In meiner Schulzeit habe ich gelernt, dass ein Einzelkind etwas Schlechtes ist. Kinder ohne Geschwister waren für mich in Marken gekleidete Soziopathen: verwöhnt, altklug und einsam, weil sie immer nur mit ihren Eltern in den Urlaub fahren mussten. Ich dagegen war von Kopf bis Fuß in Secondhandklamotten gehüllt, fühlte mich aufgrund meiner Geschwisterbande aber wie ein Power Ranger.
Heute bin ich genau das, was ich früher so ätzend fand: Die Mutter eines Einzelkindes.
In unserem ersten Elterngespräch in der Kita bin ich deshalb aufgeregt zu den Erziehern gelaufen und bat sie, bei meinem Kind vor allem auf eines zu achten: Dass meine Tochter keine rücksichtslose Göre wird. Denn sie wird ein Einzelkind bleiben. Mein Mann und ich wollen kein zweites Kind.
Eine Mutter in Großbritannien erlebte einen Shitstorm, als sie mit “done at one” (ich übersetze das mit “Eins reicht”) eine ähnliche Aussage auf Facebook machte. Kein Geschwisterchen für ihr Kind – ja, geht’s denn noch? Sie sei egoistisch, hieß es in den Kommentaren. Ihre Tochter würde verzogen sein und keine Möglichkeit bekommen sozialen Fähigkeiten zu entwickeln. Und überhaupt: Solle sie eines Tages etwa ganz alleine die Altenpflege und das Begräbnis ihrer Eltern übernehmen? Die Mutter hielt den Anfeindungen beeindruckend schlagfertig stand. Ich dagegen bekam ein schlechtes Gewissen.
Für viele ist es selbstverständlich, dass, wenn man einmal mit den Kindern angefangen hat, sie nach und nach weiter bei einem eintrudeln. Auf einer Party fragte mich letztens ein entfernter Bekannter: “Und, wann kommt Nummer 2?” Als ich erklärte, dass unsere Familie mit drei Personen im Haus vollständig sei, schnappte mein Gegenüber nach Luft. Das Fest fand in einer wohlsituierten Gegend statt, in der die meisten Familien drei bis fünf Kinder haben. Ich hatte den Eindruck, dass Kinder ein Statussymbol sind. Auf uns Frauen liegt damit noch mehr Druck: Wir sollen schön sein, den Haushalt schmeißen, mindestens in Teilzeit arbeiten und dann auch noch fünf Kinder aus uns herauspressen. Ich habe für mich entschlossen: Da mache ich nicht mit.
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Die Gründe, ob und wie viele Kinder ein Paar hat, sehe ich inzwischen differenzierter, als in der 5. Klasse. Nach einer Scheidung und Kinderwunschbehandlung weiß ich: Es ist heute nicht mehr selbstverständlich ein Kind zu haben. Früher habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, ob meine Idee von Familie realisierbar sei. “Normal” ist inzwischen was anderes: Ich kenne immer mehr Paare, die sich – so wie wir vor drei Jahren – in eine Kinderwunschbehandlung begeben müssen, um überhaupt Eltern zu werden.
Zwischen der Leistungsgesellschaft und perfekten Welt auf Instagram ist die Unfruchtbarkeit großes Tabuthema. Dabei ist laut Familienministerium jedes 10. Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Ein noch größeres Tabuthema ist, dass selbst manche Paare trotz IVF, ICSI oder eingefrorener Eizellen nie Kinder bekommen. Es klappt einfach nicht. Wie schmerzhaft die Erfahrung einer fehlgeschlagenen künstlichen Befruchtung oder Fehlgeburt ist, wissen nur die Menschen, die diesen Weg hinter sich haben. So wie Anna Schatz, die hier bereits über ihren unerfüllten Kinderwunsch geschrieben hat. All diesen Paaren möchte ich in diesem Text die Hand reichen. Ich fühle auch als Mutter mit euch.
Klar, spüre ich manchmal die Sehnsucht nach einem zweiten Kind, vor allem dann, wenn ich sehe, dass meine Tochter so schnell wächst. Noch einmal ein neugeborenes Leben im Arm halten: Ja, das wär’ schön. Aber ich will keine weitere Hormonbehandlung machen und mich in dieses Auf und Ab zwischen Bangen und Hoffen begeben. Ich bin ehrlich: Mit 41 Jahren habe ich Angst vor einer Fehlgeburt, Missbildung oder Behinderung. Ich habe gesehen, wie Freundinnen mit niederschmetternden Diagnosen kämpfen mussten, während um die herum alle anderen niedliche Babys bekamen, die zufrieden in der Trage schliefen oder an der Brust nuckelten.
Schwanger zu sein war für mich auch per se kein Zustand, den ich vermisse. Der wachsende Bauch und die ersten Tritte sind beeindruckend, aber die Übelkeit, Wassereinlagerungen und komatösen Müdigkeitsanfälle brauche ich in meinem Alltag als Mutter eines Kleinkindes und selbstständige Journalistin nicht.
Darf ich so ichbezogen sein? Ich finde ja.
Mein Mann und ich sind uns einig, dass wir unser Glück nicht herausfordern, sondern einfach dankbar sein wollen: für ein gesundes, zauberhaftes, lustiges, fröhliches Mädchen, das bei allen unheimlich beliebt ist. Wir sind froh, dass die 4. IVF bei uns geklappt hat und wir den Alltag heute zu dritt so gut zusammen hinbekommen. Und klar, wird die Kleine von uns verwöhnt. Vor allem mit Liebe.
PS: Ohne Geschwister aufzuwachsen, ist nicht gar so schlimm, wie befürchtet. Das belegen inzwischen mehrere Studien.
Hallo, ich sage immer: Ich komme aus einer Einzelkinddynastie. Ich bin Einzelkind, meine Mutter ist Einzelkind und auch ihre Mutter war Einzelkind. Daher ist das Einzelkind-Dasein für mich etwas ganz normales. Ich hatte eine glückliche Kindheit, habe mich nicht nach Geschwistern gesehnt und wurde auch nicht geärgert, weil ich keine Geschwister hatte. In meiner Vorstellung wollte ich früher immer 3 Kinder haben, aber nach der Geburt meiner Tochter wurde mir ziemlich schnell klar, dass ich mich nicht zwischen mehreren Kindern aufreiben will, daher ist meine Tochter ein begeistertes Einzelkind geblieben (inzwischen 8 Jahre alt), die hofft, dass sie keine Geschwister mehr bekommen wird. Ich genieße gemeinsame Aktivitäten mit meiner Tochter sehr und kann auf sie und ihre Interessen eingehen, wie es mir mit mehreren Kindern nicht möglich wäre. Aus meiner Erfahrung als Einzelkind und als Einzelkind-Mutter kann ich daher nur sagen: Ein schlechtes Gewissen, weil man “nur” ein Kind hat, braucht niemand zu haben.
