Wenn ich an Female Empowerment denke, habe ich kein besonders schickes BĂŒro vor Augen, sondern einen schlichten KreiĂsaal. Die Geburt eines Kindes hat mir viel beigebracht ĂŒber die UnterstĂŒtzung von Frauen. DarĂŒber wie stark wir sind, wenn wir einfach an uns glauben und alles geben. DarĂŒber wie wenig es braucht, um sich gegenseitig zu stĂ€rken.
Bei einer Geburt treffen sich meist im KreiĂsaal zwei Frauen, die sich noch nie zuvor gesehen haben. Die eine, die Schwangere, ist in Not, hat Schmerzen, Angst, weiĂ nicht, was die Zukunft bringt. Die andere, die Hebamme, ist sehr wahrscheinlich schwer beschĂ€ftigt, hat gar nicht nur Augen und Ohren fĂŒr die Frau, muss sich noch parallel um andere kĂŒmmern. Und dennoch bleibt sie ganz ruhig, gibt der Schwangeren das GefĂŒhl, in Sicherheit zu sein. So sein zu dĂŒrfen wie sie ist. Dass sie es schaffen wird, was vor ihr liegt. Ermutigt sie, auf sich zu hören. Sie wisse genau, was zu tun ist. So wĂ€chst die GebĂ€rende ĂŒber sich hinaus. Schafft das Unvorstellbare und spĂŒrt danach groĂen Stolz.
Wenn es gut lÀuft. Muss es nicht immer. Es gibt auch ruppige Hebammen. Aber dazu gleich mehr.
Das hatte mir niemand erzĂ€hlt, in den Geburtsvorbereitungskursen oder beim Abladen der vielen guten Tipps zum Thema Mutter werden â wie unglaublich stolz man sein wĂŒrde nach der Geburt. Auf sich. Aber auch auf Frauen im Allgemeinen. Ich fand (die meisten) Frauen per se schon immer cool, aber nachdem ich unser erstes Kind auf die Welt gebracht hatte, hielt ich sie fĂŒr die gröĂten Rockstars aller Zeiten. Nicht nur, weil wir im Stande sind, Kinder zu empfangen, auszutragen und rauszupressen. Ich war auch begeistert, wie fremde Frauen im KreiĂsaal oder auch im OP beim Kaiserschnitt einem in der Extremsituation mit kleinsten Gesten, Worten, BerĂŒhrungen gefĂŒhlt das Leben retten können, wĂ€hrend man selbst etwas Unvorstellbares schafft.
Ich fragte mich, warum wir Frauen nicht viel stolzer durchs Leben gingen. Uns stĂ€ndig dafĂŒr feiernd, wie groĂartig wir sind.
Statt uns mit Selbstzweifeln auszupeitschen und leider auch oft gegenseitig.
Ich sah meine kleine frisch geborene Tochter an und wusste, sie ist schon jetzt eine Heldin. Und dennoch werde ich niemals ein âThe Future is Femaleâ-T-Shirt tragen. Ich kĂ€me mir meinem zweiten Kind gegenĂŒber, meinem Sohn, vor wie eine VerrĂ€terin. Auch meinem Mann gegenĂŒber, der mich stĂ€ndig empowert, fĂ€nde ich es nicht fair.
Ich bin dankbar fĂŒr alle Rechte, die uns unsere VorgĂ€ngerinnen erkĂ€mpft haben. Ich weiĂ, dass es fĂŒr uns Frauen noch viel zu tun gibt. Dass es noch nicht lange her ist, dass wir nicht wĂ€hlen, keine eigenen Bankkonten eröffnen durften, unser Gehalt immer noch oft geringer ist als das vieler MĂ€nner, es glĂ€serne Decken beim Erklimmen bestimmter Jobpositionen gibt. Und ich kĂ€mpfe gern mit, tue was ich kann, dass wir Frauen es in vielen Bereichen noch einfacher haben werden.
