Die ersten Wochen im Big Apple bestanden aus vielen ersten Malen – dem ersten Wholefoods-Einkauf, dem ersten Kale-Salat, dem ersten Dachterrassen-Sundowner, der ersten Laufrunde im Central Park oder ganz verrückt – dem ersten Abend mal nicht auswärts, sondern Zuhause essen. Nach knapp 2 Monaten mit den ersten Bekanntschaften, neu angeschafften Möbeln, einer amerikanischen Social Security Nummer und dem ersten Besuch aus Deutschland kann ich guten Gewissens behaupten – wir sind angekommen im New Yorker Alltag!
Routine? Fehlanzeige! Glücklicherweise gleicht hier – Job hin, Job her – kein Tag dem anderen! Wisst ihr was, ich nehm euch einfach mal eine Woche lang mit auf einen Streifzug durch meine neue Wahlheimat. Vielleicht ist ja der ein oder andere Tipp für euern nächsten USA-Trip dabei? Oder ihr kommt so vielleicht gar erst auf den NY-Geschmack. Los geht´s!
Montag
Ok, aller Anfang ist schwer nach dem Wochenende, so auch hier! Tagsüber wird die Arbeitswoche geplant, mit deutschen Kunden und Freunden geskypt, unser amerikanischer XXL-Kühlschrank gefüllt, bevor es am Abend in die Bronx geht. Richtig gehört! Denn hier ist sie, die Pilgerstätte für alle Baseball-Fans und solche, die es werden, also mich: das Yankees-Stadion! Auch wenn mich das eher zähe Spiel ehrlicherweise wenig fesselte, so hatte ich doch großen Spaß am hollywoodreifen Entertainment drumherum, inklusive Kiss Cam, Hot Dog- und Bier-Orgien auf der Tribüne und einem wunderschönen Abendhimmel.
Dienstag
Auch heute spielt das Wetter wieder mit, darum wird die Mittagspause kurzerhand in den Washington Square Park verlegt. Mir gefällt die bunte Mischung aus Studenten der nahgelegenen Columbia University, Straßenmusikern, Familien und Leuten wie mir, die hier ihre mitgebrachten Lunchboxen verdrücken. Am meisten Zulauf aber hat der dortige Hundespielplatz. Kein Wunder, die New Yorker lieben ihre Vierbeiner und schieben sie mitunter sogar im Kinderwagen(!) durch die Gegend. Geschmackssache! Den meinen trifft auf alle Fälle der leckere Watermelon-Smoothie, den ich mir auf dem Hinweg in der farbenfrohen, mexikanischen Juice-Bar Salud in der 107 Thomson Street hole.
Mittwoch
Yeah, schon die Hälfte der Arbeitswoche geschafft – zur Belohnung gibt´s einen Cosmo! Nee, nicht den zum trinken, sondern die so titulierten Beach Waves auf dem Menü in der Dry Bar, in die ich es jetzt auch endlich mal geschafft habe. Hier gibt es „No cuts. No color. Just blowouts.“ Für einen Schmink- und Föhnspaken wie mich ist es das Größte, wenn sich ausnahmsweise mal jemand mit Sachverstand und Muse meiner widerspenstigen Spaghettihaare annimmt . Die Mädels in der Drybar enttäuschen mich nicht, 40 Dollar ist natürlich kein Schnäpper, dafür sitz ich hier auch fast ein Stündchen, werde gepampert – und wer mag, kriegt sogar ein Gläschen Prosecco. Darum kommen also so viele Mädelstrupps hierher! Fazit: Kann man mal machen, wenn man sich wie ich im Anschluss mal schick ausführen lassen will.
Donnerstag
Das New Yorker Sommerwetter hält weiter an – darum heute wieder pünktlich Feierabend machen und dann ab ans, nee noch besser aufs Wasser! Neben Rooftop-Bars haben es mir als bayerische Hamburgerin nämlich auch die vielen, schönen Spots am Hudson oder East River angetan. Aktueller Favorit: die Boots- und Austernbar Grand Banks in Tribeca, wo man den Tag so schön auf dem offenen Deck ausklingen lassen kann und sich New York fast ein bißchen mediterran anfühlt.