Liebe Alex!
Danke für deinen Artikel. Ich bin zufällig darauf gestoßen und sehr froh.
Ich bin umgeben von Freunden, die mindestens 2 Kinder haben. Mir fehlt der Austausch zu “Gleichgesinnten”.
Dauernd fühlt man sich nicht komplett,weil einem suggeriert wird: nur mit 2 Kinder ist man es.
In Phasen, in denen ich genug mentale Stärke habe, da prallt es an mir ab. Aber leider tickt die Uhr mit 36 Jahren doch sehr und ich bin immer mehr und mehr emotional.
Für meinen Mann ist ein Kind ausreichend,er versteht meine Gefühle nicht wirklich.
Eigentlich tut es niemand aus meiner Umgebung.
Mein Körper und mein Verstand sind klar gegen ein zweites Kind. Bin nach meiner Tochter nämlich erstmal in eine Depression gefallen,war völlig überfordert.
Davor dachte ich immer: ach, zumindest zwei Kinder,alles easy.
Aber im Leben kommt es meistens anders.
Nun stehe ich mir seit Jahren selbst im Weg und möchte eigentlich nur Dankbarkeit verspüren für meine tolle Tochter und Selbstbewusst auftreten.
Ich hoffe,dass dies irgendwann der Fall ist!
Ganz liebe Grüße
Rina
Danke für den Artikel und die Kommentare!
In einer Welle der Trauer kein zweites Kind zu bekommen, bin ich auf diesen Blog gestoßen.
Mich beschäftigt das Thema jeden Tag, wenn ich mein Kind ansehe, vor allem während der Corona-Lockdowns und an den Wochenenden, wenn vermeintlich alle anderen mit ihren Geschwistern spielen können – nur mein Kind nicht.
Wir bekommen kein zweites Kind aus vielen Gründen. Dabei spielt unser Alter eine Rolle, aber auch meine Herkunftsfamilie, mit der ich mich seit Jahren in Therapien auseinandersetze, um das aufzuarbeiten was mich heute beschäftigt.
Ich glaube, dass ich eine gute Mutter für ein Kind sein kann. Für zwei und mehr Kinder wäre ich es nicht.
Diese Erkenntnis schmerzt immer und immer wieder. Denn die Sehnsucht nach einem zweiten Kind ist manchmal sehr groß.
Vor allem wäre es für unser Kind schön Geschwister zu haben. Da bin ich mir sicher.
Hallo,
ich wollte einfach mal Danke für eure Zeilen hier sagen. Wir sind gestern von unserem Termin aus unserer Kinderwunschklinik nach Hause gekommen und heute wird uns schmerzlich bewusst, wie sehr alles gegen die Weiterbehandlung spricht: Krieg, Corona und auch schwierige familiäre Umstände und Geschichten aus der Vergangenheit. Und ja auch unser Alter.
Wir haben einen tollen Sohn vor 10 Jahren, auch mit Unterstützung einer Kiwuklinik bekommen dürfen.
Jetzt sitzen wir hier weinend vor der e Mail an die Klinik mit dem Wunsch auf Behandlungsabbruch und schaffen es nicht, sie ab zu senden.
Aber es tut gut, zu lesen, da draussen gibt es euch, die ähnliches durchmachen und genauso Gefühlsachterbahnen fahren und Entscheidungen treffen müssen und mussten.
Ganz liebe Grüße sendet euch
Sandra
Zurück an euch, denn eure Gefühle und Gedanken verstehe ich so so gut.
Hi Sophie
Deine Zeilen haben grad meine Situation ziemlich gut beschrieben. Das tut gut, da ich mich ehrlich allein fühle mit diesen Gedanken. Ich hab gute Freunde und Familie um mich, aber mit denen kann / möchte ich eigentlich nicht darüber sprechen.
Auf jeden Fall, danke.
Auch an dich, Alexa, für deine Zeilen!
Liebe Alexa, danke für diesen Artikel. Bei uns ist es so, ich hätte wahnsinnig gerne noch ein Kind, mein Mann aber auf keinen Fall. Unser Sohn wird drei, ich bin als Einzelkind aufgewachsen und fand es doof, als Erwachsene eigentlich noch mehr, da mir heute ein Geschwister zum Austausch fehlt. Mein Mann kommt aus einer Großfamilie und wäre lieber Einzelkind gewesen. Zu keinem seiner Geschwister besteht ein enger Kontakt, zu manchen ist er komplett abgebrochen.
Ich finde das unheimlich schade, dass unser Sohn weder Tanten noch Onkel, oder Cousins und Cousinen kennen lernt. Aber er bleibt bei seiner Entscheidung. Er versteht auch nicht, dass mir mit 38 die Zeit davon läuft. Er denkt, Frauen können ohne Probleme bis Mitte 40 schwanger werden. Guter Rat ist teuer. Ich fürchte, ich muss mit dem Wunsch nach Kind Nr.2 abschließen. Natürlich bin ich unendlich dankbar, ein gesundes Kind haben zu dürfen. Aber, ich fühle mich nicht komplett…
Liebe Frauen,
ich bin unfreiwillig im Team “Einzelkind” und ehrlich, es schmeißt mich ziemlich aus der Bahn und ist eine riesige Last auf meinen Schultern.
Meine Idealvorstellung von 2 Kindern bröckelt seit mittlerweile 3 Jahren. Inzwischen sind wir in einer Kinderwunschbehandlung angekommen, die mir nicht anstrengender sowohl körperlich als auch seelisch hätte vorstellen können. Die erste IVF ist gerade gescheitert und der Kloß im Hals ist riesig.
In meiner Bubble scheint die Ein-Kind-Familie überhaupt nicht zu existieren. Wir sind umzingelt um von (vermeintlich) glücklichen Geschwisterkindern die Nachmittags aus den Nachbargärten quicken. Letztendlich kann ich gar nicht einschätzen, ob meinem Sohn etwas fehlt. Mir jedenfalls schon. Die Lücke in meine Herzen ist riesig und ich stelle mir die Frage, wie weit ich gehen möchte um sie zu schließen oder ob sie allein zuwächst. Ich bin mittlerweile 39 Jahre alt, insofern scheint Zeit unser größtes Problem zu sein.
Jedenfalls wollte ich mich für den Artikel bedanken, weil der Ein-Kind-Familie Raum gegeben wird!