Nur degradiere ich dafĂŒr keinen Mann. Und ich tue auch nicht so, als gĂ€be es nur nette Frauen.
Ich wurde von wunderbaren MÀnnern beruflich gefördert. Auf herrlich unaufgeregte Art und Weise. Genau so gab es MÀnner, die sich mir in den Weg stellten, als sie Konkurrenz rochen oder sich nicht von ihren verstaubten Rollenbildern im Kopf trennen konnten.
Ich wurde auch von groĂartigen Frauen gefördert auf meinem Berufsweg. Sie sahen Talente in mir, von denen ich nichts ahnte, trauten mir mehr zu als ich mir selbst. Ich wurde aber auch schon von Frauen vom Weg abgebracht. Sie legten mir Steine vor die FĂŒĂe, bauten daraus unĂŒberklimmbare Mauern. Es waren Frauen, die sich öffentlich fĂŒr die Frauenquote stark machen. Die sogar Initiativen fĂŒr Female Empowerment im Unternehmen grĂŒndeten. Nur spielte man nicht nach ihren Regeln, war man genauso schnell raus aus ihrem Schutzbereich wie als Frau angeblich allein unter MĂ€nnern.
âSo ist das Leben.â sagt meine Mutter gern.
Ich hasste den Satz lange mit voller Kraft. âKann man nicht alles Ă€ndern, wenn man es nur unbedingt will?â fragte mein jugendliches Herz und gab alles.
Mittlerweile weiĂ ich: So ist das Leben. Es gibt Menschen, die tun einem gut und denen tut man gern Gutes. Und es gibt das Gegenteil. Beide Seiten erkenne ich mittlerweile schneller, komme den einen nah und halte mich bei den anderen fern.
Vielleicht ist es ganz gesund, das als Frau zu verstehen. Wollen wir doch so gern gemocht werden. Vielen helfen. Vergessen uns dabei nur leider oft selbst.
Es braucht etwas Egoismus, um empowern zu können. Sonst ist es, als wĂŒrde man an eine Tankstelle fahren, die keinen Sprit mehr hat. Ich bin fĂŒr Empowerment. FĂŒr Frauen und MĂ€nner. FĂŒr so viele wie irgend möglich. Im GroĂen und Kleinen. Nur muss man eben genau schauen, wem man seine Energie schenkt. âWie kalkuliert! Wie unsympathisch! Wie unsolidarisch!â, brĂŒllt da mein jĂŒngeres Ich. Und mein Ă€lteres lĂ€chelt milde und denkt an die vielen Frauen, denen ich geholfen habe und immer noch helfe und die dabei ĂŒber sich hinauswachsen und wissen, wie wertvoll so eine UnterstĂŒtzung ist. Und dann denke ich an die, die top im Nehmen sind. Die einen aussaugen, leer gepumpt zurĂŒck lassen und keines Blickes mehr wĂŒrdigen.
Wir mĂŒssen uns nicht alle mögen. Wir mĂŒssen uns auch nicht alle helfen. Wir mĂŒssen nicht immer lieb sein.
Wir stehen nicht mehr auf dem Schulhof, ĂŒberfordert von GruppenzwĂ€ngen. Wir sind jetzt groĂ und dĂŒrfen uns aussuchen, mit wem wir spielen wollen. Das durften wir schon immer. Wir wussten es damals im Zweifel noch nicht.
Wir dĂŒrfen der Hebamme, die mit uns zu ruppig umgeht im KreiĂsaal sagen, dass wir das nicht wollen. Das wir so und so behandelt werden möchten. Wir dĂŒrfen einen Aufstand machen, bis wir uns wohlfĂŒhlen. Bis jemand da ist, der uns unterstĂŒtzt.
