Sie ist eine Surferbraut, Modejournalistin, Schmuckdesignerin, Bestseller-Autorin und tolle Freundin: Alexa von Heyden. Ich bin unglaublich stolz, seit zwölf Jahren mit ihr befreundet zu sein und zu sehen wie sie ihr Leben meistert. Das ist nicht immer einfach. Ihr Vater begann Selbstmord als sie ein kleines Mädchen war. Darüber hat sie ein sehr mutiges Buch geschrieben: Hinter dem Blau. Kurz vor Erscheinen war sie sich nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee sei. Aber dann traute sie sich, sprang und landete einen Spiegel-Bestseller.
Aktuell schreibt sie an Teil zwei, der im September 2014 erscheint, und ich kann es kaum erwarten, ihn zu lesen. Parallel dazu lebt sie ihre vielen verschiedenen Leben als Schmuckdesignerin unter dem Label von hey und Modejournalistin. Mit Verlegerin Angelika Taschen hat sie das sehr coole Buch Der Berliner Stil geschrieben und hat ein Büro zusammen mit Journelles-Bloggerin Jessica Weiß.
Heute sind wir bei Alexa Zuhause. Extra für uns ist sie mit ihrer Kamera durch ihre neue Wohnung in Berlin gezogen…
Hah, man sieht gleich, dass wir Freundinnen sind – du hast auch einen Acapulco-Chair. Ich nenn die immer Maxi Cosis für Erwachsene, weil die so irre bequem sind, oder?
Na rate mal, von wem ich mir das mit dem Acapulco Chair abgeguckt habe?! Du dekorierst deinen immer so schön mit Kissen und Fell. Ich beschäftige mich ehrlich gesagt noch nicht so lange mit Interieur – erst seitdem ich mich von meinem Mann getrennt und eine eigene Wohnung habe, mache ich mir Gedanken darüber, wie ich wohnen will. Der Acapulco Chair darf nicht mehr fehlen – für mich ist er ein Symbol für die Sehnsucht nach einem Leben in der Sonne.
Und das ist mir vorher gar nicht aufgefallen, du bist ja das totale Diptyque-Duftkerzen-Addict. Wie kommt’s?
Ich liebe jede Form von Raumduft, egal ob Räucherstäbchen, Sprays, Öl-Diffuser oder Duftkerzen. Früher habe ich säckeweise Teelichter mit Vanilleduft gekauft und immer gleich fünf davon angezündet. Die Duftkerzen von Diptyque sind für mich Dekorationsobjekt. Ich mag die Schrift des Labels, die sieht so schön französisch aus. Die Kerzen kosten ein Schweinegeld, aber brennen echt lange und ich bekomme von dem Duft keine Kopfschmerzen. Mein Favoriten sind „Chevrefeuille“ für den Sommer und im Winter „Feu de Bois“, was übersetzt „Kaminfeuer“ bedeutet. Wenn die Kerzen abgebrannt sind kann man in die Gläser kleine Blümchen stellen, das sieht so hübsch aus!
Was gehört noch unbedingt in deine Wohnung, damit du dich wohl fühlst?
Ich habe einen Kissenfetisch. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir eine Zeitlang mit Melanie Petersen das Atelier geteilt habe. Ich besitze alle ihre Ikat-Kissen. Außerdem habe ich Kissen aus mallorquinischen Stoffen (“Telas de Lenguas” – Flammenstoff) und fahnde gerade nach Kissen aus alten Kelimstoffen. Eine kuschelige Decke ist auch immer ganz wichtig. Ich sitze oft in einer Decke eingewickelt am Tisch und schreibe. Kennst du das? Darunter meinen Schlafanzug und die Zähne habe ich auch noch nicht geputzt…
Und was würde dich in deinen vier Wänden kirre machen?
Ein Fernseher. Das Ding habe ich für alle Zeiten aus meinem Leben verbannt. Es klaut mir viel zu viel Lebenszeit. Jetzt lese ich wieder mehr Bücher, bin abends kreativ und kann anschließend besser einschlafen.
Du hattest immer schon einen beeindruckenden Kleiderständer, auch in Zeiten als das Geld sehr knapp war. Wie machst du das noch mal du Schnäppchen-Queen?
