So, jetzt haben wir’s im Griff. Oh, doch nicht. Na ja: grob.
Lustig wie man am Anfang bei jedem Ton von ihr gleich aufgesprungen ist.
Schön, dass sie sich jetzt nicht mehr ganz so zerbrechlich anfühlt, ihren Kopf schon fast alleine halten kann.
Noch einen Meter und sie ist so groß wie Sylvie Meis.
Ich glaub, wir bekommen das hin, dass sie in ihrem ersten Winter nicht erfriert. Oder ist das jetzt zu warm?
Herrlich, so rumschlunzen im Pyjama mit ihr an einem Wochentag.
Ob sie wohl manchmal denkt: „Boah ist das langweilig hier! Immer dieses Gechille, dann der Holzbogen, dann das Geschiebe, dann das Tutzitutzidu, diese vielen Kaffee-Dates, was macht die denn da schon wieder an ihrem Computer und was machen die anderen ohne uns beim PEKIP?“
Fördere ich mein Kind genug oder überfordern andere ihr’s einfach nur?
Ich geb’ mein Bestes, aber ich muss nicht die Beste sein. Los, komm, sag’s noch mal: Ich geb’ mein Bestes, aber ich muss nicht die Beste sein.
„Sei dir selbst auch eine Mutter“ hat die Yogalehrerin im Rückbildungskurs gesagt und gemeint, dass man sich selbst genau so liebevoll umsorgen sollte wie sein Baby. Statt sich unter Druck zu setzen, zum Beispiel mit dem Knackpo-Comeback.
Wie sie lacht und erzählt!
Schübe sind Arschlöcher.
Nächstes Mal greif ich noch schnell nach dem Handyladekabel, der Limo und Schokolade, bevor ich mich mit ihr auf der Brust auf die Couch setze. Und da drei Stunden bleibe. Weil’s ihr so gerade am besten geht. Egal, ob ich auf’s Klo muss oder halb verdurste. Wir nennen es das Schubgefängnis.
Ich habe nur einen Wunsch, dass sie glücklich wird. Egal wie Glück für sie aussieht.
Ist das ein Mist, so richtig krank sein mit Kind. Aber: bekommt man auch hin. Auch wenn man am liebsten selbst nach Mama rufen würde.
Och komm schon, ist doch gar nichts los, hör auf zu knötern, bitte, ach komm schon.
Ab wann tun Babies Dinge noch mal bewusst?
Fühlt sich an, als würden die Hormone ihre Sachen packen und abreisen. Shit, wie wird das denn ohne die? Oder braucht man die jetzt gar nicht mehr?
Ich bin ich geblieben. Hatten die anderen doch nicht recht, mit von wegen man würde sich total verändern. Ich liebe, was ich vorher geliebt habe immer noch (meinen Job, gute Gespräche (auch mal ohne Kinderthemen), meine Freundinnen, Zeit für mich). Es ist nur einfach noch eine große Liebe dazu gekommen.
Trägt Monat drei die Überschrift „Back to reality“? Das ging aber schnell.
Bleibt das jetzt für immer, das Gefühl niemals fertig zu werden mit dem was man sich vorgenommen hat?
Lustiges Gefühl: ohne sie unterwegs sein, Mütter trotzdem solidarisch anlächeln und die so „Häh? Was hat die denn?“.
Der neue Luxus: ein paar Stunden am Stück ungestört arbeiten können. In der Woche. Tagsüber. Wie andere auch. Mit Mittagspause. So wie früher. Wow. Und sich dann voller Vorfreude auf sie stürzen. Knüller!
Ich glaub, ich taufe meinen liebsten Schiebeweg die Mama-Autobahn. Ist ja irre, wie viele Mütter da unterwegs sind.
Ein Geschwisterchen für sie wäre schon schön. Aber das Gefühl, seinen Körper gerade Stück für Stück wieder zu bekommen ist auch ganz schön. Vielleicht in zwei Jahren? Hat man bis dahin verklärt, wie das war mit der Geburt und denkt dann, wenn man drin steckt: „Ach Scheiße, ja so war das! Wie konnte ich dem Scheiß nur noch mal zustimmen? Scheiße!!!“ oder rockt man das so gut wie beim ersten Mal?
Ob ich irgendwann mal Oma werde? Wie toll das sein muss, zu sehen wie sie sich glücklich verliebt und selbst Mama wird.
Gott ist sie süß! Guck mal, was sie schon alles kann!
In Wahrheit kennt doch niemand die Lösung, oder? Eltern sein fühlt sich an wie ein großes Testverfahren. Mal funktioniert dies, dann das und plötzlich wieder dies. Oder doch das?
Und über was denkt ihr so nach?
[herz steffi mitte]