Es hilft aber auch, daran zu denken, dass wir es im Zweifel sogar alleine schaffen, egal, was wir uns vornehmen. Weil wir Heldinnen sind. Alle. Echt jetzt. Die ein oder andere weiĂ es nur eben noch nicht und reiĂt deshalb an unserem Superheldinnenumhang herum. Statt sich einfach mal selbst anzuschauen und zu merken: ich hab ja auch einen ganz geilen.
Die Kosmetik-Firma L.O.V hatte mich gefragt, ob ich ihnen fĂŒr ihre Lov-Stories-Site einen Text zum Thema Female Empowerment schreibe. So ist dieser Text entstanden, den ihr leicht gekĂŒrzt jetzt auch auf der L.O.V-Seite findet.
Ja, ja, JA! So gut in Worte gefasst, was ich auch denke.
Liebste GrĂŒĂe
Eva
Hallo Steffi,
ganz lieben Dank fĂŒr Deinen fantastischen Text!
Ich möchte ein, zwei Gedanken dazu loswerden. Und zwar gebe ich Dir vollkommen recht, Frauen sind Heldinnen und wir machen uns leider so so oft das Leben gegenseitig schwer in dem wir untereinander hĂ€rter verfahren als mit MĂ€nnern/Vorgesetzten etc, anstatt uns zu unterstĂŒtzen wo es nur geht. Als ob fĂŒr die eine nichts ĂŒbrig bliebe, wenn die andere was bekommt.
Gleichzeitig halte ich eine Frauenquote fĂŒr eine Ăbergangszeit fĂŒr notwendig bzw. hilfreich. Ich arbeite in der Energiewirtschaft in einer FĂŒhrungsposition und sehe halt wie wenig Frauen es dort gibt. Dabei habe ich das GefĂŒhl, dass es mir fast einfacher gemacht wird als Frau in einer MĂ€nnerbranche. SchlieĂlich sitzen alle lieber in einer gemischten Runde als in einer drögen Altherrenkombi đ Aber viel wird abgeblockt bezĂŒglich Teilzeit und Vereinbarkeit mit Familie, daher nur sehr selten FĂŒhrung und Verantwortung möglich. Da wĂŒrde meiner Meinung nach eine Frauenquote helfen. Bei der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben ist man ganz vorne mit dabei, hahaha!
NatĂŒrlich möchte ich keine MĂ€nner benachteiligen, bin sehr fĂŒr Gleichberechtigung anstatt FrauenĂŒbervorteilung, aber ich bin vor 5 Jahren aus Hamburg raus aufs (nur 50km entfernte) Land gezogen und habe seitdem eine etwas andere Brille auf bezĂŒglich (leider) konservativeren Lebensmodellen. Hier ist es – ein biĂchen als ob wir 20 Jahre zurĂŒcklĂ€gen – tatsĂ€chlich noch so dass der GroĂteil der Frauen in schlecht bezahlten Jobs in Teilzeit arbeitet, wenn ĂŒberhaupt und die MĂ€nner wenig unterstĂŒtzen beim Familienjob. Mein Mann und ich leben das Ganze etwas anders, aber auch wir stoĂen immer wieder an Grenzen. Das meiste liegt bei mir, trotz Arbeit. Und das nicht zuletzt weil Rollenvorbilder fehlen. Hier sieht man keinen Mann mit der Manduca vor der Brust. Und da könnte ETWAS mehr Female Empowerment echt helfen!
Zu #metoo.: auch wenn sicher gerade der ein oder andere ĂŒbers Ziel hinaus schieĂt, bin ich froh, dankbar und erleichtert, dass diese Diskussion endlich stattfindet. Ich kenne keine Freundin die nicht in der ein oder anderen schlimmen Art und Weise sexuell genötigt worden ist, gerade auch auf scheinbar “harmlose” Art und Weise im Alltag. Es ist unglaublich wichtig, dass endlich darauf hingewiesen wird, wo und wie oft dies geschieht – und als wie normal wir es empfinden. Selbst ich ertappe mich dabei zu denken, ach komm, ist doch nicht so schlimm, vielleicht nur nett gemeinter Flirt etc. Es gab vor einiger Zeit mal ein französisches Video indem ein Mann mit einem Kinderwagen umherlief und den ganzen Tag von Frauen “belĂ€stigt” wurde – und die Kommentare dazu lauteten eigentlich alle, dass das ja VĂLLIG an der RealitĂ€t der Frauen vorbeiginge. Wirklich?!
