Hallo zusammen, ich bin Ricarda, 33 Jahre alt und seit einem guten Dreivierteljahr alleinerziehend, vom Vater getrennt lebend. Ich wohne mit meinem zweijährigen Sohn Pepe, dem kleinen Pieps, in Hamburg. Sein Papa arbeitet unter der Woche in Schweden. An den Wochenenden kommt er regelmäßig zu Besuch und verbringt Zeit mit Pieps. Aktuell sind wir noch ein wenig in der Findungsphase, was ein Modell angeht, mit dem alle happy sind. Überwiegend meistern Pepe und ich also als Duo unseren Alltag mit all seinen Ups und Downs alleine.
Ja, auch Ups. Denn die hält das Leben selbst für Alleinerziehende bereit. Seit ich Single-Mom bin, weiß ich ganz genau, wie es sich anfühlt, wenn einem sprichwörtlich der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Dieses Alleinerziehenden-Dings und dazu noch mit so einem kleinen Kind, kam in meiner Lebensplanung nie vor. Hätte mir das jemand prophezeiht, ich hätte ihm einen Vogel gezeigt. Mittlerweile aber haben wir uns eingegroovt. Und ich finde, wir machen das gut zusammen. Unser Geheimnis: ein gutes Netzwerk aus Freunden und Familie. Außerdem bin ich mir sicher: Wenn man mal eine Weile durch ganz große Sch**** gegangen ist, kommt am Ende eine dicke Belohnung. Aber auf die warte ich gerade noch. Währenddessen lebe ich nach dem Motto: Life goes on and so do I.
MONTAG
Das Markenzeichen meines Sohnes: Er schläft sensationell schlecht. In letzter Zeit ist das aber wesentlich besser geworden, so dass mich gegen viertel vor sieben energische Mama-Mama-Rufe aus seinem Zimmer wecken. Ich nehme ihn mit in mein Bett. Bevor wir aufstehen, kuscheln wir ausgiebig und lesen noch ein Buch. Quasi die Ruhe vor dem Sturm. Ein bisschen Quality-Time, ehe wir in eine neue Woche starten. Erst ziehe ich ihn an, dann bin ich an der Reihe. Während er im Wohnzimmer mit Duplo spielt, springe ich unter die Dusche.
Ich habe das große Glück, dass er sich sehr gut mit sich selbst beschäftigen kann, was die Morgenroutine wesentlich entspannt. Angezogen und frisch gemacht, bereite ich das Frühstück zu. Morgens gibt’s immer ein schnelles Porridge bei uns. Während wir das essen, sitzen wir Seite an Seite auf dem Küchenfußboden. Mittlerweile seit Monaten ein fest etabliertes Ritual. Dann schnell Zähneputzen und „antiehn“ – wie mein Sohn immer sagt. Leider hat er heute nicht so Bock auf Kita und schimpft: „Kita nein! Kita nein, nein, nein.“ Ich zähle seine Freunde auf, die dort bestimmt schon auf ihn warten. Das überzeugt ihn.
Ich gehe noch einmal nach Hause, um schnell mit einer Kundin zu telefonieren. Ich arbeite als Head of Editorial Content in einer Agentur. Danach schwinge ich mich aufs Rad und fahre ins Büro. Weil mir im Alltag oft die Zeit und die Energie für Sport fehlt, ist das mein tägliches Workout. Bei der Arbeit angekommen, mache ich schnell mit einer Kollegin Kaffee. Diese Woche ist viel zu tun. Ich schaffe es, einige To Dos von meiner Liste zu streichen und steige mit einem guten Gefühl gegen vier wieder aufs Rad. Höchste Zeit, den Kleinen einzusammeln. Wir gehen noch ein bisschen auf den Spielplatz. Dort treffen wir eine Mutter mit ihrem Sohn aus der Kita. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen und quatschen. Über den Alltag, über das Leben im Allgemeinen. Das tut gut. Müde machen wir uns auf den Heimweg.
