Immobilien & Wohnen
Maximal kreativ
Alexandra von Frankenberg zeigt uns ihre Mietwohnung in München voller Besonderheiten.
von Alexandra von Frankenberg - 01.02.2022
Wer wir sind:
Ich, Alexandra von Frankenberg, bin 38 Jahre alt, deutsch-griechischer Abstammung, arbeite als Interieur-Designerin mit eigenem Studio. Mein Team und ich helfen dabei, Wohnungen und Häuser einzurichten, und entwerfen Set-Designs für Werbeproduktionen. Ich habe Design und Mode studiert, an der internationalen Modeschule ESMOD unterrichtet, als Redakteurin für Modezeitschriften gearbeitet und 2011 zusammen mit meinem Mann Philipp (41) und meinem Bruder unser Trachtenlabel Amsel gegründet.
Ich habe zwei Söhne – August (6) und Oskar (2) – und wir leben alle zusammen in einer Mietwohnung in München-Schwabing.
Wie wir leben:
Als wir 2018 anfingen, uns nach einer neuen Wohnung umzusehen, ahnte ich nicht mal ansatzweise, dass ich mir mal 45 Wohnungen anschauen würde! Warum?
Zwei Dinge gestalteten die Suche als schwierig: Zum einen kommen mein Mann und ich beide aus Schwabing, sind also „Heimscheißer“ und kennen uns hier sehr gut aus. Zum anderen hatten wir damals einen Hund und suchten die Nähe zum Englischen Garten. Das machte alles sehr kompliziert. Nach Wohnungsbesichtigung 44 war ich völlig verzweifelt. Und weil wir auch mit unserem Mietbudget immer höher gegangen waren, als wir ursprünglich wollten, war sie plötzlich da: diese Wohnung.
Zuerst dachte ich: Ich guck nur mal, was man dort für sein Geld bekommt. Das war Fluch und Segen zugleich. Zufälligerweise war das Haus dasselbe, in dem unser Kinderarzt beherbergt ist, und irgendwie fühlte sich das schon ganz gut an. Als sich dann bei der Besichtigung die Wohnungstür öffnete, war ich gleich hin und weg von diesem ewig langen Flur, den vielen Zimmern und dem Loft im hinteren Teil der Wohnung. Der 30 Meter lange Flur, die 220 Quadratmeter Wohnfläche und das Loft-Wohnzimmer mit sechs Metern hoher Decke, einem integrierten „Baumhaus“ für die Kids und einer nach Süden ausgerichteten Terrasse. Der Traum schlechthin.
Also tschüss Wohnung, dachte ich, weil sie zu diesem Zeitpunkt schlicht zu teuer für uns war. Wir steckten ja zu diesem Zeitpunkt voll im Aufbau unserer ersten Firma, des Trachtenlabels Amsel, da hat man budgetär andere Baustellen. Trotzdem bewarben wir uns, weil mir die Wohnung einfach nicht aus dem Kopf ging und ich ständig überlegt hatte, wie wir sie vielleicht doch irgendwie möglich machen könnten.
Als hätte es das Schicksal gewollt, kam Philipps Bruder nach seinem Studium gerade wieder aus Berlin nach München und suchte eine Wohnung. Das war die Idee, wir fragten ihn, ob er mit uns in die Wohnung ziehen wolle. Das Haus hat wegen seiner ausgebauten Dachgeschosse zwei Eingänge. Heißt: Das Vorderhaus und das Hinterhaus sind in unserer Wohnung miteinander verbunden, so konnten wir die Wohnung gut aufteilen.
Nach gut eineinhalb Jahren in unserer Wohngemeinschaft hat sich Philipps Bruder etwas Neues gesucht und wir haben die Wohnung komplett übernommen. Heute haben wir dort unser Wohnzimmer. Nachdem klar war, dass ich jetzt die größte Spielwiese zum Streichen und für Tapeten hatte, habe ich mich auch wirklich überall ausgetobt. Ich liebe Farben und Tapeten und es passiert sehr oft, dass meine Jungs nach Hause kommen und mal wieder alles anders ist.
Daneben liebe ich ausgefallene und besondere Objekte und Möbel. Oft stöbere ich auf Ebay Kleinanzeigen, suche schräge und schrille Teile und finde dabei auch immer wieder Designklassiker wie unseren Ekstrem Chair, unsere Bauhaus-Thonet-Memphis-Essstühle und vieles mehr.
Mein Stil ist bunt und eklektisch. Und ich bin ein großer Fan der Memphis-Ära, von Ettore Sottsass, Nathalie du Pasquier und der Italian Modern Art mit Gio Ponti, Achille Castiglioni, Joe Colombo sowie der Bauhaus-Ära mit Pierre Jeanneret und Le Corbusier.
Gerade die Mischung der verschiedenen Stile ist das, was mir am Interieurdesign und meiner Arbeit so wahnsinnig gut gefällt. Objekte von unbekannten Designern, alte Lieblingsteile, Vintage-Stücke und/oder Ikea-Klassiker zu vereinen. Es muss passen und vor allem muss es miteinander harmonieren, egal ob clean oder bunt, weniger oder mehr.

„Es ist wie eine gute Beziehung: Liebe, Verständnis und Harmonie entstehen oft genau durch diese Ungleichheit.“ -

Wir lieben diese Wohnung und ihr Flair sehr und fühlen uns alle superwohl hier. Aber irgendwann würden wir gern noch etwas Eigenes haben, um eben auch viele Sachen, wie die Wahl der Böden oder der Bäder, wirklich nach dem eigenen Geschmack gestalten zu können und sich in seinem Eigenheim zu verwirklichen. Bis dahin werde ich sicher noch einige Farben und andere Ideen hier und vor allem in meinen Projekten umsetzen.
Danke für euren Besuch! Und falls ihr beim Einrichten eurer vier Wände mal Hilfe braucht – sagt Bescheid!
Eure Alex
Wer Lust hat, Alex via Instagram zu folgen, findet hier ihr Profil. Ihr Studio Frankenberg findet ihr hier und ihr Trachtenlabel Amsel hier.
Foto- & Videoaufnahmen: Raissa + Simon

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