https://www.youtube.com/watch?v=kpfaza-Mw4I
Liebe GrĂŒĂe,
Sonja
So ein schöner Text! Leider gibt es die verstaubten Rollenbilder tatsĂ€chlich noch aber sie werden scheinbar weniger, wenn man ihnen manchmal begegnet, ist das so als wĂŒrde man in eine frĂŒhere Zeit versetzt werden. Mit etwas Humor gesehen ist es zuweilen lustig, bringt mich zum Staunen oder macht mich teilweise fassungslos. Aber es gibt ganz ganz viele Menschen die einfach nur gut tun, mit denen jeder Tag ein VergnĂŒgen wird, mit denen ich gerne zusammen bin, gerne arbeite, streite, lache⊠und sehr gerne deren BlogbetrĂ€ge lese⊠immer zu richtigen Zeit…danke.
Danke fĂŒr diesen tollen Artikel. Es stimmt schon, wir mĂŒssen uns viel öfter selber und auch anderen Frauen sagen, dass wir Superheldinnen sind.
Ich habe heute morgen direkt meine Cape aus dem Schrank genommen und ausnahmsweise den Powerlippenstift aufgetragen und den Tag gerockt!
einer der besten Texte ueber female empowerment. So objektiv betrachtet. Als ich die
Themenankuendigung las wollte ich nicht weiterlesen, weil ich annahm es wird mal wieder ueber die
boesen sexgeilen Maenner geschrieben (metoo) und das kann und will ich nicht mehr hoeren. Aber nein, ein sensibler und ehrlicher Beitrag uebertraf meine Erwartung.
Ging mir exakt genauso!
Ich danke Dir fĂŒr diesen groĂartigen Text! Deine herrlich offene und auch pragmatische Sicht auf dieses Thema tut gerade heutzutage einfach nur gut! Danke! â„ïž
Genau so sehe ich es auch. Mir geht das sogar ziemlich auf den Senkel , wenn FF eigentlich nur fĂŒr Selbstvermarktung genutzt wird.
Gleichberechtigung ist das Thema und wir versuchen unseren Sohn (12) auch so zu erziehen. Wir arbeiten beide (gern), beackern auch beide gleichberechtigt den Haushalt. Mein Freund ist auch so aufgewachsen und wir hoffen das unser Sohn das alles auch so als selbstverstĂ€ndlich ĂŒbernimmt. Das Dinge einfach gemeinsam erledigt werden und kein Reizthema sind.
Und erfreulicherweise ist seine erste Freundin (ja mit 12… ) selbstbewuĂt und gar nicht glitzipink.
Ich habe zwei tolle MĂ€nner an meiner Seite und bin sehr stolz darauf und dankbar dafĂŒr!
Viele GrĂŒĂe von Andrea
Liebe Steffi,
toll, dass du mit der Geburt deiner Kinder, deine Kraft und StÀrke gesehen und wahrgenommen hast!
Noch viel besser wĂ€re es, wenn MĂ€dchen und Frauen von Anfang an mit diesem Bewusstsein aufwachsen. Die Töchter unserer Generation werden dies vielleicht tun. Das wĂŒnsche ich ihnen und uns.
“Nur degradiere ich dafĂŒr keinen Mann. Und ich tue auch nicht so, als gĂ€be es nur nette Frauen.” Diesen Satz finde ich unglĂŒcklich, da es genau darum ja auch nicht geht. Es soll kein Mann degradiert werden, sondern Frauen die gleichen Chancen haben, wie MĂ€nner. Und Frauen mĂŒssen sich auch nicht alle lieb haben.