Freitag
Freitagnachmittag läute ich das Wochenende ein – ich bin zum Picknicken in Brooklyn Heights verabredet. Wir schnappen uns einen leckeren Chopped Salad (so heißen diese leckeren, kleingeschnittenen und gut vermengten Salate zum selber zusammenstellen, die es hier gerade überall gibt, so himmlisch!) und setzen uns an die Promenade mit dem einzigartigen Blick auf Manhattan. Hach, würde es nicht anfangen zu tröpfeln, säße ich wahrscheinlich immer noch hier. So aber geht es strammen Schrittes aus Angst vor einem nahenden Gewitter über die Brooklyn Bridge zurück, allerdings nicht ohne den ein oder anderen Fotostopp. Nächstes Mal möchte ich unbedingt noch ein bißchen durch DUMBO schlendern, das auch bei Promis wie Olivia Palermo und Hottie Johannes Hübel so beliebte Wohnviertel „Down Under the Manhattan Bridge“.
Samstag
Heute zieht es mich schon wieder rüber auf die andere Flussseite und zwar nach Williamsburg, das „Little Berlin“ New Yorks. Unser Ziel: der Food Market Smorgasborg, der jeden Samstag von 11 bis 18 Uhr hier im East River State Park stattfindet. (Übrigens auch Sonntags in Brooklyn und ab 11. Juli auch in Queens, weitere Infos hier: http://www.smorgasburg.com). Ob bei Regen oder Sonnenschein könnt ihr hier durch die über 100 Stände streifen und eure Ausbeute anschließend mit Blick auf die Skyline Manhattans verputzen. Ich hab mich an die puertorikanische Spezialität mofongo gewagt, eine Art Eintopf aus Fleisch, Fisch oder Gemüse eingebettet in ein Nest aus gebratenen und herzhaft angemachten Bananen, hm! Aber das noch größere Schmankerl war die Rückfahrt: bei Sonnenuntergang mit der East River Ferry! Diesen Geheimtipp habe ich von meiner Freundin und New York-Insiderin Kiki. Die Anlegestelle befindet sich praktischerweise direkt beim Foodmarkt. Wer Bootsfahrten mit Panorama liebt, sollte sich den Spaß also nicht entgehen lassen!
Sonntag
Ok, 6 Tage Großstadt sind selbst eingefleischten NY-Fans wie mir genug! Sonntags darf es gerne mal raus aus der Großstadt und rein ins erstaunlich grüne und schnell dünenhaft werdende Umland gehen. Für mich erfüllt sich heute ein seit Sex-and-the-City gehegter Reisewunsch: wir fahren in die Hamptons, die H-A-M-P-T-O-N-S! Hach, und was soll ich sagen? Die zweieinhalbstündige Autofahrt erweist sich als mehr als lohnenswert – vom Strandspaziergang inklusive Häuser-, ach was Anwesen! bestaunen , über die weltbeste Lobster Roll (einmal hier entlang: http://www.lobsterroll.com) bis zum lässigen Sundowner im noch lässigeren Surfer-Nest Montauk (z.B. hier: http://thesurflodge.com). Schnell steht fest: wir kommen wieder! Dieses Mal gleich ein ganzes Wochenende lang, Bericht folgt hier an Ort und Stelle!
Aber jetzt seid ihr dran – was sollte ich mir nächste Woche unbedingt alles ansehen, machen, essen, trinken? Oder noch besser, bei meinem nächsten Kurztrip in die Hamptons? Kennt ihr vielleicht sogar bezahlbare Hotels in der Ecke? Bin gespannt & dankbar für eure Tipps!
xoxo aus NYC,
Kathrin
Bereits hier erschienen:
Neues aus New York: Kolumne Nummer eins – 10 Gründe New York zu lieben. Was gerade großen Spaß macht in der Stadt der Träume – Kathrin Braun verrät’s.
