Wenn ich an ältere Damen denke, fallen mir als erstes die Brötchen-Omas ein. Das sind ältere Frauen, die sich tarnen, in dem sie ihre gesamte Garderobe auf ihre Haarfarbe abstimmen. Von Kopf bis Fuß in beige. Ich habe das Gefühl, dass es diese Damen in jeder Generation gibt und es einfach nicht weniger werden. Ist das also das Ziel, auf das wir alle irgendwann zusteuern?
Ich hoffe ja nicht und zum Glück hat man es ja auch ein bisschen selbst in der Hand.
Ich weiß noch, dass ich als Kind super stolz auf meine Oma war, weil sie Jeans getragen hat.
Und so ganz anders war als ihre Schwester. Die war nämlich eine Brötchen-Oma und sah immer älter aus, obwohl meine Oma die ältere von beiden war. Meine Oma lebt übrigens immer noch und ist jetzt 93 Jahre alt. Die Brötchen-Oma leider seit einigen Jahren nicht mehr.
Ob ein individueller Kleidungsstil einen länger leben lässt bezweifle ich, aber er hält einen auf jeden Fall jung und scheint auch gute Laune zu machen. Die „Instagram Grandmas“ im Netz machen es vor. Und der Blog und Instagram Account Advanced Style von Ari Seth Cohen liefert auch irre viel gute Inspriration.
Das nur kurz eingeschoben: Wir wollen hier keine Omi diskriminieren. Kein Omi-Shaming. Alt werden zu dürfen, besonders bei guter Gesundheit, ist der größte Luxus. Und wir lieben unsere Brötchen-Omas genau so wie die funky ones. Nur denken wir natürlich auch übers älter werden nach, suchen nach Inspiration und Vorbildern. Die Idee, sich nicht irgendwann einem Einheitslook fügen zu müssen, ist doch sehr erfrischend. Hier sind fünf schöne Beispiele in diese Richtung:
Linda Rodin (70 Jahre) – Model, Stylistin und Moderedakteurin. Sie gründete ihre eigene Beautymarke Rodin mit 59 Jahren.
“I think one does feel more liberated and independent when one gets
older. More honest and open with yourself and others. But you still have
insecurities—they’re different, but they don’t totally go away. But you
reach a point and say ‘That’s OK.’ In the end, nobody’s perfect, and
we’re all doing the best we can.’” (Intothegloss.com)
Iris Apfel (96 Jahre) – Interior-Designerin, Model, Geschäftfrau, immer noch aktiv. Sehr inspirierend: die „Iris Dokumentation“ auf Netflix.
„Die Leute fragen mich immer wieder nach meinen Styling-Regeln. Ich folge keinen Regeln. Das wäre Zeitverschwendung. Ich würde sie sowieso nur brechen.“ (elle.de)
Jenny Kee (71 Jahre) – Künstlerin und Strick-Designerin.
“We aren’t going to be little old ladies with blue hair sitting in a nursing home.” (nytimes.com)
Sarah-Jane Adams (63 Jahre) – Schmuck-Designerin.
“We’re the Germaine Greer generation, and we’re not going to go quietly. I’m still fighting the fight I was fighting when I was 14.” (nytimes.com)
Lyn Slater (64 Jahre) – Professorin und Modebloggerin.
“I’m not 20. I don’t want to be 20, but I’m really freaking cool. That’s what I think about when I’m posting a photo.” (nytimes.com)
Na, mit welchen Look sehen wir uns im Altenheim? Worauf würdest du denn ungern verzichten – das Tragen von Röcken/Kleidern/Farbe?
Liebste Grüße,
Nina
Hurra. Das neue Irisapfelbuch liegt bei mir am Bett. Ich bin zwar erst 45, meine Töchter finden mich aber schrecklich alt. Und die bunte Iris lieben sie total. Jetzt habe ich gleich nochmal ein paar tolle Neue “Frauen” dazubekommen, die mich inspirieren. Danke! Beim Elternstammtisch klasse 5 war ich tatsächlich die Älteste, das war schon ein Schock;-) vielleicht sollten wir doch wieder in die Stadt ziehen, für mehr Selbstverständlikeit in Sachen Style & graue Haare als die beste Kombi überhaupt. Ich freu mich riesig mit 70 hier auch noch zu lesen, wie es Euch allen geht. Dann Hab ich LED am Rollator und die Kinderzimmer sind aufgeteilt in Schmuckzimmervund begehbare Garderobe. Yippieyeah.
…. ach und wenn es pärchentechnnisch passt, möchte ich gerne in gefühlt 30 jahren dann mit dem meinen mann den style fahren wie ‘bonpon511’ auf IG – mehr geht nich oder?
linda rodin rockt! ebenso all die anderen, aber sie bleibt mein absoluter fav. und das bild mit ihm und ihr in dem weissen kleid. hammer. und welch inspiration. ich fange dann mal mit meinen 40 an, endlich mal mehr style an den tag zu legen, vielleicht schaffe ich dann auch mit 70 aus den brötchen-omas, ein hoch auch auf diese, herauszustechen… liebste grüße!