Zuhause essen mein kleiner Kumpel und ich zusammen Abendbrot, danach geht’s für ihn in die Wanne. Oft lege ich nebenbei Wäsche zusammen, damit ich das nicht noch spätabends erledigen muss. Heute gibt’s aber keinen Wäscheberg. Dafür schaue ich meinem Sohn beim Planschen zu. Als der Pieps im Bett ist, ruft mich meine ehemalige Mitbewohnerin aus Studienzeiten an. Auch wir haben schon eine ganze Weile nichts voneinander gehört. Dementsprechend lange dauert das Gespräch. Jetzt noch schnell Mails checken und dann ab ins Bett. Heute geht nicht mehr viel. Ich war am Wochenende das erste Mal seit langem mal wieder richtig tanzen, während Piepsis Papa aufgepasst hat. Das war gut für die Seele, aber schlecht für die Schlafbilanz.
DIENSTAG
Die Nacht war unruhig. Wir sind beide müde und das Aufstehen fällt mir schwer. Mein Sohn protestiert, während ich ihn anziehe und steht anschließend meckernd vor mir, während ich dusche. Damit sich die Situation entspannt, lege ich den Turbogang ein. Zwischendurch gibt es kleine Kuscheleinheiten. Dadurch bleibt leider keine Zeit mehr für das tägliche Küchenfußboden-Picknick. Als ich los möchte, bekommt der Kleine einen Wutanfall. Ich atme tief durch und versuche, nicht genervt zu sein.
„Ich überlege kurz, ob ich heule. Aber reicht ja, wenn einer von uns weint.“ -
Angekommen in der Kita, schicke ich ein Stoßgebet in den Himmel, dass heute Vormittag niemand anruft und mir mitteilt, dass ein kleiner Mensch abgeholt werden muss. Ich habe letzte Woche schon bei der Arbeit gefehlt, weil wir für eine Bronchoskopie ins Krankenhaus mussten. Heute würde mich das ganz schön in Bedrängnis bringen. Zum Glück aber klappt die Übergabe reibungslos.
Weil ich so viele Texte schreiben muss, entscheide ich mich für einen spontanen Home-Office-Tag. Am Nachmittag habe ich einige Termine, so dass ich Zeit spare, wenn der Fahrtweg zur Arbeit wegfällt. Glücklicherweise darf ich in meinem Job recht flexibel entscheiden, was meine Arbeitszeit angeht. Das macht vieles leichter. Ich verbarrikadiere mich also im Schreibknast und versuche, so effizient wie möglich das Wichtigste abzuarbeiten.
Um kurz vor drei fahre ich los zu meinem ersten Nachmittagstermin: Ich lasse mich regelmäßig von einer Therapeutin beraten, wie ich mit meiner Situation umgehen kann. Es gibt aber auch von der Stadt viele tolle Angebote für Familien in Trennungssituationen. Die sind kostenlos und anders als bei einem Therapieplatz muss man nicht monatelang warten. Mir persönlich helfen diese Sitzungen sehr, meine Gedanken zu ordnen und herauszufinden, was ich wirklich möchte und wo ich Grenzen setze. Ideen zu entwickeln, wie die Zukunft von mir und meinem Sohn aussehen soll. Manchmal bin ich sehr traurig nach diesen Terminen, meistens aber gehe ich gestärkt und neu sortiert nach Hause. Quasi auf Werkseinstellung zurückgesetzt. Jetzt schnell in die Kita und dann geht es direkt weiter zum Hautarzt.
Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass heute Elternabend in der Kita ist. Ich schreibe einer Mutter aus der Gruppe, ob wir uns abends sehen. Sie erinnert mich daran, dass der Termin doch erst morgen sei. Ich hatte extra eine Freundin gebeten, auf meinen Sohn aufzupassen, weil die Babysitterin schon verplant war. Meine Freundin kommt heute trotzdem und morgen sogar ein weiteres Mal. Als mein Mini-Mitbewohner im Bett ist, essen wir gemeinsam eine Kleinigkeit. Dabei schwelgen wir ein wenig in Urlaubserinnerungen. Im August waren wir zu Dritt eine Woche lang in Montenegro. Bevor ich Mutter geworden bin, habe ich viel von der Welt gesehen. In der Regel kommt bei mir direkt wieder Fernweh auf, wenn das Flugzeug die Hamburger Landebahn berührt. Die Reise war wichtig für mich, weil sie mir gezeigt hat, dass ich auch alleine ohne Partner in der Welt unterwegs sein kann – ohne, dass es zu doll wehtut.