LG,
Christina
Liebe Christina, ich kann dich so gut verstehen. Ich war 39, als ich das erste Mal schwanger war – und mir war damals nicht klar, dass es schon sehr spät für eine Schwangerschaft war. Ich denke, du gehst den richtigen Weg: Wenn dein Herz es dir sagt und ihr die Kosten bezahlt oder stemmen könnt, dann macht erst mal weiter mit der Behandlung. Die hormonellen und psychischen Belastungen für dich sind groß, aber ich glaube keine Frau kann diesen Wunsch rein nach Vernunft für sich lösen. Ich denke sehr an dich. Liebe Grüße!
Hey
Erstmal Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Danke für diesen tollen Bericht.
Ich wurde mit 27 j, geplant auf natürlichen Weg schwanger.
Jetzt ist unser Sohn 3j und, natürlich überlegt man ob das 2 Kind sich doch noch auf den Weg machen sollte. Ich bin jetzt 31 j und mein Mann 35j.
Aber wir beide wissen, es wirklich noch nicht was das Richtige ist.
Einerseits total ausgelastet mit Job und einem Kind. Aber manchmal ist grad bei mir die Sehnsucht nochmal ein Baby im Bauch zu spüren sehr groß, aber andererseits die schlaflosen Nächte plus Kleinkind was natürlich auch nicht zu kurz kommen sollte.
Ja grundsätzlich wäre ich auch für euch “Done by one”
Aber mal schauen
Liebe Alexa!
Danke für den tollen Artikel!
Ich bin da ganz bei dir.
Wir haben einen wunderbaren, gesunden Sohn.
Die Schwangerschaft verlief nicht so reibungslos und können im Nachhinein dankbar sein, daß alles so doch noch so gut gelaufen ist.
Leider hatte ich in den letzten Wochen eine Fehlgeburt, eine Sternenkind.
Es war eine furchtbare und für alle traumatische Zeit.
Auch mit dieser Argumentation, mein Sohn müsse doch ein Geschwisterchen haben, hat es nach 3 langen Jahren endlich geklappt.
Natürlich kamen diese Sätze auch von außen…. was mich sehr verletzt und auch verunsichert hat.
Es sollte einfach nicht sein und jetzt wacht unsere kleine Maus über uns.
Wir haben aufgrund meiner Gesundheit und meines Alters damit abgeschlossen.
Und es ist ok…..
Ich kann nur sagen, unser einziger Sohn ist ein beliebter, aufgeschlossener, selbstbewusster und rücksichtsvoller Mensch.
Der wahnsinnig viele Freunde, Cousins Cousinen und auch ein super Sozialverhalten hat.
Bei uns im Haus ist immer: „Tag der offenen Tür“ und jeder weiß das auch.
Wahrscheinlich gibt es auch andere Beispiele, aber das gibt es bei Kindern mit Geschwistern auch.
Man darf einfach nicht alles pauschalisieren.
Es hat ja nicht immer was mit wollen zu tun, ob es bei einem Kind bleibt.
Es spielen viele Faktoren mit.
In unserem Freundeskreis, so wie bei uns, klappt es einfach nicht mit dem zweiten Kind.
Und irgendwann muss man der Familie Willen, damit abschließen und seinen Frieden finden.
Drei ist (auch) eine Familie und eine ganz wunderbare.
Viele Grüße und alles Liebe an alle kleinen und großen Familien
Liebe Gina, danke für deinen ehrlichen Kommentar. Es tut mir ganz doll leid, was dir passiert ist. Den Schmerz kenne ich auch. An “Es ist ok” muss man sich eine Weile gewöhnen, finde ich. Aber irgendwann ist es dann wirklich ok. Nicht gut, aber eben ok. Ich denk an dich!
Liebe Alexa, liebe Gina,
ich danke euch beiden so sehr!
Dir, liebe Alexa, dass du über dieses wichtige Thema schreibst und anderen Frauen den Raum bietest, sich und ihre Gefühle/Gedanken diesbezüglich auszudrücken.
Dir, liebe Gina, dass du von deinen (schmerzlichen) Erfahrungen der letzten Wochen berichtest und darüber, wie du damit umgehst.
Ich befinde mich gerade am Anfang dieses Prozesses: ich hatte letztes Wochenende (zu Beginn der 12. SSW) eine Fehlgeburt.
Auch bei uns wird es nun höchstwahrscheinlich bei einem (ganz wunderbaren) Kind bleiben: zu unserem sowieso recht schwierigen Weg, kam zu Beginn dieser Schwangerschaft die Diagnose, dass zwischen meinem Mann und mir eine superseltene Blut-Inkompatibilität besteht, die alles wahrscheinlich noch komplizierter macht.
In meiner riesigen Verzweiflung und Trauer bin ich vor ein paar Tagen über deinen Artikel, liebe Alexa, und deinen Kommentar, liebe Gina, “gestolpert“. Und der Gedanke an euch hilft mir gerade weiter: wunderbare Frauen mit wunderbaren Kindern! Die durch die Situation, die ihnen das Leben stellt, wachsen, stärker und selbstbewusster werden. Vielen Dank!
Herzliche Grüße,
Hanna
Sei fest umarmt, liebe Hanna. Super super fest. Vielleicht hilft es dir hier jetzt oder irgendwann weiterzulesen:
https://www.dasendevomanfang.de/
Das macht noch eine wunderbare Frau mit einem wunderbaren Kind 🙂
Hallo Alexa und ihr Lieben Muttis ,
Dein Beitrag hat mich stark berührt und beeindruckt mich sehr gestärkt denn es ist im Moment nicht so einfach ! Wir haben eine gesunde Tochter 17 Monate alt und sind sehr glücklich das wir sie haben ! Für uns stand nach der schweren Geburt und der komplizierten Schwangerschaft fest das wir kein zweites bekommen können auch wenn wir das wollen es geht leider nicht!
Doch das liebe Umfeld ist da andere Meinung! Immer die gleiche Frage wann kommt das Zweite ! Manchmal weiß ich nicht mehr was ich antworten soll! Sogar Zweifel kommen ist es die richtige Entscheidung wenn sie alleine bleibt nehmen wir ihr das Geschwisterchen ! Es ist nicht einfach und ich verzweifle manchmal ! Dennoch sind wir dankbar das sie gesund ist und wir nach so langer Zeit Eltern werden durften ! Ich denke manchmal man soll einfach zufrieden sein und dankbar für das was man hat und die Zeit einfach Genießen! Die meisten Menschen haben immer was auszusetzen und ich wünschte ich hätte die Kraft mal meine Meinung dazu zu sagen! Das rechtfertigen hab ich so satt! Alles Gute und liebe für euch! Sunny
Liebe Sunny, ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen. Mir hat das geholfen: Klar zu sagen, dass wir zu dritt komplett sind. Deine Gründe gehen keinen etwas an. Bei uns war die Entscheidung auch durch äußere Faktoren beeinflußt, u.a. auch mein Alter. Ich denke oftmals sind die Leute sich gar nicht bewusst, wie übergriffig ihre Fragen sind. Du musst dich sicher nicht rechtfertigen. Trau dich deine Wahrheit auszusprechen. Alles Liebe für dich!
Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel. Ich denke auch, dass die Entscheidung zum Einzelkind zu Unrecht so kritisch gesehen wird. Ich kenne einige Einzelkinder und alle haben es geschafft, keine Egoisten zu werden. Sie sind auch nicht allein, sie haben alle eine Familie gegründet oder anderweitig Anschluss gefunden. Und das beliebte Argument mit der Pflege der Eltern, das will ich für meine Kinder nicht, selbst wenn ich 10 hätte. Allein dass es schöner sein kann mit Geschwister aufzuwachsen, das leuchtet mir ein. Aber ich denke, als Eltern kann man nicht nur deswegen ein Zweites kriegen. Dem anderen Kind zuliebe. Man sollte es selbst schon zu gewissen Masse wollen und sich zutrauen. Und ich denke viele Eltern entscheiden sich so nicht aus Egoismus. Sondern aus Liebe zum ersten Kind. Ich traue es mir nicht zu, meine Kräfte sind mit einem schon oft am Ende. Daher möchte ich lieber für ein Kind so viel Kraft wie möglich haben als für 2 dann vielleicht keine mehr.
Liebe Alexa, liebe Mamas,
zusammengefasst ist es doch meist so: egal, wie man es macht, die Gesellschaft hat immer etwas zu kommentieren, kritisieren, auszusetzen…
Manchmal habe ich das Gefühl, man macht es nur “richtig”, wenn man 2 Kinder, am besten Bub und Mädchen, idealerweise im Abstand von 2 Jahren hat….
Offenbar können individuelle Entscheidungen nur schwer akzeptiert werden. Kinderwunsch ist etwas so Intimes, Individuelles und Persönliches, es sollte jedermanns eigene Entscheidung sein, wobei ja ganz oft gar nicht “bewusst” entschieden werden kann, weil die Natur oder der Lebenslauf dazwischenfunken. U.a. stellen sich Fragen wie: wieviel Energie habe ich als Frau und wir als Paar eigentlich? Wie alt ist man beim ersten Kind? Wie wichtig ist mir meine Berufstätigkeit? Hält die Partnerschaft? Kommen Erkrankungen hinzu? etc.
Ich selbst habe 2 Geschwister und habe das Aufwachsen unter 3 genossen, allerdings habe ich zu einem Geschwister eine extrem schlechte Beziehung, u.a. weil sie extrem egoistisch und selbstzentriert ist (als ein NICHT-Einzelkind wohlgemerkt). Wenn ich mir manchmal denke, es gäbe nicht noch meinen jüngeren Bruder, dann hätte ich “nur” eine einzige schlechte Geschwisterbeziehung.
Ich kenne Einzelkinder, die sehr aufgeschlossen und sozial sind und ich kenne Kinder aus Mehrkindfamilien, die bewusst nur 1 oder 2 Kinder möchten, weil sie als Kind das Gefühl hatten, zu kurz gekommen zu sein oder unter ihren Geschwistern gelitten haben.
Ich selbst habe eine 3-jährige Tochter und werde bald das 2. Kind bekommen, wahrscheinlich ist meine Tochter dann schon 4 Jahre alt. Es wird höchstwahrscheinlich mein letztes Kind sein. Auch wenn das alles nicht mehr mit meinen Träumen und Wünschen von vor 10 Jahren übereinstimmt, das Leben und sein Lauf haben mich gelehrt, glücklich und dankbar und den jetzigen Zustand zu sein.
Alles Gute euch allen und geniesst eure Kinder, egal, wie viele es sind und sein werden!
Das hat du meiner Meinung nach wunderbar auf den Punkt gebracht, liebe Salome. Danke für dein Kommentar, ich wünsche dir alles alles Gute für dich und deine Familie!
Liebe Alexa,
ich finde deinen Beitrag richtig und wichtig!
Kinderwunsch ist per se etwas egoistisches. Schließlich geht es erstmal um den eigenen Wunsch, eines in die Gesellschaft zu setzen. Und du kannst es nicht fragen, ob auch das Kind es will. Vll. ein philosophischer Ansatz, aber im Kern will ich sagen: Zum Glück wissen wir heute mehr über Babys und Kinder, ihre Potentiale und schenken dem mehr Aufmerksamkeit.
Wenn es gut im sozialen Umfeld aufwächst macht ein Einzelkind nichts aus. Man kann das außerdem anregen und fördern. Würde mich da aber nicht verkrampfen. Es kommt, wie es kommt. Manche Eltern geben alles und das Kind entspricht dennoch nicht deren Vorstellungen. Aber, davon sollte man sich eh lösen. Es geht ja um das neue Indiviuum, nicht um sich selbst. Auch dafür werden Kinder oft “mißbraucht”: Eigene Versäumnisse ausbügeln, Ausreden im Freundeskreis finden, Druck und Verständnisvorwürfe auf andere machen, sind weitere Beispiele, sowie auch als Statussymbol. Außerdem wird ein Kind unter Geschwistern in der Regel bevorzugt. Das andere spürt das. Dies prägt, selten positiv. Davon bleibt euer Kleines bewahrt.
Persönlich kenne ich einige sehr soziale Einzelkinder im Freundeskreis. Das spezielle an ihnen: Sie stehen im Leben, sind selbstbewusst, selbstständig, zielgerichtet und dennoch empathisch. Das Wichtigste dabei ist, dass sie zufrieden sind!
Eine sagt sogar, sie haben sich immer ein Geschwisterchen gewünscht. Solch ein Wunsch ist meist auf ein Defizit im Familienklima zurückzuführen. Irgendwo ruht dann z.B. eine Verlustangst. Oder es gab ungünstige Situatonen, in denen man gerne eine/n Verbündete/n gehabt hätte. Das vergeht meist, besonders wenn sie selbst eine Familie gründen.