Haha, ich sage nur An- und Verkauf. Immer wenn ich etwas Neues wünsche, dann verkaufe ich etwas, das ich nicht mehr brauche. Ich bringe regelmäßig eine Tüte zu dem Berliner Secondhandladen Soeur oder verhökere manchmal ein paar Sachen auf Ebay oder auf dem Flohmarkt im Mauerpark. Früher habe ich aber viel mehr gekauft: Da war ich mir noch nicht so sicher, was mein Stil ist und welche Sachen mir stehen. Jetzt mit Mitte 30 weiß ich, was ich gerne trage und kaufe bewusst nur gute Sachen.
Darfst du eigentlich schon verraten, um was gehen wird in Teil zwei von Hinter dem Blau?
Öhm, ich glaube schon – immerhin muss ich bald abgeben! Oh Gott… Also es ist die Fortsetzung der Geschichte von Sunny und Magnus, den beiden Protagonisten im ersten Teil. Dieses Buch ist schon wie Hinter dem Blau ein Stück aus meinem Leben und wird ein Versuch, den Verlust der großen Liebe zu verarbeiten. Also ein Liebesroman, der hoffentlich frei von Kitsch und Klischees gelingt. Warum zerbricht die Beziehung zu einem Menschen, der uns so wichtig ist? Wie tragen wir dazu bei, indem wir nicht verarbeitete Traumata unserem Partner überlassen und erwarten, dass er uns glücklich macht? Das sind ein paar der Fragen, mit denen ich mich gerade beschäftige.
Und ist das ein guter oder blöder Druck, dass dein erstes Buch gleich ein Bestseller wurde? Kannst du dich davon frei machen?
Das mit dem Bestseller ist nichts, auf dem ich mich ausruhen will. Du weißt ja, wie groß meine Sorgen waren, bevor das erste Buch erschienen ist. Dass tatsächlich ein paar Leute das Buch gelesen haben und es von der Presse nicht komplett zerrissen wurde, macht mich natürlich stolz. Aber mir haben so viele Leute geholfen: Anfangen von meinem Verlag, den Kollegen bei den Zeitungen und Zeitschriften, die über Hinter dem Blau berichtet haben, bis hin zu Bettina Böttinger vom Kölner Treff oder der Verein Freunde fürs Leben. Mir ist die Sache an sich wichtig: Dass in der heutigen Zeit, wo wir alle so am Limit leben und arbeiten, Depressionen und Suizid keine Tabuthemen mehr sein dürfen. Ich habe so viele Briefe und Emails bekommen und fühle ich mich mit Leuten in der ganzen Welt verbunden. Den Druck bei dem neuen Buch mache ich mir vor allem selber, man will ja eine gute Geschichte schreiben. Und dann gibt es diese Tage, wo man vor einem Haufen Papier sitzt und denkt: „Boah, ist das schlecht. Ich habe null Talent, wie konnte ich nur auf die Idee kommen noch ein Buch zu schreiben?!“
Hast du für dieses Jahr eigentlich einen Plan, was du unbedingt machen möchtest? Dein Schmucklabel ausbauen, noch ein Buch schreiben, nichts tun, einfach nur glücklich sein?
Wer Hinter dem Blau gelesen hat, erinnert sich vielleicht, wie wichtig das Meer für mich ist, weil die Asche meines Vaters darin verstreut ist. Wegen der Trennung von meinem Mann war ich leider lange nicht surfen, jetzt bekomme ich immer mehr Hummeln im Hintern. Im Wasser fühle ich mich frei, weil ich einfach ich sein kann. Der Schmuck macht mir neben dem Schreiben am meisten Spaß, also werde ich das auf jeden Fall weiterausbauen. Ansonsten wünsche ich mir eine neue Chance. Mit allem, was dazu gehört!
Liebe Alexa, ganz lieben Dank, dass du uns in dein Leben hast gucken lassen!
[herz steffi mitte]
Woher ist was?
Bild 1:
Acapulco Chair Westwing, blau-weisses Kissen Silo Store Berlin, kleines Kissen Vintage, Poster Flohmarkt am Arkonaplatz, kleine mintfarbene Vase Liebling Copenhagen, Beistelltische Zara Home
Bild 2:
Ananaslampe Zara Home, Sofa Boconcept (Bezug „Mojave“), Ikat- und Batik-Kissen Silo Berlin und Hello Petersen, indischer Flickenteppich Guru Shop Berlin
Bild 3:
Bild Anton Unai, Vase Vintage, Kerzen Diptyque, versilberte Salz & Pfeffer Streuer Lila Laden Bonn, Schwarzes Schale aus Biskuitporzellan Wedgwood via Fischer & Trierweiler Berlin (ein Geschenk von Angelika Taschen zum Umzug). Das kleine Holzpferd hat mein Großvater nach dem Krieg geschnitzt, jeder in unserer Familie hat so eins.
