Rezepte & Ernährung
Eine Portion Superpower
Dieses Rote-Bete-Risotto von Lynn Hoefer hilft ernsthaft (!) gegen Herbstmüdigkeit. Echt jetzt!
von Lynn Hoefer - 01.10.2020
Im Herzen bin ich ja ein Herbstkind und liebe den Oktober. Aber weiß ich auch, dass viele in dieser Jahreszeit oft eine gewisse Energielosigkeit packt. Die Tage werden kürzer, die Sonnenstrahlen weniger. Doch gerade in den dunkleren Monaten kann man sich mit einer ausgewogenen Ernährung sehr viel Gutes tun. Mein Geheimtipp gegen den Herbstblues: bunte und aufregende Speisen zaubern. Ein pinkfarbenes Risotto hebt doch direkt die Laune und somit auch das Energielevel. Findet ihr nicht auch?
Wenn ich mich im Herbst doch wieder nach Sommer sehne, verbinde ich Herbstgerichte gerne mit sommerlichen Komponenten. Diesem Risotto habe ich beispielsweise sowohl getrocknete Tomaten als auch Rosmarin hinzugefügt. Beides sind Zutaten, die man sonst eher in sommerlichen Rezepten findet. Das gibt mir irgendwie das Gefühl, den Herbst auszutricksen, ohne die Wichtigkeit von Saisonalität zu missachten. Rote Bete, Tomaten und Rosmarin habe ich übrigens schon öfter in Gerichten kombiniert und finde, dass sie wirklich perfekt miteinander harmonieren.
Was bei Energielosigkeit und Herbstmüdigkeit natürlich immer ein Grund sein kann, ist Eisenmangel. Zwar enthält Rote Bete nicht ganz so viel Eisen, doch immerhin kleine Mengen des blutbildenden Spurenelementes. Auch in getrockneten Tomaten ist es in kleinen Mengen vorhanden, weshalb sie perfekt in dieses Gericht passen. Wenn ihr mögt, dann könnt ihr noch ein wenig kleingeschnittenen Mangold in das Risotto rühren. Mangold und alle grünen Blattgemüse zählen nämlich zu den besten pflanzlichen Eisenquellen überhaupt. Deswegen sollten wir uns alle angewöhnen, mindestens alle zwei bis drei Tage eine gute Portion dunkles Blattgemüse wie Spinat, Mangold, Grünkohl oder auch Rote-Bete-Grün zu essen. Spinat und Mangold kann man sogar roh verspeisen. Ich nutze es auch gerne als nährstoffreiche Deko für Suppen, Eintöpfe oder eben Risotto.
Die Zutaten für das Risotto bekommt ihr übrigens in jedem Supermarkt, Bioladen und sogar in der Drogerie (bis auf die frischen Zutaten). Hefeflocken sind wahrscheinlich nicht allen ein Begriff, aber sie sind in den meisten Bioläden und Drogerien zu finden. Dabei handelt es sich um Getreide- oder Melasseflocken, die durch einen bestimmten Hefepilz einen käsigen Geschmack bekommen. Mit Hefeflocken kann man nicht backen, es ist also keine gängige Backhefe, sondern das Lebensmittel heißt aufgrund des verwendeten Hefepilzes so. Hefeflocken sind reich an B-Vitaminen und Mineralstoffen, besonders Zink und Eisen. Man sollte sie nicht kochen, da sie hitzeempfindlich sind, sondern nur in fertige Speisen rühren oder drüberstreuen.
Wer jetzt denkt: „Hä?! Aber nach Risotto fühle ich mich immer total müde und schlapp, als hätte ich einen Stein im Bauch!“, diejenigen kann ich beruhigen. Meine Version ist rein pflanzlich und alleine deswegen schon leichter als die käsige Variante. Ihr werdet merken, dass das einen großen Unterschied macht. Käse, so gerne ich ihn habe, liegt einfach schwer im Magen. Vielleicht ist das auch noch ein schönes abschließendes Argument, damit ihr der pflanzlichen Version mit Hefeflocken eine Chance gebt.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Ausprobieren und hoffe, dass euch das Risotto Energie für all eure Vorhaben diesen Monat verleiht.
Eure

Rote-Bete-Risotto



1 rote Zwiebel450 g Rote Bete1 Zweig Rosmarin30 g getrocknete Tomaten (nicht in Öl eingelegt)3 EL natives Olivenöl2 EL Balsamicoessig ((ggf. etwas mehr))180 g Risottoreis600–700 ml Wasser100 ml Weißwein2 EL Cashewmus ((oder anderes Nussmus))60 ml Mandelmilch ((oder andere pflanzliche Milch))1 EL Tamari ((glutenfreie Sojasauce))3 EL Hefeflocken ((siehe Anmerkungen))Meer- oder Steinsalz und Pfeffer nach GeschmackEtwas Zitronensaft zum Abschmecken

Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze (200 °C Umluft) vorheizen.Die Zwiebel und die Rote Bete schälen. Die Zwiebel und den Rosmarin fein hacken und die Rote Bete in kleine Würfel schneiden. Die getrockneten Tomaten in kleine Stücke schneiden.Die Rote Bete zusammen mit 1 EL Ölivenöl, 2 EL Balsamicoessig und etwas Salz und Pfeffer auf ein Backblech geben und ca. 25–30 Minuten rösten.In der Zwischenzeit das restliche Olivenöl in einem großen Kochtopf erhitzen. Die Zwiebel darin glasig dünsten, ca. 3–4 Minuten. Den Rosmarin dazugeben und ebenfalls kurz mit anbraten. Den Risottoreis und die getrockneten Tomaten dazugeben und ca. 1–2 Minuten mit anbraten. Mit 400 ml Wasser und dem Weißwein ablöschen und den Reis ca. 15–18 Minuten köcheln lassen. Während des Kochens nach und nach das restliche Wasser in den Topf gießen. Man braucht insgesamt ca. 600–700 ml Wasser für die Reismenge.Ca. 2/3 der gerösteten Rote Bete mit dem Cashewmus, der Mandelmilch und Tamari in einem Mixer oder mit einem Pürierstab pürieren. Das Püree einmal probieren und ggf. mit einem weiteren EL Balsamicoessig abschmecken. Sollte das Pürieren nicht gut klappen, ggf. noch etwas Wasser zu dem Mix geben, damit er sich pürieren lässt. Es können und sollten immer noch Stückchen Rote Bete zu sehen sein, nur nicht zu große.Den pürierten Mix und die restliche Rote Bete zum Risotto geben und gut verrühren. Zum Schluss die Hefeflocken unterrühren und das Risotto mit Salz, Pfeffer und ggf. etwas Zitronensaft würzen.


Ich habe das Rezept bisher nur mit Risottoreis ausprobiert. Die Wassermenge müsste bei Vollkornreis wahrscheinlich etwas erhöht werden, weil Vollkornreis ca. 40 Minuten lang köcheln muss.
Die getrockneten Tomaten und die Tamari machen das Gericht bereits recht salzig, deswegen habe ich keine Gemüsebrühe verwendet, sondern später nur noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.


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