Und natürlich gibt es überall Außnahmen: Auch Geschwister können und müssen sich nicht immer leiden. Diese harmonische Erwatung ist falsch. Es gibt genauso verschrobene Charaktere innerhalb Familien! Dieses “Fernsehr-Familienidyll” zu glauben oder nach außen aufrecht zu erhalten ist nicht richtig. Es gibt immer und überall Potential für sämtliche Optionen einer Familie, das betrifft auch das Familienklima.
Es ist egal was Studien sagen, ihr sollt einfach glücklich sein. Die Tatsache, dass ihr euch auf ein Kind konzentrieren könnt ist in der hektischen Gesellschaft eher vorteilhaft.
Finanziell gesehen, spart ihr euch Ausgaben. Damit könnt ihr euch selbst später alles finanzieren bzw. auch eurer Kind gut unterstützen. Es ist eine Frechheit zu behaupten, Kinder müssten für eine Beerdigung etc. aufkommen. Was für eine Last und unglaublich falsche Erwartungen da ungefragt an ein Kind herangetragen werden, ist absurd. Zudem ist diese Tatsache davon auszugehen, das Kind schuldet einem irgendetwas ja wohl egoistisch. Unsere Gesellschaft funktioniert doch mittlerweile ganz anders. Kinder sind in unserer moderen westlichen Welt nicht dafür da, um die Familie abzusichern.
Ob deine Entscheidung aus Angst herausgetroffen worden ist, hat niemand etwas anzugehen. Du hast deine Gründe und fertig.
Außerdem kann der “Einzelkind-Einstellung” Positives abgewonnen werden. Z.B. Ist es ressourcenschonender weniger Kinder in eine überbevölkerte Welt zu setzen. Platz ist Luxus. Zu meinen, man hat ein Recht auf Kind(er)/Geschwister ist genauso egositisch etc..
Wir wissen letzlich nicht, ob es all die kommenden Hürden auf sich nehmen will. Besonders die durch unsere Verblendung verusachten negativen Folgen in der Gesellschaft und auf den Planeten. Wir sehen es einfach als selbstverständlich, dass die nächste Generation das ausbügeln und tragen muss/kann, wofür sie zunächst keine Verantwortung tragen. Es ist eigentlich unfair, wenn wir adulten keinen Pfennigradius weiterdenken.
Prima, dass du mutig ein Zeichen setzt! Es geht schließlich um ein Lebewesen, ein lebendiges Geschöpf, nicht um eine materielle Anschaffung.
Einige sind mit Kind(er) auch überfordert. Traut sich nur auch keiner zu sagen. Und das Kind leidet in der Regel darunter. Es gehört so einiges entaburisiert!
Ihr macht das schon! 🙂
Alles Gute und liebe Grüße
Liebe Alexa,
Ich finde es mutig von dir, dich so offen zu dieser sehr privaten Thematik zu äußern. Daher siehst du es mir hoffentlich nach, dass ich mich dazu auch gern etwas kritisch äußern würde.
Ich finde deine Einstellung durchaus nachvollziehbar, aber irgendwo auch etwas egoistisch. Deinen Beschluss, kein weiteres Kind zu bekommen, hast du aus Angst heraus getroffen und das finde ich schade.
Ich selbst bin Einzelkind und bei aller Schönrederei von wegen „neueste Studien belegen, dass es gar nicht so schlimm ist, Einzelkind zu sein“, muss ich leider das Gegenteil berichten: Ich habe mir schon in meiner Kindheit immer Geschwister gewünscht und merke auch heute noch, dass ich mich in vielen Situationen damit schwer tue, wie ich die Dinge sehe. Ich versuche immer recht reflektiert durchs Leben zu gehen und mir fällt häufig auf, dass ich schon sehr Ichbezogen bin. Das macht es mir in vielen Situationen schwer, mich einzufügen.
Natürlich kann, darf und will ich dir in deine Entscheidung nicht reinreden. Immerhin finde ich es gut, dass du zumindest darauf zu achten scheinst, dass deine Tochter „keine rücksichtslose Göre wird“.
Wie gut das am Ende des Tages funktionieren wird, da sie trotzdem immer Nummer 1 sein wird, ist fraglich.
Es ist jedenfalls so: Alle Einzelkinder in meinem Freundeskreis sind sehr „spezielle“ und auch tolle Menschen, die sich aber auch alle Geschwister gewünscht hätten, weil auch sie ob bewusst oder unbewusst merken, dass sie irgendwie doch immer leicht „anders“ sind als die anderen.
Auch ich hatte eine Fehlgeburt, danach eine sehr komplizierte Schwangerschaft mit viel Liegen und noch mehr Angst, auch dieses Baby zu verlieren. Jetzt bin ich Mama, todmüde und überglücklich. Und ich habe mir auch die Frage gestellt: Willst du den ganzen Stress, die Angst, den Schmerz, die Selbstaufgabe wirklich nochmal?? Und meine Antwort dazu bleibt immer: Ja. Nicht weil es gesellschaftlich anerkannter ist mit 2, da geb ich nichts drauf. Vielmehr möchte ich für meinen Sohn eine andere Situation, als für mich damals…
Dir und deine Familie von Herzen alles Liebe auf Eurem spannenden Weg!
Laura
Liebe Laura, danke für dein Kommentar. Ich verstehe absolut, was du schreibst. Wir haben es tatsächlich nochmal versucht, aber es war uns leider nicht möglich ein weiteres Kind zu bekommen. Liebe Grüße
Alexa
Hallo, ich lese immer wieder , wie egoistisch Einzelkindermütter sind. Was ich jedoch auch beobachte, das viele Mütter ein zweites Kind bekommen, obwohl sie bereits das erste wahnsinnig anstrengend finden und sehr ausgelaugt und gestresst wirken. Wieso ist es egoistisch, da einfach seine eigenen Grenzen realistisch einzuschätzen? Mir kommt es so vor, als würden viele Frauen einfach einem Ideal entsprechen wollen, und da gehören unbedingt mindestens 2 Kinder dazu. Wieso ist es eine Schande zu sagen, mehr als eins schaffe ich nicht, ohne selbst auszubrennen? Mein Alltag , meine Lebensumstände sind so fordernd, einem zweiten werde ich nicht gerecht? Es hat nicht jeder die gleiche Belastbarkeit, die gleichen Unterstützungsmöglichkeiten. Das hat mit Egoismus nichts zu tun, sondern eher was mit pragmatischem Realismus.
