Vor gut einer Woche schaute ich sehnsüchtig in den Garten, schlecht gelaunt auf den Hamburger Dauerregen, sagte laut: „Mir reicht`s!“, stampfte raus und begann mit allem, was ich dort vorhabe und wegen des Wetters bisher nicht hinbekam. Ich kaufte Planen, unter denen wir in jeder einigermaßen trockenen Minute den Schuppen an der Terrasse strichen (bis kurz vorm Fotografieren). Parallel begann ich im strömenden Regen die Büsche wegzuschneiden für mein nächstes Projekt: das Aufhübschen des Geräteschuppens und den Aufbau des Gemüsebeets (Inspo siehe hier). Warum ich das tat?
Weil ich wusste: Es wird mir guttun.
„Nicht verharren in dem Unmöglichen, sondern das Mögliche machbar machen.“ -
Und wurde es belohnt? So was von! Das, was ich an der Gartenarbeit so liebe, die Ruhe und das Sortieren meiner Gedanken, passierte auch im Regen und anschließend in die Badewanne zu schlüpfen, machte es sogar muckelig. Als wir für euch kurz vor Aboschluss den fertigen Streberschuppen fotografieren und filmen wollten, kam für ganze zehn Minuten sogar die Sonne raus. Das dabei entstandene Foto ist jetzt mein Handyhintergrund. Da guck ich nun immer drauf, kurz bevor ich draußen im Regen weitermache.
Hier könnt ihr euch die Führung durch den Streberschuppen anschauen:
Den Anlehnschuppen haben wir noch während der Kernsanierung des Hauses bestellt. Es gab nur ein einziges Modell, das genau die Maße hat, die zu unserer Auffahrt und der Lücke passen. Durch die erschwerten Produktions- und Lieferbedingungen während der Pandemie haben wir fast ein Jahr darauf gewartet. Aber dann, mitten im Dezember, wurde er geliefert.
Uns ist wichtig, dass der Schuppen zu zwei Seiten je eine Tür hat, damit vor allem die Kinder ausm Garten auf die Straße laufen und zurückflitzen können mit ihren Freund*innen, dreckverschmiert, mit all ihren Outdoor-Spielsachen, und ich im Haus unseren engen Flur nicht sofort neu streichen muss. Ich selbst bin auch oft sehr dreckig und in Gummistiefeln, wenn ich im Vorgarten rumgewühlt habe, und nehm dann ebenfalls den Weg.

Damit wir und auch unser Besuch gern durch den Schuppen gehen, wollte ich ihn streberhaft ordentlich organisieren, den Mülltonnengeruch minimieren und es innen so nett wie möglich machen. Es ist noch nicht alles fertig, aber wir haben ihn innen und außen gestrichen – in der Farbe unserer Hausfassade (morpht sich herrlich weg), unsere Outdoorteppiche von Ikea reingelegt und jetzt kommt`s: Meine Mutter und ich haben aus den Soestrene Grene-Vorhängen, die wir im Haus haben, auch welche für den Schuppen genäht. I know, muss selbst am lautesten darüber lachen! Falls ihr euch fragt, warum im Video der rechte Vorhang so krumm da hängt – meine Mutter hat aus Versehen innen die Schlaufe für die Vorhangstange zugenäht, das muss ich noch auftrennen. Aber dann – I love it!

Jetzt sammle ich aktuell so viele verschiedene Pflanzentöpfe wie möglich, versuche zu verstehen, welche Pflanze wo welche Überlebenschancen hat, und dann möchte ich gern ganz viele verschiedene davon auf der Terrasse um den Schuppen herum aufstellen. Vielleicht lass ich auch noch was am Zaun neben dem Schuppen (bauen wir als Nächstes selbst, genau wie diesen) hochranken. Vielleicht kommt vor den Zaun auch noch ein Sideboard, damit es noch eine Ablage fürs Essen gibt, wenn wir mit acht Leuten und mehr auf der Bank sitzen und schlemmen. Da bin ich gerade dran an den Details. So lieb ich es jetzt aber auch schon sehr:

Während wir fix das Foto machten, fiel mir auf, wie gut es aussehen würde, links und rechts von der Bank noch Hocker hinzustellen. Außerdem gäbe es gleich noch zwei Sitzplätze mehr. Den Neonhocker habe ich schon ewig – ist von Tom Dixon, gute Anschaffung. Benutze ich aktuell eigentlich als Nachttisch. Den Shabby-Chic-Hocker habe ich auch noch von früher. Lieb beide sehr und jetzt können acht Personen dort gleichzeitig sitzen, so schön.
Im Streberschuppen hat mein Mann für die vielen Bälle, die wir haben, ein Netz besorgt und es aufgehängt, damit wir beim Durchmarschieren nicht drüber stolpern. Genauso haben die Roller, Skateboards und Fahrräder jetzt ihren festen Platz an der Wand. Die Aufhängungen haben wir
hier und
hier für die Fahrräder und
hier für die Skateboards und Roller gekauft. Die Verkleidung der Mülltonnen gibt es bei
Bauhaus.
Jetzt bin ich gespannt, wie ihr`s findet und ob euch unser Streberschuppen auf Ideen für euer Zuhause bringt. Hier noch ein Mini-Making-of der 15 Minuten Sonne, als Felix und ich schnell das Foto machen konnten. Ich lieb das Dekorieren so sehr, freu mich schon so darauf, die nächste Ecke fotofein zu machen und euch zu zeigen.
Jetzt mach ich mich an das nächste Stück Garten, Fotograf Felix habe ich für Ende April gebucht, bis dahin möchte ich es schick haben. Das wird ein Spaß, freu mich schon sehr drauf!
Herzlich