Bild 4:
Tisch und Bank aus Bauholz, weiß lasiert von Berliner Tische, graue Stühle Vertigo Interiors, Kuhfell Ikea, bunte Decke aus Peru, Kugellampe Zara Home, Regal Ikea
Bild 5:
Decke aus Peru, Mousepad im Orientteppich-Look via Amazon
Bild 6:
Foto Claudia Schiffer von Joachim Baldauf/Vorn, Perlmuttkästchen aus Ägypten, kleine weiße Vase Ikea, Raumduft „Verveine“ Diptyque, Aschenbecher mit Affen Birgit von Heintze, Sonnenbrille Classic Retrosuperfuture
Bild 7:
Mantel Zara, Tasche Chanel Vintage
Bild 8:
Bluse Isabel Marant
Bild 9:
Nachttischlampe Zara Home, Ikone aus Griechenland
Bild 10:
Perlmuttkästchen aus Ägypten, Armbänder und Armreifen vonhey, Ohrringe und Kordelarmbänder mit Swarovski-Steinen Sabrina Dehoff. Restlicher Schmuck: Vintage
Bild 11:
Sticker Rauten Rock ‘n’ Roll Ohhh Mhhh, Deckenlampe Habitat, Bett, Kommode und Vorhänge Ikea
Bild 12:
Küchenbank und Lampe Ikea
Bild 13:
Tees von Teatox, Kusmi und Marriage Frères, Teekanne und Zuckerdose Kaiserliche Porzellanmanufaktur St. Petersburg (früher Lomonsossov Porzellanmanufaktur St. Petersburg), Kristallkerzenständer Vintage, Geschirr und Gläser Ikea und Nachtmann
Bild 14:
Butterdose Bunzlauer Keramik Athena Panni, Obstkorb aus Rwenzori/Uganda via TK Maxx
Liebe Steffi, ich habe den Post von Alexas schöner Wohnung schon öfter angesehen. Ich würde mir jetzt unheimlich gern den indischen Flickenteppich bestellen. Es gibt aber im Online Shop verschiedene Farben, die alle sehr ähnlich aussehen – kannst Du Alexa für mich fragen, welche Farbe sie besitzt?
Danke und liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
wenn du magst, dann kannst du meinen Teppich haben. Ich habe inzwischen ein anderes Modell im Wohnzimmer liegen. Ich glaube, diese Teppiche sind alles damals Unikate gewesen. Die genaue Farbe zu bestimmen ist schwierig. Mein Teppich ist Pink-Lila-Orange.
LG Alexa
Was für eine super hübsche Wohnung. Eine Frage hätte ich: Der Küchenboden sieht super aus! Sind das Fliesen oder ist das etwa Vinyl? LG Chaya
Huhu, das ist Vinyl gewesen. Sah aber super “echt” aus.
LG
Alexa
Liebe Steffi,
Surferbraut, das bin ich auch. Bei mir sieht es aber so: http://www.push-coco.de/zuhause-bei-pushcoco/ aus.
Grüße, Coco
“Hinter dem Blau”-Buch gekauft, Pina-Armband bestellt und schock-verliebt in das “The Endless Summer” Poster. Heißer Kandidat für meine noch leere Wand im Esszimmer. 🙂
Danke für den tollen Beitrag!
Wie schön, freue mich sehr! Danke!
Vielen Dank für die tolle Wohnungs-Tour. Das Endless Summer-Plakat kommt mir äußerst bekannt vor, denn es hängt bei mir im Gästezimmer.
Ich wünsche Alexa nur das Beste und hoffe für sie, dass sie eine zweite große Liebe – mit allem was dazu gehört – findet. Sie hat es mehr als verdient!
Wie kann es sein, dass ich so nette Worte erst jetzt lese und viel zu spät antworte? Dennoch von Herzen: DANKE DIR!
Tolle Frau! Ich drück die Daumen für den weiteren Lebensweg. So, jetzt muss ich Schmuck kaufen gehen.
Wunderbares Interview mit einer wunderbaren Frau.
Auf Journelles lese ich immer gerne von ihr.
