Als ich vor einigen Monaten meine geliebte Tiefkühl-Pizza auf Instagram gezeigt habe, flatterten die Nachrichten nur so herein. „DU isst TK-Pizza?“ war die häufigste Reaktion, gefolgt von einigen Nachrichten, die mich nachdenklich gestimmt haben. Viele schrieben mir nämlich, dass sie erleichtert seien, dass auch eine Ernährungsberaterin auf Fertigprodukte zurückgreife. Da würden sie sich weniger schlecht fühlen.
Natürlich liegt mein Hauptfokus darauf, euch mit Ideen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu versorgen. Das habe ich mir ja selbst zur Aufgabe und irgendwann auch zu meinem Job gemacht. Aus diesem Grund teile ich auf meinem Blog und in dieser Kolumne immer wieder Rezepte, die zeigen sollen, dass es Spaß macht, sich selbst zu bekochen und dass "gesund" nicht gleich Verzicht bedeutet. So kann allerdings leicht der Glaube entstehen, dass ich mich ständig perfekt ernähren würde. Ich kann euch hoch und heilig versichern: Das ist sicherlich nicht der Fall.

Während ich eine große Verfechterin des Selbstkochens bin, habe auch ich nicht jeden Tag Superkräfte. Auch wir bestellen regelmäßig Essen oder greifen auf TK-Produkte zurück. Es gibt viele Momente, da bin ich unglaublich dankbar, dass es diese Möglichkeit des schnellen Essens überhaupt gibt. Außerdem ist Fertigprodukt nicht gleich Fertigprodukt und auch dieser Markt hat sich in den letzten Jahren extrem gewandelt. Viele Produkte haben richtig gute Zutatenlisten, sind Bio-zertifiziert und enthalten schockgefrorenes Gemüse, das vom Nährstoffgehalt nicht zu unterschätzen ist. Deshalb zeige ich euch heute drei Produkte, die ich immer auf Vorrat kaufe und die mich schon so einiges Mal gerettet haben.
Hinweis: Dieser Beitrag wird von keiner der Firmen werblich unterstützt. Es handelt sich um selbst gekaufte Produkte und wir bekommen kein Werbehonorar für diese Geschichte.
Nr. 1: Bio-Dinkelpizza aufgepeppt mit Pilzen und Mangold
Was es bei uns wirklich häufig gibt, ist eine Bio-Pizza von der Firma
Followfood. Die junge Firma revolutioniert seit einiger Zeit das Tiefkühlsortiment und punktet durch gute Zutaten. Im Bioladen gibt es mittlerweile wirklich eine tolle Auswahl an Pizzen, auch von anderen Firmen. Ob mit Dinkel-, Vollkorn- oder sogar mit glutenfreiem Boden, vegan oder vegetarisch – da ist für jede:n was dabei. Für die Extraportion Nährstoffe braten wir meistens noch eine Handvoll Mangold und Champignons mit etwas Tamari (glutenfreie Sojasauce) an. So kommt man immerhin auf seine Portion grünes Blattgemüse, denn die Followfood-Pizza ist sparsam mit Gemüse belegt. Insgesamt steht man also nicht länger als 10 Minuten in der Küche und hat ein gar nicht mal so ungesundes Abendessen gezaubert.
Nr. 2: Gnocchi-Pfanne aufgepeppt mit frischem Spinat und Hanfsamen
Worauf wir derzeit total stehen, sind gekaufte Gnocchis. Die gibt es zum Beispiel in Bioqualität von
Alnavit (aus dem Hause Alnatura). Die Gnocchis enthalten sogar Quinoamehl, weshalb sie recht proteinreich sind. Und sie sind glutenfrei. (Kleiner Einschub: Glutenfrei bedeutet nicht automatisch eine bessere Qualität der Zutaten. In diesem Fall ist die Zutatenliste aber super). Meistens brate ich die Gnocchis in etwas Öl an und gebe eine Handvoll frischen Spinat, gefrorene Kräuter und Pesto dazu. Häufig nutze ich auch einfach TK-Erbsen um ein paar pflanzliche Proteine zu ergänzen. Falls kein frischer Spinat vorhanden ist, kann man auch TK-Spinat verwenden.
Obwohl es blitzschnell geht, sein eigenes Pesto zu machen, habe ich immer auch ein gekauftes im Vorratsschrank. Das Bio-Pesto von
Rapunzel ist eines der wenigen Produkte, das Olivenöl und kein Sonnenblumenöl enthält. Für extra Calcium und Omega-3-Fettsäuren dekoriere ich die Pfannen noch mit Sesam und Hanfsamen und schon hat man dem Körper etwas Gutes getan. Das "Rezept" teile ich gleich noch unten.
Nr. 3: Linsen-Kartoffel-Pfanne aufgepeppt mit Grünkohl und gefrorenen Granatapfelkernen
Dieses Produkt von
Ökoland habe ich recht neu entdeckt und lieben gelernt. Die Zutatenliste stimmt und auch geschmacklich hat es mich überzeugt. Letztens habe ich noch etwas welken Grünkohl und gefrorene Granatapfelkerne ergänzt. Die sind sowieso der Hit, denn damit spart man sich die Blutschlacht in der Küche. Natürlich sind gefrorene Granatapfelkerne nicht ganz so genial wie frische, aber sie sind eine prima Alternative. Als Topping noch ein paar Kürbiskerne drüber, für den Extra-Kick pflanzliches Eisen.
Solltet ihr also das nächste Mal auf TK- oder Fertigprodukte zurückgreifen, dann fühlt euch keinesfalls schlecht. Gesunde Ernährung ist ein Balanceakt, bei dem weder Perfektionismus noch Dogmatismus hilfreich sind.
Hier noch schnell das Rezept für die Gnocchi-Pfanne. Es ist eines dieser Gerichte, die nach Lust und Laune angepasst werden können. Ich hoffe, dieser Einblick hat euch gefallen. Und falls ihr doch mal wieder Lust aufs Kochen habt, wisst ihr ja, wo ihr Inspirationen findet.
Eure
Schnelle Gnocchi-Pfanne
250 g fertige Gnocchi1 EL Olivenöl80 g TK-Erbseneine Handvoll Cherrytomaten ((halbiert))1 EL gefrorene italienische Kräuter100 g Blattspinat ((gewaschen))2 EL frischer Zitronensaft2 EL Pesto ((gekauft oder selbst gemacht))Meer- oder Steinsalz und Pfeffer1 EL Sesam1 EL Hanfsamen
Das Öl in der Pfanne erhitzen und die Gnocchi darin ca. 2 Minuten anbraten. Die Erbsen, Cherrytomaten und Kräuter dazugeben und kurz mit anbraten. Den Spinat hinzufügen und kurz warten, bis er eingefallen ist.Das Pesto und den Zitronensaft in die Pfanne geben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.Mit Sesam und Hanfsamen dekorieren und genießen.
Das Gericht eignet sich auch prima fürs Meal Prep.
Fotos: Lynn Hoefer