Klar bin ich im Urlaub traurig, wenn ich glückliche Familien sehe. Ich denke dann immer, dass ich das meinem Sohn niemals bieten kann: 24/7 zwei oder drei Wochen am Stück Mama UND Papa zusammen. Meine Freundin und ich sprechen auch darüber, nächstes Jahr zu Zweit zu verreisen. Japan oder Peru stehen ganz oben auf unserer Bucket List. Aber ob ich es mir zutraue, so weit weg ohne meinen Sohn? Würden sich meine Eltern zutrauen, so lange auf ihn aufzupassen? Es ist kurz nach zehn, als sie geht. Der Pieps meldet sich das erste Mal. Vermutlich habe ich am Montag den Schlafgott gegen mich erzürnt, weil ich geschrieben habe, dass die Sache mit dem Schlaf gerade wesentlich besser geworden ist.
MITTWOCH
Bergfest! Heute müssen wir etwas früher raus als sonst, weil ich um 8:30 Uhr einen Termin bei meiner Hausärztin habe. Der Kleine will nicht aufstehen, sondern lieber im Bett eine Milch trinken und Bücher ansehen. Ich mache mich also zuerst fertig. Nach einem schnellen Frühstück brechen wir auf zur Kita und ich fahre weiter zum Arzt. Beim Betreten des Wartezimmers bekomme ich kurz schlechte Laune. So voll! Zum Glück sitze ich um kurz nach neun im Behandlungszimmer. Ich habe den Termin gemacht, um mit der Ärztin über eine Mutter-Kind-Kur zu sprechen. Darüber denke ich schon lange nach, kann mich aber nicht dazu durchringen, den Antrag zu stellen. Was ist, wenn ich irgendwo in der Sächsischen Schweiz lande und meine Zeit in einer Art Landschulheim verbringen muss mit Müttern, die mir möglicherweise unsympathisch sind? Sie erklärt mir, wie die Antragsstellung funktioniert. Ich sehe zunächst nur den Aufwand, nicht den Nutzen. Wann soll ich das denn bitte schön noch machen?
Um kurz nach halb zehn bin ich bei der Arbeit. Auf der Fahrt dorthin pustet mir ordentlich Gegenwind ins Gesicht. Ich strample und strample und denke: „Boah, ich kann nicht mehr.“ Diesen Gedanken habe ich seit der Trennung regelmäßig. Aber zum Glück zeigt es der Alltag ja: Irgendwie geht es immer weiter. Das Leben ist ständig in Bewegung. Nach müden und traurigen Tagen, kommen auch wieder bessere. Und das Gute ist ja:
„Wir wissen nicht, wie stark wir sein können, bis stark sein die einzige Wahl ist, die wir haben.“ -
Die Arbeit lenkt mich ab. Heute stehen nicht nur Texte auf dem Plan, sondern auch ein gemeinsames Mittagessen mit dem Team. Danach arbeite ich noch ein wenig weiter und breche dann gegen vier in Richtung Kita auf.
Nach dem Abholen kaufen wir noch schnell Brot beim Bäcker. Heute Nachmittag gibt es nicht viel zu tun. Doch! Ich müsste eigentlich mal wieder dringend für Ordnung sorgen. Denn seit ich alleine bin mit meinem Sohn, sind für mich 80 Prozent das neue 100 Prozent. Ich räume also an den meisten Tagen nur oberflächlich auf – so lange, bis ich es selbst nicht mehr ertrage. Als Schülerin habe ich gerne die Fernseh-Serie „Mensch, Pia!“ gesehen. Da gab es Rosa, die großmütterliche Hauswirtschafterin. So eine wünsche ich mir auch. Eine, die am Küchentisch sitzt und meine Handtücher faltet, wenn ich nach Hause komme. Ich würde ihr mein Herz ausschütten, sie würde mir über den Kopf streicheln und sagen: „Ach Mädchen, das wird schon wieder.“ Um halb sechs kommt meine Freundin zum Aufpassen und um sechs sitze ich auf einem der Mini-Stühle in der Kita. Der Elternabend ist zum Glück eine schnelle Nummer. Um 19:30 Uhr bin ich wieder Zuhause, bringe den Kleinen ins Bett und danach essen meine Freundin und ich gemeinsam Abendbrot. Als sie geht, finalisiere ich noch ein paar Dinge für die Arbeit. Dann ist auch dieser Tag schon wieder vorbei.
