlecht aufführen sollen, gerade weil sie kein Bündchen haben. (Nebenbei: Von Heist gibt es neuerdings auch Shapewear, die sehr überzeugend aussieht). Denn für Strumpfhosen spricht immerhin: keine Lungenentzündung, wenn man bei -5 Grad für ein Taxi ansteht. Ruiniert die Strumpfhose zwar nicht die Gesundheit, aber das Outfit: Thermounterwäsche! Gibt es zum Beispiel von Schiesser oder aus der HeatTech-Linie von Uniqlo.

Ich trage auf diesem Bild den Leder-Trenchcoat Clubmoss, das Lederkleid Cleo und die Ankle Boots in Sandy von Closed.

 

Und der letzte und wichtigste Tipp: Nehmt das alles bloß nicht zu ernst.

Eine Betriebsweihnachtsfeier, die ich sicher nie vergessen werde: Am Anfang des Abends wurde ein Überraschungsgast angekündigt. Nach dem Dessert kam Jürgen Drews in voller Montur – Krönungsmantel, Goldkrone, Föhnwelle – die Wendeltreppe des Restaurants runter und schmetterte „Ein Bett im Kornfeld“ (es war zu Zeiten, als Verlagshäuser noch Geld für solchen Quatsch übrig hatten). War das cool? Natürlich nicht. Aber ziemlich lustig war es schon. Das ist die einzig sinnvolle Haltung zu Weihnachtsfeiern: Man sollte sie leichtnehmen. Das Outfit sollte das reflektieren.

Zu sehen ist auf diesem Bild das Maxi Portemonaie von Closed.

 

Feiert schön!

Fotos – Marlene Sørensen, Haare-/Make-Up – Julia Junghans

  1. Kommentare zu diesem Artikel
  2. Hanna 29. November 2018 um 09:09 Uhr

    Simply WOW! Tolle Teile – toller Beitrag. As always, danke!

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  3. Kristina 29. November 2018 um 08:47 Uhr

    Sehr schöne Outfits. Kannst Du verraten woher das WOW Shirt ist? Das würde sich super zu meinem extra für die Partysaison angeschafften Paillettenrock machen. Wenn mit vor ein paar Jahren einer gesagt hätte, ich würde einen silbernen Paillettenrock tragen…haha 🙂

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    • Steffi 29. November 2018 um 09:02 Uhr

      @Kristina: Liebe Kristina, das Wow-Shirt ist auch von Closed. Sieht bestimmt mega aus zum Pailettenrock, die sind doch so hip dieses Jahr. Ich bin auch schon ganz heiß! 😉 Das Wow-Shirt gibt es nur in der Closed-Filiale auf Sylt, aber ich checke gerade mit dem Closed-Team, ob sie es auch verschicken. Melde mich, sobald ich die Info habe. Herzlich, Steffi

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      • Steffi 29. November 2018 um 10:12 Uhr

        @Kristina: Liebe Kristina, so, jetzt hab ich die Info von Closed. Die Sylt-Shops verschicken gern das WOW-Shirt, kontaktiere sie einfach, hier deren Details:

        Closed Sylt Keitum Women & Men
        Keitumer Hof / C.-P.-Hansen-Allee 1
        25980 Sylt/Keitum
        +49 (0) 4651 29 97 060
        [email protected]

        Mo – Fr 11.00 – 17.00
        Sa 11.00 – 16.00

        Closed Sylt Westerland Women & Men
        Neue Mitte / Neue Straße 6
        25980 Sylt/Westerland
        +49 (0) 4651 200 22 58
        [email protected]

        Mo – Sa 10.00 – 19.00
        So 11.00 – 17.00

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      • Kristina 29. November 2018 um 10:45 Uhr

        Vielen liebe Dank, Steffi.
        Und losloslos was dem Paillettenrock angeht. #teamglitzer

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  4. Nadine 28. November 2018 um 19:13 Uhr

    Lese hier immer mit, habe aber noch nie kommentiert. Heute ist es aber an der Zeit, denn die Outfits und das Styling sind absolut klasse!!! Frage: Welcher Lippenstift ist das?

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    • Steffi 28. November 2018 um 21:45 Uhr

      @Nadine: Liebe Nadine, herzlichen Dank für deinen Kommentar, toll, dass du dich durchgerungen hast! Lippenstift ist bei der Haare/Make-Up-Frau angefragt. Schicke dir die Info, sobald ich sie habe! Herzlich, Steffi

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    • Steffi 29. November 2018 um 12:39 Uhr

      @Nadine: Liebe Nadine, die liebe Julia, Haare/Make-Up, hat sich gemeldet und folgende Antwort für dich: “Das ist der Rouge Allure Ink von Chanel in Amoureux. Manchmal tupfe ich aber etwas rötlicheres mit in den Ton, damit die Farbe etwas durchbluteter aussieht!” Herzlich, Steffi

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  5. Carina 28. November 2018 um 17:21 Uhr

    Deine Tipps sind super – der letzte gefällt mir am allerbesten 🙂
    Schöne Adventzeit!

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  6. Carolin 28. November 2018 um 17:13 Uhr

    Wunderschön die Outfits, vor allem das Glitzeroberteil. Ich habe mir bei einem Merinoherrsteller im Internet eine enge schwarze Radlerhose (wie damals im Kindergarten) bestellt und trage die im Winter immer unter meinem Kleid (solange es nicht hauteng ist, sonst sieht man den Bund). Das hat mich schon das ein oder andere Mal vor einer Blasenentzündung bewahrt. Liebe Grüße

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    • Steffi 28. November 2018 um 21:47 Uhr

      @Carolin: Liebe Carolin, du bist so hip! Das ist nicht Kindergarten, das ist Kardashian! Die (und diverse Modemagazine) behaupten doch, dass wir nächstes Jahr alle im Sommer Radlerhosen tragen. Du bist also eine mega Trendsetterin, ha! Herzlich, Steffi

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  7. Carla 28. November 2018 um 12:09 Uhr

    Schöner Beitrag, ich guck dich einfach gerne an. 🙂 Noch besser wäre es, wenn du die Fotos irgendwie noch scharf bekommen würdest, oder sehen die nur bei mir so krisselig aus?

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