Liebe Kathrin,
wir planen für den nächsten Sommer einen NY-/Hamptons-Trip. Kannst Du mir oder irgendjemand sonst Tipps für Hotels/Motels/Appartement etc. in Southampton oder näherer Umgebung geben?
Ich finde es wirklich schwierig, eine nette Unterkunft unter 300€ zu finden.
Ganz lieben Dank für Deine/Eure Hilfe!
Hallo Kathrin,
vielen lieben Dank für die vielen, inspirierenden Tipps! Ich hatte dir schon mal kurz geschrieben, dass ich nächstes Jahr im Mai zum 1. Mal mit 3 Freundinnen New York entern werde…hast du evtl. einen Hotel- oder B&B-Tip für uns? Airbnb ist ganz gut, aber vielleicht gibt es ja einen spezial-Tip vor Ort ;-)?
Liebste Grüße aus Bayern
von Herzen
Julia
Hallo Kathrin
ein toller Bericht ich hoffe es folgen noch einige dieser Art, es macht echt Spaß die ganzen Locations so zu entdecken, auch wenn ich wegen Flugangst wahrscheinlich dort nicht hin komme. Viele Grüße Kathrin
Äh…es soll natürlich heißen “KANN es schon kaum erwarten”. Mistige Autokorrektur. :-[
Hach, New York, meine große Liebe. Bin im September wieder da und Mannes schon kaum erwarten. Meine Tipps:
– zur blauen Stunde Cocktails trinken im 230 Fifth, einer Rooftop-Bar mit Blick auf’s Empire State Building, direkt um die Ecke vom Flat Iron Building gelegen.
– Food-Bummel bei Eataly und dann auf ein Bierchen in den Rooftop-Biergarten “Birreria”.
– ein nettes Indie-Konzert im Bowery Ballroom anschauen
– Mittwochs zur “Amateur-Night” ins Apollo Theater nach Harlem. Ein großer Spaß.
– der Burger Joint im Hotel “Le Parker Meridien”
Freue mich über den Post über NYC, bin nämlich auch gerade da
Was ich echt empfehlen kann ist die High Line, ein schön angelegter Park in Chelsea/Meatpacking District, süd-westlich von Manhattan. Da war mal die Strecke für eine Hochbahn, die oberirdisch über einige Straßenzüge verlief. Mehr Infos auf http://www.thehighline.org
Viel Spaß!
hamptons!! hach da muss ich auch mal hin!
Wunderbare bilder mit fernwehgarantie!
Sehr coole Tipps, Kathrin. Das Boot in Tribeca und die Drybar habe ich schon vorgemerkt. Brooklyn inkl. Flohmarkt und Street Food stand eh schon auf meiner Liste. Hoffentlich kommen bis August noch mehr so tolle Tipps, dann muss ich gar nicht mehr selber planen . Liebe Grüße aus München, Heike
Haha das freut mich, liebe Laura! 7 Tage sind für den Anfang vielleicht auch nicht verkehrt? Hamburg würde dich sicherlich sehr vermissen! Apropos vermissen – grüß mir die Strandperle!!
Ui, Kathrin, du solltest PR-Frau für New York City werden 🙂 Ich hab dank deiner coolen Tipps nun riesig Lust, auch auszuwandern – und dass, obwohl sich Hamburg gerade von seiner allerallerbesten Seite zeigt!! Liebste Grüße, Laura
Hallo Kathrin, coole Kolumne! Weil ich selbst lang in New York gelebt habe, sind mir zwei kleine Fehlerchen ins Auge gesprungen: Neben dem Washington Square Park ist nicht die Columbia (die ist Uptown), sondern die NYU 🙂 Und die Juice Bar Salud ist in der Thompson Street, nicht Thomson 😉 Eine schöne Zeit in New York dir noch und alles Liebe aus der Heimat!
Hab ich Columbia University geschrieben? Da merkt man wohl dass ich keine Studentin mehr bin, ooppsi! Muss natürlich NYU heißen, da hast du als alter NY-Profi natürlich recht und Thompson Street! Merci Milena für den Hinweis! Und viele Grüße zurück!