Meine eigene Familie war übrigens groß , die Beziehung zu meinen Geschwistern gut, was auch nicht selbstverständlich ist. Dafür hatten meine Eltern nie Zeit für mich und waren sehr gestresst. Das hat sich bestimmt auch irgendwie auf mein Selbstwertgefühl ausgewirkt. Meine Geschwister sehe ich leider sehr selten, weil sie weit weg wohnen. Insofern fällt dieser “Vorteil ” leider auch größenteils weg. Letztendlich ist Einzelkind- sein einfach eine Lebensvariante unter vielen, die oftmals mehr Ursachen hat , als nur mehr Freizeit und Geld zur Verfügung zu haben.
Liebe Alexa,
das tut mir sehr leid für dich und euch.
Dann soll es so sein und es ist gut und richtig, wie es ist.
Und lustigerweise muss ich dir heute berichten: obwohl ich vor ein paar Monaten hier noch große Reden geschwungen habe bzgl Einzelkindstatus, sind wir inzwischen auch gar nicht mehr so sicher, ob es eine Nummer 2 geben wird.
Und das traurigerweise, obwohl wir könnten…
Nochmal alles Gute dir und eurer Kleinen!
Laura
Liebe Laura, ich bin mir sicher: Ihr werdet das gut für euch entscheiden. Manchmal ändern sich die Ansichten auch, geht mir oft so. Liebe Grüße!
An alle Mami’s,
Denkt nur nicht dass das aufhört! Ich habe unser zweites Kind vor drei Monaten geboren und es kommen bereits jetzt die Fragen nach Nummer drei!!!! Tatsächlich hatte ich auch Menschen um mich die meinten:” So, jetzt reicht es aber! Ihr habt ein Mädchen und einen Jungen, jetzt seid ihr fertig!”
Wie absolut herablassend!! Ich habe mich natürlich sehr gefreut ein Pärchen zu haben, aber hätte genau die selbe Freude bei noch einem Mädchen verspürt, ebenso geht es niemanden etwas an, ob wir uns nochmal für ein weiteres Kind entscheiden oder nicht. Wenn man selbst das Thema anspricht, ist es eine andere Sache, aber auch dann hat man als Gegenüber die Meinung zu akzeptieren.
Ich habe auch schon mal einer Freundin erzählt dass wir vermutlich bei zwei Kindern bleiben werden, allein der Beziehung wegen und aus Kostengründen und weil wir einfach so dankbar sind für zwei gesunde Kinder nach zwei sehr komplikationsreichen Geburten und da kam dann die Aussage:” Na warte mal ab, wir sprechen uns nochmal!” Aber das ganze auch so Sieges- und selbstsicher, dass ich völlig perplex war.
Jeder entscheidet selbst über sein Leben, ob ein zweites, drittes, viertes oder garkein Kind! Niemand hat einem diese Entscheidung abzunehmen und niemand hat sich über diese Entscheidung zu stellen!!
Alles Gute euch Mamis und lasst euch nicht ärgern.
Liebe Alexa, ich finde es großartig dazu zu stehen und überhaupt nicht schlimm. Ich habe bei 2 Freundinnen diesen Marathon mit Kinderwunschzentrum erlebt und kann sehr gut nachvollziehen das jemand dann mit einem Kind soooo glücklich ist. Ich selbst habe übrigens 2 Kinder, mit sehr großem Altersunterschied. Nachdem meine erste Beziehung geendet ist, war ich 10 Jahre alleinerziehend. Mein Sohn war 4. Meinen neuen Partner lernte ich dann kennen ( mein erster Sohn war logischerweise 14). Er hatte aus seiner Beziehung ebenfalls einen Sohn. Trotzdem wollten wir, wenn es naturgemäß klappt, ein gemeinsames für uns beide jeweils zweites Kind. Ich hatte trotz meiner 39 Jahre eine wunderschöne Schwangerschaft, ich habe alles jede Bewegung, jedes Zwicken dieses Wunders aufgesaugt…aber die Leute, auch aus der eigenen Familie… man glaubt es kaum: da mussten wir uns anhören warum wir so etwas tun, statt das Leben zu genießen… als ich meiner Schwiegermutter von der Schwangerschaft freudestrahlend erzählte, fragte sie wie weit ich sei und bei der Antwort 11. Woche kam: na dann kann man ja noch was machen …
ich war schockiert!!!!
Aber genauso wird über andere Familien mit Einzelkind gelästert.
Wichtig ist doch nur das mein Mann, die zwei Jungs aus den ersten Beziehungen, unser ewig Baby und ich glücklich sind
So ist es: Es muss für die eigene Familie funktionieren und da zählen weder die eigenen Eltern, noch die Schwiegereltern dazu. Danke für deine Geschichte, die sicher vielen anderen Frauen in Patchworkfamilien Mut macht!
Ich bin ganz deine Meinung. Jede soll für sich entscheiden was passt. Ich weiß noch gar nicht ob ich Kinder haben werde. Mich nervt besonders wenn Menschen fragen WANN man Kinder bekommt und fragen nicht mal OB man Kinder haben möchtet überhaupt.
Ganz ehrlich, ich bin Einzelkind und hatte eine tolle Kindheit. Mir fehlen keine Soziale Kompetenzen. Diese sind eigentlich immer sehr geschätzt worden.
Gut geschrieben liebe Alexa!
Nicht lachen, aber es gibt nicht nur Kinder, sondern auch Enkelkinder… die dann vielleicht mal kommen, geliebt und betreut werden wollen. Dann bringt der Schwiegersohn noch Kinder aus einer anderen Beziehung mit und schwupps ist das Haus am See voll 🙂
Hey Alexa! Danke für diese ehrlichen Worte. Ich habe meine Tochter mit 30 bekommen und inzwischen ist die 3. Nun fragen alle, wann das 2 kommt, aber wir einschneiden eigentlich einig, dass es gar nicht kommen wird. Ich arbeite als Kinderchirurgin im Krankenhaus mit vielen 24h-Diensten und nebenbei lerne ich für den Facharzt, schreibe eine Doktorarbeit, mache den Haushalt, bin Ehefrau und Mutter! Ich liebe meine Tochter, deren Schwangerschaft sich schnell einstellte, dich dann begleitete mich bis zum Schluss das hohe Risiko einer Totgeburt. Ich hatte Angst und möchte diese Angst nicht nochmal. Wir freuen uns jetzt wieder mehr Reisen unternehmen zu können und jede Minute Freizeit gehört meiner Räubertochter. Aber ich liebe auch meinen Job! Daher wird es bei einem Einzelkind bleiben, was viele nicht verstehen!
Liebe Tina, das alles kann ich zu gut nachvollziehen. Es gab immer wieder Momente, in denen ich meine Entscheidung angezweifelt habe. Ich hätte mir sicher mehr Kinder gewünscht, sehe aber heute immer wieder, dass es in Kombination mit dem Job eine extreme Herausforderung wäre. Ich bewundere jede Frau, die mehrere Kinder großzieht – für mich ist die Entscheidung zum Einzelkind fein.