Die offensichtlichen verstaubten Rollenbilder haben wir vielleicht ĂŒberwunden. Frauenfeindliche Strukturen und vor allem GlaubenssĂ€tze noch lange nicht. Und die gilt es ebenfalls zu erkennen und zu ĂŒberwinden. Das gelingt nur gemeinsam, MĂ€nner und Frauen.
Ich sehe in unserer aufgeklĂ€rten Generation einiges noch nicht erreicht. Gerade mit der Geburt von Kindern, fallen Frauen in alte Rollenbilder zurĂŒck. MĂŒtter die Teilzeit arbeiten und zusĂ€tzlich noch die ganze Care-Arbeit Zuhause wuppen und daran fast zugrunde gehen. Ich möchte damit nicht das Arbeiten der MĂŒtter kritisieren. Nein. Hier mĂŒssen sich Mutter und Vater zusammensetzen und gemeinsam entscheiden, wie die Arbeit mit Kindern und Haushalt am besten erledigt werden kann. Viel zu oft (und da musste ich mich auch selbst an die Nase fassen) sehen Frauen Haushalt und Kinder als ihre Verantwortung an. Weil sie es oft von ihren Eltern so vorgelebt bekommen haben. Stichwort Vorbilder.
Ich fĂŒhlte mich als Versager, weil ich manches im Haushalt nicht mehr schaffte. Bis ich zu der bahnbrechenden Erkenntnis kam, dass ja nicht nur ich dafĂŒr verantwortlich bin, wenn ich mit Partner zusammen lebe. Es war ein kleiner Kampf diese Einsicht auch meinem Partner zu vermitteln. (Wieso sag mir doch, wenn ich dir helfen kann). Und so langsam funktioniert das, dass jeder seine Aufgaben verantwortlich ĂŒbernimmt! Die Rollenbilder hatten sich auf beiden Seiten verfestigt.
In einer gleichberechtigten Welt können MĂ€nner und Frauen frei entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten und haben dafĂŒr die gleichen Möglichkeiten und Chancen. Frei von alten Konventionen und GlaubenssĂ€tzen.
In solch einer Welt ist es im ĂŒbrigen auch möglich, dass einer der beiden Partner zuhause bleibt und sich um den Haushalt kĂŒmmert. Wenn dies eine bewusste und wertschĂ€tzende Entscheidung beider ist, die sich auch finanziell z.B. in einem entsprechenden Rentenausgleich des nichtarbeitenden durch den arbeitenden Partners widerspiegelt.
Oft höre und lese ich auch, dass es fĂŒr den Mann leider nicht möglich ist Elternzeit zu nehmen oder Arbeitszeit zu reduzieren. Sie wĂŒrden damit ihrer Karriere schaden. Dass dies doch genauso den Frauen geht, wird dabei ĂŒbersehen. In meiner gleichberechtigten Welt, ist es völlig normal, dass auch MĂ€nner Elternzeit nehmen und/oder ihre Arbeitszeit reduzieren. Dann ist das auch völlig selbstverstĂ€ndlich fĂŒr Frauen ohne KarriereeinbuĂen möglich.
Unsere Generation wird noch nicht alles ĂŒberwinden. Wir können aber die nĂ€chsten darauf vorbereiten und unterstĂŒtzen. Das gelingt nur, wenn wir Feminismus nicht als Kampf gegen MĂ€nner begreifen und damit herabwĂŒrdigen.
