Ich bin Julia, 44 Jahre alt und komme aus Bad Homburg. Im Juni 2005 (vor über 16 Jahren) bin ich Hals über Kopf nach Madrid gezogen. Damals lebte ich in Berlin und hatte sechs Monate vorher meinen Freund (jetzt Mann) kennengelernt. In seiner Firma wurde ihm ein Job in Madrid angeboten: Frisch verliebt und mit einem guten Gefühl im Bauch bin ich mit.
Ganz so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte, war es nicht. Aber sobald wir etwas Spanisch sprechen konnten, öffneten sich neue Türen und Horizonte.
2010 und 2011 wurden meine beiden Töchter in Madrid geboren und schnell wurde uns klar, dass wir einen Plan für den langen und heißen Sommer in Madrid brauchen. Die Kinder haben hier im Sommer zwölf Wochen frei, was einfach an der Hitze liegt. Wir leben mitten in der Stadt und haben keine spanische Familie mit Landhäusern und Pool auf dem Land oder an der Küste, um der Hitze zu entfliehen. Nach einem Aufenthalt bei Freund*innen im Sommerhaus im Süden von Spanien wurde die Idee zu einem Ferienhaus gefestigt.
Mallorca kannten wir von diversen Kurzurlauben und mochten die Insel stets. Entscheidende Argumente waren auch die Vielseitigkeit und Infrastruktur der Insel. Zudem gibt es unzählige Verbindungen zu allen Städten Europas, sodass wir auch weiterhin gut angebunden bleiben, sollten wir einmal nicht mehr in Madrid leben.
Anfang 2012 hat mein Mann sich mit ausgiebiger Recherche und Suche die Nächte um die Ohren geschlagen. Im Sommer haben wir gemeinsam aus den Top 40 eine Top-10-Liste erstellt.
Da unsere Kinder noch sehr klein waren, machte mein Mann die erste Hausbesichtigungsrunde allein – zehn Objekte an einem Tag. Danach wollte er mir die Top 3 zeigen. Ich wollte nur den Favoriten sehen und hab sofort verstanden, was er gesehen hat. Das Haus ist über 300 Jahre alt (Baujahr circa 1800) und liegt auf dem Land. Das Grundstück ist etwa 15.000 Quadratmeter groß, das Haus 300 Quadratmeter, verteilt auf zwei Etagen. In fünf Autominuten ist man im nächsten Dorf. Sofort war klar, den ursprünglichen Charakter des Hauses zu erhalten, aber so zu modernisieren, dass man es ganzjährig nutzen kann.
Den ersten Sommer haben wir zunächst das Haus nur tagsüber genutzt und in Ruhe überlegt, wie wir es umbauen und nutzen möchten.
Die größte Veränderung war sicher, viele große Fenster einzubauen und viele kleine Räume in einen großen zu verbinden. Auf Mallorca wird seit einiger Zeit darauf geachtet, dass Umbauten auch zur Umgebung und dem Landkreis passen. Deshalb war es von Vorteil, dass wir mallorquinische Architekt*innen zur Seite hatten, die uns erklärt haben, was geht und was nicht.
Da wir das Haus kernsaniert haben, war es kein Problem, eine Fußbodenheizung einzubauen. Darauf haben wir Beton gegossen, der halbtrocken poliert wurde. Die Idee zum Steinweg ist inspiriert durch ursprüngliche Fincas, in denen es immer einen Weg für die Tiere Richtung Stall durchs Haus gab.
Bei der Einrichtung haben wir uns auf Farben und Materialien von der Insel konzentriert. Dazu gehört Leinen, Naturstein und Holz.
Die Küche hat mein Mann aus Modulen des bekannten schwedischen Möbelhauses zusammengestellt und den Küchenblock haben wir schließlich gemauert und aus Beton gegossen. Die Türen der Schränke haben wir durch Holzelemente ersetzen lassen.
Die Überdecken und Kissen sind aus Vintage-Leinenstoffen, die mit Naturfarben eingefärbt wurden. Die Marke
Espanyolet aus Mallorca setzt dies ganz wunderbar um. Unser Sofa kommt von
Atemporal.
Den Künstler Andreu Maimó haben wir auf einer Kunstnacht auf Mallorca entdeckt und haben uns seither richtig gut mit ihm angefreundet. Er lädt uns nun oft zu sich ins Atelier ein und es ist immer wieder spannend, seine neuen Arbeiten zu erkunden.
Ich liebe Körbe und finde, man kann gar nicht genug davon haben. Sie eignen sich bestens, um viel darin zu verstauen. Das Korbhandwerk kommt aus Mallorca und in
Can Garanya findet man sie in allen Größen und Formen.
Durch das Projekt auf Mallorca habe ich meine Begeisterung für Immobilien entdeckt und mich nach zwei Jahren bei einer Agentur in Madrid als Maklerin selbstständig gemacht.
Zusammen mit meiner spanischen Partnerin suchen, vermieten und verkaufen wir nun in Madrid und auf Mallorca Objekte. Nebenbei arbeite ich als Freelancerin für eine Relocation-Agentur und helfe Mitarbeiter*innen von internationalen Unternehmen bei administrativen Prozessen und der Wohnungssuche.
Das Haus war eine der besten Entscheidungen für uns als Familie. All die gemeinsamen Momente mit Familie und Freund*innen in der Natur sind unbezahlbar und für uns ein kleines Paradies. Als Kontrast zu unserem Stadtleben ist das ursprüngliche Leben auf dem Land und das Einkaufen auf dem Dorfmarkt die perfekte Symbiose.
Die Finca liegt auf dem Land in Felanitx, das ist im Südosten der Insel und noch sehr ursprünglich mallorquinisch. Die Region betreibt viel Landwirtschaft und ist ein bekanntes Weinanbaugebiet. Bekannt ist der Südosten von Mallorca vor allem durch den größten Naturstrand Es Trenc.
Ich hoffe, ich konnte euch so ein bisschen Vorurlaubsgefühle schicken. Und solltet ihr mal eine Immobilie auf Mallorca suchen, sagt Bescheid, ich helfe euch gern dabei.
Herzliche Grüße
Julia