Liebe Inga, da geht es mir ähnlich wie dir! Danke, dass du deine Geschichte hier ein bisschen erzählt hast. Liebe Grüße und nur das Beste für euch 3! <3
Mittlerweile gilt man ja schon als Exot, wenn man nicht mindestens zwei, drei oder auch gern vier Kinder hat. Früher war mir nie klar, wie viele Kinder ich mir wünsche, habe auch nie darüber nachgedacht. Ich wusste ich wollte Nachwuchs, das war klar. Wie du selbst erfahren hast, ist es nicht selbstverständlich Kinder zu bekommen oder einfach mal eben schwanger zu werden.
Ich wurde zwar sehr schnell schwanger, jedoch war es eine komplizierte Eileiterschwangerschaft. Begleitet von einer versauten OP, von Ängsten, depressiven Phasen und der Erkenntnis, dass es eine knappe Kiste für mich war.
Die nächste Schwangerschaft verlief leider auch nicht positiv und ich kam zu dem Punkt, an dem ich handeln musste. Meine Tage waren begleitet von viel Traurigkeit, die ich loswerden wollte. Ich habe mir eine tolle Therapeutin gesucht. Mit ihr konnte ich über meinen Schmerz sprechen und ihn verarbeiten, jedoch bleibt er ein Teil von mir, denn loswerden werde ich ihn nie ganz. Es ist nur leichter geworden darüber zu sprechen und zu schreiben.
Genau ein Jahr später wurde ich zum dritten Mal schwanger. Heute bin ich Mutter eines gesunden, aktiven und fröhlichen 7-jährigen Sohn. Er ist mein Augenstern.
Mein Mann wollte immer gern noch Geschwisterchen für unseren Sohn, aber ich bin nicht in der Lage erneute Rück- und Niederschläge zu verkraften. Ich wäre diejenige, die die Tiefen durchschreiten müsste und dazu bin ich nicht fähig. Mir geht es gut mit der Entscheidung, dass unser Sohn ein Einzelkind bleiben wird.
Wenn ich meinen Sohn ansehe, mit ihm lache, ihn im Schlaf beobachte, seine Tränen trockne, mit ihm streite, …… Weiß ich, dass alles richtig ist so wie es ist.
Liebe Grüße
Inga
Ich bin gerade auf deinen Artikel gestoßen, als ich im Internet das Thema „ein oder zwei Kinder“ gegoogelt habe. Manch einer mag das seltsam finden, aber ich habe starke Schwierigkeiten eine Entscheidung zu treffen. Ich bin spät Mutter geworden, mit 37. wir haben eine gesunde Tochter, die dieses Jahr drei wird. Meine Schwangerschaft war ok und die Geburt komplikationsfrei und schnell. Aber die ersten zwei Jahre fand ich hart. Eigentlich wollte ich immer nur ein Kind, weil meine Tochter schon sehr anstrengen ist. Sie ist eine ganz Bezaubernde, aber diese (knapp) drei Jahre wurden wir sehr stark gefordert. Jeder fragt und mischt sich ein. Wann kommt das zweite Kind… ihr wollt doch nicht, dass sie ein Einzelkind bleibt…mit einem Kind ist man keine richtige Familie…. Es ist ein sehr sensibles Thema. Trotzdem will jeder mitreden. Es stresst mich ungemein und ich merke, der soziale Druck hinterlässt bei mir seine Spuren. Eigentlich fühle ich mich zu alt und gestresst für ein zweites Kind, aber ich habe ein schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber. Verweigere ich ihr ein gewisses Gefühl der Familienzusammengehörigkeit, wenn sie als Einzelkind aufwächst? Aber ist es richtig ein zweites Kind zu bekommen, wenn man es für sich selbst vielleicht gar nicht wirklich möchte? Jeder um mich herum bekommt gerade das zweite und sogar dritte Kind. Auch ich bin mir Geschwistern aufgewachsen. Das war nicht immer toll und die Beziehungen zu meinen beiden Brüdern sind unterschiedlich und auch nicht unbedingt so, wie
man es sich früher einmal vorgestellt hatte.
Ist es außerdem richtig mit knapp 41 nochmal in
Erwägung zu ziehen schwanger zu werden? Ist das unverantwortlich? Darf ich mich überhaupt dazu äußern, wenn ich weiß, dass andere gerne mehr als ein Kind hätten, aber nicht können?
Dieser Druck macht mir noch fertig. Trotzdem schaffe ich es nicht eine Entscheidung zu treffen, weil
ich Angst vor den Konsequenzen habe. Warte ich aber zu lange, dann wird mir die Entscheidung automatisch genommen, weil ich dann dich zu alt bin
Ich könnte einen ganzen Roman schreiben. Ich weiss, die Entscheidung müssen letztlich mein
Mann und ich ganz alleine treffen, trotzdem hilft es manchmal von anderen und den Erfahrungen zu hören
Toller Artikel, war wirklich “fällig” – danke ;-))
Liebe Anne!
Ich kann verstehen, was du meinst. Aber leider ist es nicht gesagt, dass man sich die Sorgen automatisch teilt, wenn man Geschwister hat. Meine Kollegin hat einen Bruder und eine Schwester – trotzdem bleibt alles an ihr hängen, weil die Geschwister weiter weg wohnen und auch gar kein offenes Ohr haben, ihr nichts abnehmen und einfach nicht eingebunden werden wollen.
Liebe Grüße
Ramona
Ich kann verstehen, dass es viele Gründe gibt, kein weiteres Kind zu wollen. Das ist eine individuelle Entscheidung, die man natürlich selber für sich trifft und treffen darf. Vor allem als Mutter, da es den eigenen Körper betrifft.
Aber als Einzelkind rate ich jedem dazu, unbedingt ein zweites Kind zu bekommen!!
Meine Eltern haben mich alleine in die Welt gesetzt und sich 10 Jahre später geschieden. Danke Mama, danke Papa. Jetzt bin ich alleine mit sowohl den Problemen meiner Mutter als auch denen meines Vaters. Das einsame (doppelte) Sorgen machen beginnt schon lange vor der Pflegestufe. Ich will das nicht für mein Kind.
Hallo,
Ich habe eben eure Erfahrungen zum Thema 1-Kind-Familie gelesen.
Wir sind auch eine Familie mit 1 Tochter. Sie ist inzwischen 3,5 Jahre alt und supersüss… natürlich wie jedes Kind in dem Alter aber auch anstrengend.