Liebe GrĂŒĂe
Pamela
@Pamela: Liebe Pamela, ich glaub wir sind da in unserer Meinung ganz nah beieinander. Dies noch als Zusatz-ErklĂ€rung wie ich das mit dem degradieren meinte: mir geht es darum in Gleichberechtigung fĂŒr die Gleichberechtigung zu kĂ€mpfen. Ich finde es unnötig bei dem KĂ€mpf jemanden zu degradieren. Zum Beispiel MĂ€nner. Im Gegenteil: ich finde, wenn wir Frauen schlau sind, beziehen wir sie mit ein. So wie du deinem Mann StĂŒck fĂŒr StĂŒck beigebracht hast, wie er dich noch mehr unterstĂŒtzen kann. Trauen sich nicht alle Frauen, ist aber so, so lohnenswert und zeigt wo der Feminismus beginnt und zu was er vom Kleinen ins GroĂe fĂŒhren kann. Es gibt unzĂ€hlige Definitionen des Feminismus, meine ist die Gleichberechtigung fĂŒr alle. Ich glaub, da sind wir uns einig. Herzlich, Steffi
Ach Steffi… laut gelacht ĂŒber Deinen “The Future is female”-Shirt-Gedanken. Genau das denke ich auch. Vielleicht ist die UnterstĂŒtzung, die ich von den MĂ€nnern in meinem Leben erhalte, eine andere, als die von meinen MĂ€dels. Aber genauso wertvoll. Und ja, man kann vieles alleine schaffen, aber nur halb so viel ohne Freunde.
Ein wunderbarer Text, in dem ich tasÀchlich jedes einzelne Wort unterschreibe.
Liebe Steffi,
danke dir, fĂŒr diesen wunderbaren Text, der mir heute morgen passenderweise direkt einen kleinen Push gegeben hat. In den letzten Wochen, ach, Monaten, habe ich mir viele Gedanken ĂŒber mich, meine Freundschaften und mein Können gemacht. Ich habe viele Entscheidungen getroffen, auf die ich eigentlich sehr stolz bin – dennoch kommen immer wieder kleine Zweifel hoch, ob es nicht doch zu abrupt, zu egoistisch oder zu hart war. Dabei habe ich einfach mal aussortiert und vieles, das mich unglĂŒcklich und ausgesaugt hat, einfach mal zurĂŒckgelassen.
Danke dafĂŒr und fĂŒr den tollen Text, der mir so aus der Seele spricht.
Liebe GrĂŒĂe aus Berlin, Lynna
Obwohl ich supergerne deinen Blog lese, bin ich sonst nicht die groĂe Kommentare-Schreiberin, aber hier muss ich doch mal sagen: du sprichst mir aus der Seele! Wirklich ein sehr guter Artikel!
Ein schöner Blick auf die gegenwĂ€rtige Situation, den ich sehr mag. In dem sich meine Gedanken zu diesem Thema wiederfinden…
Habe neulich mit guten Freundinnen ĂŒber dieses Thema philosophiert und wir sind irgendwann auch zu dem Punkt gekommen, dass es eigentlich um Menschen – nicht immer nur um Frau oder Mann geht – die einen empowern mit und ohne viel Tamtam, weil sie so sind oder so sein wollen. Und dann gibt es Menschen, die das nur unter bestimmten Voraussetzungen tun und wollen, weil es eben doch viel mehr nur um sie geHt. Das fĂŒhlt sich dann oftmals unfair, ungerecht, falsch oder einfach nicht gut an…
Oh jeh, eigentlich mĂŒsste ich jetzt noch viel weiter ausholen, um meine Worte zu erklĂ€ren… Hoffe, Du verstehst, trotzdem was ich meine.
Heute bist Du auf jeden Fall meine Superheldin. FĂŒr diesen ehrlichen, tollen Text.
Habâ einen wunderbaren Tag!
