Wonach ist dir heute?

Bevor ich eine Bestseller-Autorin wurde, gab es eine Zeit, in der ich weder eine feste Anstellung in einer Redaktion noch Aufträge als freie Journalistin bekam und deshalb nebenbei in einem kleinen Laden jobbte. Von außen betrachtet: ein Karriereknick. Für mich: ein Neuanfang. Genauer gesagt war es die Grundsteinlegung für mein berufliches und privates Glück. Auch wenn ich nur eine Aushilfe mit einem Stundenlohn von 8,50 Euro war, habe ich meine Aufgaben gerne erledigt.

Ich erkannte, dass nicht die Position auf meiner Visitenkarte zählt, sondern das Gefühl, mit dem ich abends ins Bett gehe. Während ich Pullover faltete und die Kunden beim Hosenkauf beriet, hatte ich plötzlich eine Idee, wie meine Zukunft aussehen soll.

Kurz darauf machte ich meinen eigenen Laden auf, brachte eine Schmuckkollektion auf den Markt und bildete mit einer Handvoll kreativen Kleinunternehmer*innen das Herz der Berliner Brunnenstraße. Hier traf ich nicht nur den Vater meiner Tochter, sondern die Verlegerin für mein erstes Buch „Hinter dem Blau“ und viele andere tolle Frauen, mit denen ich seitdem immer wieder zusammenarbeite.

Halten wir also fest: Es gibt Momente, die uns die Chance bieten, den Reset-Knopf zu drücken und unser Leben wie ein Handy auf Werkszustand zurückzusetzen. Dabei gilt es, sich von Dingen zu trennen, die keine Freude mehr machen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Job. Das ist oft leichter gesagt als getan, denn im Alltag zwingen uns gesellschaftliche Erwartungen, Familienunterhalt oder die eigene Unentschlossenheit zum stoischen Weitermachen. Wir sind zufrieden, ja, aber glücklich? Erfüllt?

Oft machen erst ein emotionaler Urknall wie eine Trennung, die Geburt eines Kindes oder, wie wir es in den vergangenen Monaten erlebt haben, eine Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen eine grundlegende Veränderung nötig. Dieser Schwebezustand ist etwas, von dem wir lernen sollten, keine Angst davor zu haben, sondern ihn für uns zu nutzen. Denn die University of Oxford prophezeit, dass in den nächsten 25 Jahren ohnehin 47 Prozent der Jobs in den weit entwickelten Ländern dieser Erde verschwinden.

Viele von uns werden in ihrer Karriere immer wieder an einen Punkt kommen, an dem es nicht mehr weitergeht wie bisher.

Ich habe mit drei Frauen gesprochen, die so mutig waren, ausgerechnet in den größten Herausforderungen ihres Lebens nicht auf Nummer sicher zu gehen, sondern ihrem Herzen zu folgen und dahin zu gehen, wo ihr Talent liegt und vor allem: ihre Freude. Die drei Geschichten lest ihr im Folgenden. Ich bin gespannt, ob ihr diese Wege zum Traumberuf genauso inspirierend findet wie ich.

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