Auch eingefleischte New Yorker zieht es ab und zu raus aus der Stadt. Ich will immer wieder Sonntags hinaus in die Natur. Meist reicht schon eine Runde durch den Central Park oder am Hudson entlang und meine Verlangen nach Frischluft ist für´s Erste wieder gestillt.
Aber manchmal muss ich schon der Skyline den Rücken kehren und den geliebten Großstadtdschungel hinter mir lassen – zumindest ein Wochenende lang. Zum Glück gibt´s hier an der Ostküste zu jeder Jahreszeit zig Optionen: ein weiterer Benefit von New York, den ich in den letzten neun Monaten sehr zu schätzen gelernt habe. Und wer weiß, vielleicht ist da ja auch das passende Kontrast- oder Anschlussprogramm für euern nächsten New York-Trip dabei?
Los geht´s mit den berühmten Hamptons , auf die ich schon ganz heiß war, noch bevor ich hierher kam. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil! Ein bisschen wie Sylt, nur mit besserem Wetter! Heißt: Endlose Strände, kleine, rausgeputzte Orte (Southhampton, East Hampton) und natürlich die wunderschönen Anwesen (die Netflix-Serie „Revenge“ lässt grüßen!).
Mein Lieblingsort liegt am hintersten Zipfel von Long Island, das Surfernest Montauk. Auf dem Weg hierher unbedingt an einem der vielen Imbisse halt machen und eine zum Niederknien leckere Lobster-Roll verspeisen.
Danach auf einen Sundowner in die Surf Lodge oder in die Hipster-Herberge Ruschhmeyer´s.
Aber Achtung, wer dort gleich für ein paar Nächte absteigen möchte, sollte unbedingt rechtzeitig reservieren! Die Saison ist kurz – los geht´s am Memorial Day (= letzter Montag im Mai), bevor am Labour Day (= erster Montag im September) schon wieder alles vorbei ist.
3 Shopping-Tipps für die Hamptons: die besten Zutaten für ein Picknkick am Strand gibt’s beim italienischen Feinkost-Supermarkt Citarella z.B. in East Hampton, die schönsten Beach-Towels findet ihr im wunderhübschen Interior Shop Serena & Lily und der weit und breit schönste Farmer’s Stand heißt Bhumi.
Nicht so bekannt wie die Hamptons, aber quasi ums Eck, liegt Shelter Island, genauer gesagt zwischen der nördlichen und südlichen Halbinsel von Long Island, 10 Minuten Fährfahrt vom Festland entfernt. Ein Wochenende hier ist wie eine Reise in die Vergangenheit – ins Zeitalter der Sommerfrische: hier steigen sogar die Amis zur Abwechslung mal auf´s Fahrrad um oder fahren ihre frisch polierten Oldtimer spazieren.
Shelter Island sieht aus wie eine Mischung aus Astrid Lindgren´s Ferien auf Saltkrokan und einer Ralph-Lauren-Werbekampagne. Hier verkaufen die Kinder Sonntags selbstgemachte Limo am Straßenrand. Haustüren werden aus Prinzip nicht verriegelt. Und als wir nach einem Fahrradschloss für unsere Leihräder fragten, wurden wir nur ausgelacht.
Meine Lieblings-Spots auf Shelter Island: Zum Schlafen & Essen: das charmant aufgemöbelte Inn The Chequit, auf Drinks und Sundowner: das vergleichsweise belebte Sunset Beach für ein bisschen Cote d´Azur-Feeling, zum Traumhäuser-Kucken: Dering Harbour.
Wo´s mir sonst noch ganz gut gefallen hat:
1.) Das Hudson Valley gilt als neues Aussteigeparadies für gestresste New Yorker Hipster – kein Wunder, so schön friedlich wie es hier ist. Und das schon knapp 40 Minuten außerhalb der Stadt. Besonders angetan hat es mir die Blue Hill Farm, auch wenn ich noch nicht mal zum Essen hier war. Allein hier rumspazieren, im hübsch gemachten Farmshop Kochbücher, Kinderspielzeug und Kleinkrams kaufen und hinterher wieder gestärkt für die Woche zurückfahren – das hat was!
2.) Ein Abstecher nach Vermont lohnt sich nicht nur zum Leaf Turn, dem berühmten Indian Summer. Wir waren hier im tiefsten Winter und sind im Örtchen Manchester durch den Schnee gestapft. Übernachtet haben wir im Taconic-Hotel, das ganz nett war, da ganz neu und nicht ganz so rustikal, wie das hier sonst oft üblich ist.
3.) Mein Tipp um der Stadt an einem heißen Sommertg zu entfliehen: Am Wall Street -Pier 11 eine Fähre nach Sandy Hook schnappen, ein Fahrrad ausleihen und die schönste Badespots der Halbinsel abklappern. Seinen besonderen Charme verdankt der Naturpark dabei den halb verfallenen Marinekasernen, die mit ihren breiten Veranden Nostalgie verbreiten.
Die Liste lässt sich natürlich noch beliebig ergänzen, um die gesamte Ostküste bis hoch nach Cape Cod oder runter nach Maryland. Aber das hier sind meine bisherigen Favoriten. Und was sagt ihr dazu? Kennt ihr noch mehr tolle Ausflüge von New York, die sich lohnen? Dann immer gerne her damit!
xoxo,
Kathrin
Wir haben im September 2015 bei unserem letzten New York-Trip einen Ausflug nach Cold Spring im Hudson River Valley gemacht. Allein die Fahrt mit dem Zug ab Grand Central immer am Hudson entlang war schon ein Erlebnis (unbedingt auf der linken Seite sitzen!). Cold Spring ist eine entzückende Kleinstadt mit blumengesäumten Straßen, schönen Cafés und tollen Antiquitätenläden. Und gleich hinter dem Friedhof liegt der Einstieg zu den gut markierten Hiking Trails im Hudson Highlands State Park. Wir sind einen ca. 15 km Rundwanderweg hoch zu einem Aussichtspunkt mit spektakulärem Blick auf den Fluss und die bekannte Militärakademie West Point gelaufen. Danach einen Burger und ein kaltes Bier im netten Restaurant gleich neben der Bahnstation. Toller Tagesausflug, absolut empfehlenswert.
Superschön! Die Bilder sind einfach traumhaft und man möchte direkt los. Bis jetzt kenne ich nur New York und bin noch nie ins Grüne oder an den Strand gefahren. Dein Beitrag macht richtig Lust auf eine umfangreichere New York Reise. 🙂