Liebe Steffi,
was spricht mir dieser Artikel aus der Seele. Ich denke, wir alle haben das genauso auch erlebt. Im Beruflichen, wie auch Privaten. Meinen Weg sĂ€umten ein paar sehr nett und hilfsbereite Frauen, wie auch MĂ€nner. Einige gar nicht und das waren in der Mehrheit Frauen. Leider! Denn dafĂŒr gibt es gar keinen Grund. Man ist nicht besser oder erfolgreicher, wenn man anderen ein Bein stellt. Das Schöne ist: mit dem Alter wird man wirklich gelassener und lĂ€chelt nur noch milde. đ Man kann auch gelassen bleiben, denn da drauĂen gibt es noch eine Menge netter Frauen und MĂ€nner. Ganz liebe GrĂŒĂe, Angela
Hi Steffi, danke fĂŒr deinen tollen Text!
Erst am Wochenende habe ich einen super Vortrag von Julia Korbik gehört, wo sie unter anderem darauf eingegangen ist, was der Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Feminismus ist.
Klar verstehe ich deine Argumentation, dass es den MĂ€nnern gegenĂŒber ungerecht sei eine “female future” zu fordern.
Aber leider ist es doch immer noch so, dass Frauen in vielen Bereichen nicht gleichgestellt sind (Beispiele wie das Gehalt fĂŒhrst du ja selber im Text an). Deshalb ist es wichtig, dass weiterhin ein feministisch-kritisches Auge auf solche MissstĂ€nde geworfen wird.
Und ja, jede*r tut was er/sie kann. Bin dir immer noch enorm dankbar fĂŒr deine UnterstĂŒtzung rund um mein Baby-Business! Das ist absolutes Empowerment gewesen!
Lieber GruĂ
Maggie
â€ïž
Aus der Seele, aus dem Leben! Danke! Damit starte ich gleich noch besser in mein zweites Jahr Elternzeit, das so viele in meinem Job nicht verstehen (können / wollen).
Was fĂŒr ein groĂartiger Text! Dankeschön dafĂŒr, liebe Steffi!
Liebe Steffi, thanks for empowering. Ein Super-Text, den ich gleich ein paar mal lesen musste. Hatte gerade gestern eine Diskussion mit einer Kollegin darĂŒber und das Thema ist aktueller denn je. Ich finde es gut, wie ehrlich Du damit umgehst. Danke fĂŒr die Einsicht in Deine Ansicht – hat mir sehr geholfen, schöne Woche!
Ja! ja ja und nochmals ja!
Ich erlebe es gerade im akademischen Bereich. Stellen im Mittelbau und auch LehrstĂŒhle werden mit Frauen besetzt, nicht nur aber vor allem weil sie Frauen sind. Man sieht zu und hat so ambivalente GefĂŒhle: einerseits ist die Uni vor allem im professoralen Bereich (auch in den vermeintlich so weiblichen Geisteswissenschaften) immer noch mĂ€nnlich dominiert und es ist dringend notwendig, das zu Ă€ndern, allein schon, um weibliche Vorbilder fĂŒr Studentinnen zu schaffen. Andererseits darf es doch nicht sein, dass MĂ€nner benachteiligt sind, nur weil sie MĂ€nner sind.
Was auch mit reinspielt: die eigene (weibliche) Hoffnung, so doch eine der so raren Stellen zu ergattern. Aber das dann nur auf Kosten eines mĂ€nnlichen Mitbewerbers? Und möglicherweise sogar ungerechtfertigt? Will ich mir das den Rest meines Lebens vor Augen halten mĂŒssen?
Puh!