DONNERSTAG
Der Donnerstag lässt sich gut an. Die Nacht ist ruhig. Der Pieps wird gegen viertel vor sechs wach. Er trinkt eine Milch und wir schlafen noch einmal weiter bis halb acht. Dann schnell anziehen, frühstücken und Kita. Ich arbeite 28 Stunden in der Woche. Eigentlich habe ich einen freien Tag. Der wäre heute. Weil aber so viel zu tun ist, schreibe ich noch einen Text im Home Office. Mittags habe ich einen Termin bei Kathi. Was für andere der Friseur ist, ist für mich meine Kosmetikerin. Ich gönne mir alle paar Monate eine Behandlung. Kathi kenne ich schon seit Jahren. Wir reden darüber, wie der Sommer war und tauschen uns aus, wie unsere Leben so laufen. Bei der Gesichtsmassage döse ich ein. Entspannung pur! Danach geht’s wieder ab auf’s Rad. Bevor ich meinen Sohn abhole, muss ich noch einige spannende To Dos abhaken: Wäsche machen, saugen, aufräumen, Post… Zwischendurch ruft meine Anwältin an. Es geht um den Unterhalt. Diese Telefonate sind immer wieder eine Bereicherung meines Alltags – nicht. Aber ich habe mir sagen lassen, wenn das erstmal geklärt ist, dann geht’s wieder bergauf.
Gegen halb vier ist „Kita-Pick-up“. Der Kleine kommt mir freudestrahlend entgegengelaufen und gibt mir einen Begrüßungskuss. Ich liebe diese kleinen Momente, die einmal kurz dafür sorgen, dass die Welt stehenbleibt. Heute Nachmittag sind wir mit einer Freundin und ihrer Tochter verabredet. Sie hat noch weitere Kinder. Dementsprechend spannend ist für meinen Sohn das Spielzeug-Repertoire. Gegen kurz nach sechs treten wir den Heimweg an. Der Bus fährt uns vor der Nase weg. Den ganzen Tag schon habe ich Seitenstechen. Ich atme ein paar Mal tief durch.
Zuhause angekommen, gibt es schnell Abendbrot. Dann geht es in die Wanne und danach ins Bett. Um kurz vor acht kommt die Babysitterin. Ich bin zum Pizza essen mit einem Bekannten verabredet. Wir kennen uns nicht besonders gut, sind uns hin und wieder im Nachtleben über den Weg gelaufen und haben seitdem sporadischen Kontakt. Die Ablenkung vom Alltag tut gut. Die Pizza schmeckt lecker, der Wein ebenso. Die Babysitteruhr tickt, gegen elf mache ich mich auf den Weg nach Hause. Ich bin irre müde und freue mich auf’s Bett.
FREITAG
Finale! Die Woche ist so gut wie geschafft. Leider fängt der Tag recht früh an. Wir Beide nutzen die Zeit und gucken noch ein paar Bücher an, bevor wir aufstehen. Dann Anziehen, Frühstück und Kita. Eigentlich ist freitags mein langer Tag bei der Arbeit. Den Nachmittag verbringt der Kleine dann immer mit dem Papa. Weil ich die Woche über schon so viel erledigt habe, mache ich etwas eher Feierabend. Ich nutze die Zeit und fahre nach St. Pauli. Dort hole ich schon einmal mein Bändchen für das Reeperbahn Festival ab. Ich freue mich riesig.