Ich bin wirklich begeistert von Linda Rodin – ich finde es toll, wenn Frauen im Alter auf Gesundheitspantoffeln pfeiffen und sich so kleiden, wie “jung” sie sich fühlen. Ganz toll finde ich auch dieses VOGUE-Video, indem ein 60-jähriges früheres Model ihre natürliche Schönheit mit ein paar kleinen Handgriffen unterstreicht: https://www.youtube.com/watch?v=EVe6zujlnvI
WUNDERBAR……inspirierend ….der Anblick dieser Ladies macht gute Laune….wandle als 59jährige auf deren Spuren….Oldie but Goldie….
Ich bin begeistert von diesem Artikel und den hier vorgestellten Damen ! Wenn ich das so anschaue, muss mir vor dem Alter gar nicht mehr grauen ….;-) .
Danke für die Inspiration !!
Ich bin begeistert von diesem Artikel und den hier vorgestellten Damen ! Wenn ich das so anschaue, muss mir vor dem Alter gar nicht mehr grauen ….;-) .
Danke für die Inspiration !!
Ach du jeh, jetzt wird mir mit 70 !!!! erst klar, daß ich ja eigentlich eine alte Oma bin, allerdings jage ich immer noch dem Tennisball hinterher und meine normale Garderobe sind Jeans !
Tolle Frauen und so inspirierend, dass einfach alles geht… eine kleine Korrektur: man nennt es Rentner-Gold
Herrlich inspirierend, Eure Sammlung und wunderbar ge- und beschrieben! Wenn die Damen in 30 Jahren noch leben, möchte ich bitte eine funky WG mit ihnen gründen! Ich gehe auch freiwillig Brötchen holen, aber NEVER EVER in beige 😉
Alles Liebe aus Heidelberg,
Marion
Liebe Steffi, liebe Nina,
Ihr habt das gut geschrieben. Also muss ich Euch als Oma und 57 jährige Paradiesvögelin nicht die Hasenohren lang ziehen! Glück gehabt. Näää, beige ist ein Zustand, keine Farbe. Und eben diesen beige -Zustand will ich nie erreichen! Ich werde sogar bunt begraben, ja, lacht nicht, man muss ja aufpassen das einen irgendein beiger Bestatter nicht in ein langweiliges letztes Hemd steckt. Mich würde da oben/unten ( I prefer oben) ja kein Mensch erkennen!
Color Up your life!
Liebste Grüße
Rita
Wir haben meine coole Tante letztes Jahr auch in Bluse, Strickjacke und Jeans begraben. Genauso wie wir sie kannten. 79 Jahre und kein bisschen „alt“ oder „beige“. Eine ganz tolle Frau, mir war immer klar wie wichtig sie mir ist, und dass sie mich geprägt hat, wie sehr hab ich erst nach ihrem Tod begriffen. Sie ist einfach immer noch da und sitzt gefühlt auf meiner rechten Schulter…
EINE SEHR SCHÖNE SAMMLUNG. INSPIRIERENDE FRAUEN, ALLE.
ABER FRAUEN VON 63 / 64 ALS “ALTE” ZU KOMMUNIZIEREN, FINDE ICH (52) SCHON FAST SCHMERZHAFT ;-))
VIELE GRÜSSE AUS DEN BERGEN TIROLS …
@Daniela: Guten Morgen Daniela! Heieiei, da waren wir schon so super vorsichtig, ja nichts Falsches/Unsensibles zu schreiben und du scheinst doch was gefunden zu haben. Aber Entwarnung: Nina hat nur am Anfang allgemein übers Alter geschrieben, es steht nirgendwo, dass wir 63/64-Jährige für alt halten. Wirklich nicht, wir finden, 63 ist das neue 36. So. Besser? Heieiei. Herzliche Grüße, Steffi & Nina
Liebe Steffie,
ganz toller Artikel! Das ist ein Thema, über das ich auch viel nachdenke. Wenn ich mir meine Mama und ich mich so anschaue, denke ich aber nicht, dass wir uns jemals anders kleiden werden als bunt und ausgefallen. Ich habe dieses Drang zum verschwinden in der Masse noch nie nachvollziehen können. Wie mein Papa immer so schön sagt: das Leben ist bunt!
Ich könnte auf jeden Fall nie auf Farben verzichten!
In diesem Sinne, hab einen fröhlichen, bunten Tag!
liebe Grüße
Anne
@Anne: Liebe Anne, das klingt großartig, ein Mal Pippi Langstrumpf, immer Pippi Langstrumpf! 🙂 Herzliche Grüße auch an dich! Steffi & Nina