@Eva: Liebe Eva, ich weiĂ genau, was du meinst. Das frag ich mich auch oft. Deswegen hadere ich auch oft mit der Frauenquote. Ich versteh das Argument, dass es wohlmöglich nötig ist, ersteinmal Frauen mit so etwas in solchen Positionen zu verankern, damit sie ĂŒberhaupt dahin kommen, Vorbilder sein können und der Weg zur NormalitĂ€t geebnet wird. Ich möchte es fĂŒr mich nicht, finde es aber wichtig, dass Frauen, die das gern wollen, geholfen wird dahin zu kommen. Und genau, MĂ€nner sollten dabei nicht benachteiligt werden. Das ist der schwierige Spagat. Wie gut es wĂ€re, wenn alle eine faire Chance hĂ€tten. Und das ist ja leider noch nicht ĂŒberall so, dass Frauen einfach mit in Betracht gezogen werden ganz natĂŒrlich. Wenn also die Bewerberauswahl schon mal gleichberechtigt ist, wĂ€re es doch fairer und dann muss die Person, die den Job bekommt auch niemals an den GrĂŒnden zweifeln. Herzlich, Steffi
Naja, die Stellenvergabe an UniversitĂ€ten ist aber schon eine ganz spezielle Sache. Da bleiben Frauen allein schon aufgrund der biologischen Gegebenheit, dass trotz aller Gleichberechtigung das Kinderkriegen (und meistens auch mindestens das erste Jahr der Kinderbetreuung) Sache der Frauen ist, auf der Strecke, weil sie in der Kinderzeit in der Regel nicht so viel/so schnell publizieren können wie MĂ€nner. AuĂerdem hatten MĂ€nner da jahrzehnte-, wenn nicht jahrhundertelang das Monopol bei den Professuren; auch in den Geisteswissenschaften, wo ja schon seit geraumer Zeit der weibliche Anteil der Studierenden/Doktorandinnen/Habilitandinnen sehr hoch ist. Dass heute bei der Stellenvergabe nicht nur auf Qualifikation (die ja meistens ohnehin vergleichbar ist), sondern auch auf das Geschlecht geschaut wird, finde ich nicht nur nachvollziehbar, sondern sehr wichtig.
Liebe Steffi,
wie immer ein toller Text. Ich möchte mich aber meiner Vorrednerin anschlieĂen, dass es dennoch einen feministischen Blick braucht, damit wir in vielleicht 60 Jahren (von dieser Hochrechnung habe ich heute gelesen) eine echte Gleichberechtigung haben. NatĂŒrlich muss es fair bleiben. Aber fĂŒr alle! <3
@Jennifer: Liebe Jennifer, seh ich genau so! Herzlich, Steffi
Liebe Steffi, wunderbar! Vielen Dank fĂŒr diesen groĂartigen Artikel. Ich lese ihn nun zum dritten Mal und nicke immer noch dauerhaft mit dem Kopf – bei jedem Satz. Ich bin mir sicher, du hilfst mit diesem Beitrag mehr Frauen als so manche laut aufschreiende und polarisierende Initiative. Danke fĂŒr dein Equal Empowerment und diesen groĂartigen Blog! Nina
@Nina: Liebe Nina, wie mich das freut!! Das wĂ€re schön, wenn der Text hilft. Ich glaub, ich hĂ€tte damals, als ich im BĂŒro saĂ und geschockt war von so mancher Situation, so etwas auch gern gelesen. Alles Liebe, Steffi
Liebe Steffi, ganz kurz aus der morgendlichen Hektik heraus: Danke!! Ich mag deinen Text sehr. Es tut gut, reflektierte Gedanken zu dem Thema zu lesen. Wie oft war ich schon entsetzt, von ach so empowernden Frauen, die mich fĂŒr mein (selbstgewĂ€hltes!!) Hausfrauendasein schief angesehen, verbal angegriffen haben. You go girl! Lisa
@Lisa: Liebe Lisa, so, so gern geschehen! Es freut mich riesig, dass du den Text magst. Und mir fĂ€llt gerade nach einer durchwachten Nacht mit Kind nicht exakt der Wortlaut ein, aber es gibt doch diesen Spruch, dass wenn andere so extrem auf etwas bei anderen reagieren, das Thema eigentlich ihr eigenes ist. WeiĂt du was ich meine? Wenn eine Frau so extrem auf mich reagiert, frag ich mich mittlerweile: “Hat das nicht viel mehr mit dir zu tun als mir?” You go too girl!! đ Herzlich, Steffi