„Ich kann mich kaum mehr daran erinnern, wann ich zuletzt Freitag UND Samstag ausgegangen bin.“ -
Nun noch schnell einkaufen und danach nach Hause. Ich räume fix auf. Um sechs kommt mein Sohn zurück. Ich setze ihn in die Wanne und mache mich nebenbei für den Abend fertig. Bevor die Babysitterin kommt, gibt es Abendbrot. Sie wird den Pieps später ins Bett bringen. Zum Glück hat das bisher immer sehr gut geklappt.
Ich mache mich auf den Weg ins Nachtleben. Das erste Mal war ich vor zehn Jahren auf dem Reeperbahn Festival. Gerade erst nach Hamburg gezogen und das Herz voller Erwartungen, was das Leben so bringen wird. Dann nochmal vor sieben Jahren: Recht frisch verliebt in den Vater meines Sohnes. Mal sehen, wie es dieses Mal wird.
SAMSTAG
Gestern ist es spät geworden. Ich bin müde, stehe aber zeitig auf, weil ich mit einem Freund auf einen Kaffee verabredet bin. Mein Sohn ist heute den ganzen Tag mit seinem Vater unterwegs. Weil das Wetter so schön ist, nehmen wir den Kaffee to go und spazieren an der Elbe entlang. Hamburg zeigt sich von seiner besten Seite. Zurück Zuhause lege ich mich noch einmal hin und hole etwas Schlaf auf. Nachmittags lese ich auf dem Balkon.
Die Zeit ohne Kind fühlt sich manchmal ein bisschen komisch an. Die leere Wohnung ist ungewohnt und ich kann die Ruhe nicht richtig genießen. Es ist doch paradox: Da freut man sich die ganze Woche auf Me-Time und ist sie dann da, ist es irgendwie auch nicht richtig. Wenn ein wenig Leerlauf herrscht, komme ich immer wieder ins Grübeln. Wird wirklich alles gut? Manchmal lese ich im Internet in Foren für Alleinerziehende. Aber um ehrlich zu sein, hilft mir das meist nicht weiter, sondern zieht mich eher noch runter. Das Leben kann doch auch schön sein, wenn alles anders kommt als geplant. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich mit der Situation zu arrangieren. Zu erkennen, dass vieles weiterhin sehr gut ist. Zum Beispiel, dass ich ein gesundes Kind habe sowie viele tolle Freunde und eine unterstützende Familie.
Am späten Nachmittag mache ich mich fertig und breche gegen sechs in Richtung Festival auf. Wir sitzen auf dem Spielbudenplatz, hören Musik und planen den Abend. Als es dunkel wird, geht es in den ersten Club. Ich sehe mir Bands an, die ich kenne, lerne aber auch neues kennen. Ein schöner Ausflug ins Nachtleben.
SONNTAG
Der Kleine lässt mich heute gnädigerweise länger schlafen als sonst. Wir starten gemütlich in den Tag. Frühstücken gemeinsam und dann kommt sein Papa vorbei. Die beiden sind bis zum Mittagsschlaf draußen. Ich gehe eine kleine Runde spazieren, telefoniere dabei mit einer Freundin. Anschließend lege ich mich noch einmal hin.
Am Nachmittag bin ich mit meinen Eltern verabredet. Sie sind das Wochenende über bei meiner Schwester, die ebenfalls in Hamburg lebt, und passen auf meine Nichten auf. Sie springen regelmäßig ein, wenn Not am Mann ist. So oft, dass meine Freunde immer mal wieder fragen, ob sie bald nach Hamburg ziehen. Ohne sie wäre ich tatsächlich oft aufgeschmissen und vieles würde nur halb so gut laufen. Wir verbringen den Nachmittag auf dem Spielplatz und genießen die Herbstsonne. Nach dem Abendbrot fährt mich mein Vater nach Hause. Ich mache den Pieps bettfertig. Er hat Schwierigkeiten, einzuschlafen. Als er es dann endlich geschafft hat, wacht er ständig wieder auf. Ich habe keine Ahnung, was er hat. Ich messe Fieber, aber die Temperatur ist normal. Auf mich scheint eine unruhige Nacht zu warten.