Jetzt muss ich doch endlich mal ihr Buch lesen.
Danke für den tollen Einblick 🙂
Liebe Grüße
Liebe Steffi,
ich liebe deine Haustouren! Ich bin ein Homestory-Addict, durch und durch. Und Gratulation, dass du so eine spannende Persönlichkeit wie Alexa von Heyden deine Freundin nennen darfst. Bitte mehr von diesen Beiträgen!
Alles Liebe
Gio_rnalista
Hallo ihr zwei,
Ach,ich liebe euch!!! Ihr seid zwei wahnsinnig tolle Frauen.
Ich bin Mama von drei kleinen Kindern und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das geschafft habe, aber ich das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. Es ist so fesselnd ehrlich geschrieben, ich konnte soviel davon mitnehmen und bewundere deinen Mut, liebe Alexa!
Ich freu mich auf Teil II und auf deine Bücher, liebe Steffi, freu ich mich auch.
Du bist so erfrischend.
Macht weiter so!
Viele liebe Grüße
Vielen Dank für eure Kommentare! DAAAANKE!
Vielen lieben Dank, Nadja! Ist ja schon eine Weile her, aber ich habe rote Wangen vor Glück!
Tolles Interview, beeindruckende Fran 🙂
Lieben Gruss aus Kopenhagen ***
Schön, da mal reinlinsen zu können :-). Habe dank dir HINTER DEM BLAU entdeckt und freue mich nun schon auf das neue Buch …
Wow!!! Total schööööön! Eine traumhafte Wohnung! Das Poster, das an die Wand gelehnt ist, gefällt mir ja irre gut! Endless Summer! 🙂 Ups, so einen Mausteppich habe ich auch. Nur in blau. Smile. Danke und liebe Grüße… Michaela
Hinter dem Blau reizt mich schon länger, habe es aber aus Angst bislang stehen gelassen. Mich beschäftigt schon länger genau das Thema von Alexas zweitem Buch und bin sehr gespannt!
Ich finde Alexa eine sehr spannende und interessante Persönlichkeit. Mir gibt es sehr viel, wenn ich mehr über Autoren erfahren, die ich lesen möchte. Davon abgesehen: Toller Stil! Ich drücke die Daumen, dass Alexa mit ihrem zweiten Buch zufrieden wird!
Es grüßt
Steffi
Wow, es gibt einen zweiten Teil. Ich freu mich! Tolle Frau, tolle Wohnung…
Ich finde es ganz,ganz großartig, dass in diesem Interview nicht nur an der Oberfläche gekratzt wird und man einmal einen Einblick in die Person bekommt die dort lebt! Das Leben ist eben nicht immer nur “Acapulco” und es ist schön wenn Menschen frei mit ihren Geschichten umgehen können und Themen ansprechen bei denen so mancher eher schluckt! Das macht doch Mut!
Nebenbei ist die Wohnung natürlich auch sehr schön! 🙂
Liebe Grüße
Kristina
Hi Steffi,
vielen Dank für den tollen Einblick in diese schöne Wohnung. Ich liebe den Dielenboden ♥ und so ein Acapulco-Chair würde mir auch sehr, sehr gut gefallen!
Liebe Grüße, Maria
Sehr schöne Einblicke…. und dieser Küchenfußboden erst. Hach.
Liebe Steffi,
danke für den Einblick! Wunderbar sympathisch!! Ich liebe solchen Homestorys 🙂
Herzlichst Juliane
Liebe Steffi,
vielen Dank für diesen spannenden Einblick in eine fremde Wohnung – bin ich eigentlich die einzig Verrückte, die gern sieht (und liest), wie andere Leute wohnen ;-)?
Hab einen schönen Tag,
liebst,
Sabine
@ Sabine: Drei Regalmeter Wohnmagazine und geschätzte 12459 Wohnblogs flüstern: “du bist nicht allein”. *lach*
Alexas Wohnung gefällt mir sehr sehr gut weil ich neben dem Acapulcostuhl kaum etwas sehe, was wirkt wie “schnell gekauft weil es grad hip ist”. Die Räume sehen persönlich und echt aus, nicht wie extra gestylt. Und der Stuhl scheint für sie eine Verbindung zum Meer, das ist schöööön.
Da werd ich mir mal ihr Buch besorgen, das war an mir vorbei gegangen. Scheint eine tolle und liebenswerte Frau zu sein! Danke für die Einblicke.