Früher, inzwischen bin ich 41 Jahre alt, dachte ich immer es sei einfach Kinder in die Welt zu setzen.
Erst als ich meinen Mann kennengelernt habe und es zwei Jahre ohne Erfolg versucht haben merkten wir das es eben nicht so ist.
Danach haben wir uns untersuchen lassen.
Unser langwieriges Warten lag an ihm. Mit Hilfe einer ICSI haben wir dann endlich unser Wunschkind bekommen. Gleich beim ersten Versuch wurde ich mit einer heute gesunden Tochter schwanger.
Die Schwangerschaft verlief anfangs problemlos, die Maus kam jedoch 10 Wochen zu früh. Ich hatte das HELPP-Syndrom entwickelt und sie musste von heute auf morgen geholt werden.
Ein harter Faustschlag wenn man mit sowas nicht gerechnet hat.
Danach verfiel ich fast ein Jahr lang in eine schwerwiegende Depression so das ich vom ersten Lebensjahr unserer Tochter kaum etwas mitbekommen habe.
Erst nach und nach konnte ich mich wieder auf meine Beine stellen. Eigentlich wollten wir immer zwei Kinder, heute sind wir dem Himmel dankbar für diesen einen Sonnenschein! Das einzige Problem habe ich damit wenn wir älter werden wird sie im natürlichen Lauf des Lebens alleine sein. Es gibt keine Cousins oder Cousinnen, Nichten oder Neffen. Das nagt schon etwas an mir. Ich hoffe sie wird eines Tages so gut auf ihren eigenen Beinen stehen das ihr das nichts ausmacht. Liebe Grüsse an alle Mamas und Papas denen auch nichts einfach so in den Schoss gefallen ist!
Liebe Alexa und alle Frauen die sich hier geäußert haben.
Ich bin 71, also mit dem Thema durch. Selber Einzelkind gewesen und wollte deshalb immer viele Kinder haben. Die kamen dann schneller als erwartet und haben auch nicht immer nur Spaß gemacht. Solange sie Klein sind ist alles gut. Die Probleme kommen erst wenn sie größer werden. Trotzdem habe ich heute drei tolle Söhne. Auf die angestrebten 6 Kinder habe ich dann gerne verzichtet.
Niemals wäre ich auf die Idee gekommen mein Familienmodell anderen einreden zu wollen.
Es ist Euer Leben und was Andere darüber denken kann euch doch völlig egal sein.
Zugegeben, ich war auch schon über 40 bevor ich endlich begriffen habe, dass ich mich nicht nach Anderen richten muß. Versucht es mal. Das ist sehr befreiend. So wie Ihr seit, seit ihr richtig. Egal ob mit oder ohne Kind. Ob mit oder ohne Karriere. Wer beides schafft ohne Abstriche zu machen, toll.
Wer nicht, auch toll. Ihr entscheidet ganz alleine ob Ihr Euch gut oder schlecht fühlt.
Solltet Ihr euch aber schlecht fühlen, dann müsst Ihr etwas ändern. Rechtfertigen müsst Ihr Euch garnicht. Von Männern erwartet das auch Keiner.
Ihr seit alles tolle Frauen hier.
Danke für den ehrlichen und persönlichen Text!
Ich denke, wenn man mit blöden Sprüchen oder Nachfragen konfrontiert wird, sagt das mehr über die Persönlichkeit des Fragers bzw. Sprücheklopfers als über die eigene Lebenssituation aus. Manche Leute nutzen einfach alles als Sprungbrett für blöde Kommentare. Bei einem Kind wird dann gefragt, wann das zweite kommt und wenn jemand vier Kinder hat, „dann ist jetzt aber langsam mal Schluss, oder, hö hö hö?“. NERV.
Du und Dein Mann haben als Eltern eine Entscheidung getroffen – und die ist super so wie sie ist. Ich verstehe nicht, wie jemand verwundert oder gar mit Anfeindungen darauf reagieren kann, wenn jemand nur ein Kind haben möchte. Geht’s noch? Es gibt momentan wahrlich andere Dinge auf der Welt (und in unserem Land), über die wir uns brüskieren sollten… Manchmal denke ich, wir können einfach nicht akzeptieren, dass andere Menschen unterschiedliche Lebensentwürfe haben als wir. Vielleicht fühlen wir uns selbst und unseren eigenen Lebensentwurf dadurch in Frage gestellt – und merken dann manchmal sogar, dass wir mit unserer eigenen Entscheidung im Nachhinein vielleicht gar nicht mal so glücklich sind, wie wir nach außen hin immer beteuern…? (Aber zurück geht ja auch nicht mehr!) Mennooo, ist das nicht einfach nur traurig?
Alexa, du schreibst eh immer toll: ehrlich, offen, verletzlich, selbstironisch. Das tut zwischen dem ganzen vermeintlich perfekten Mompreneur-Gequatsche so gut
Perfekt bin ich auf keinen Fall. Danke für dieses Kompliment, you made my day. Hahaha :)))
Liebe Susanne, danke für den Kommentar. In diesem Punkt habe ich durch diesen Artikel und eure Nachrichten viel gelernt. Ihr habt völlig Recht und es tut mir aufrichtig leid, wenn es abwertend oder verletzend klang. Das war nicht meine Absicht. Aber hätte ich den Text anders geschrieben, wäre dieser Punkt in dieser Diskussion vielleicht nie aufgegriffen worden. Insofern habt ihr das gut gesehen und wie gesagt: Danke für den Input!
Liebe Alexa,
ich finde auch, daß sich keiner für die Anzahl der Kinder die er/sie bekommt oder nicht kommt rechtfertigen muss. Diese Entscheidung muss man für sich und sein leben treffen und da haben andere Leute einfach mal gar nichts zu zu sagen.
Aber wie Simone stoße ich mich an der Passage zur “Angst vor Fehlgeburten, MISSbildungen und Behinderungen”:
Missgeburt sagt ja auch keiner. Das ist sehr abwertend und verletzend für alle Betroffenen. Im heutigen Sprachgebrauch, erst recht im seriösen Journalismus, sollte so ein Wort nicht auftauchen.
Ich bin Mutter eines Kindes mit Behinderung (Tris.21) UND Fehlbildung (Komplexer Herzfehler, zum Glück gut operabel), natürlich “wünscht” sich das niemand, aber meine Tochter hat mein Leben unglaublich bereichert, durch sie habe ich wunderbare Menschen kennengelernt und es haben sich Türen geöffnet, beruflich und privat, die ich sonst niemals gesehen hätte.
Ich finde diese Angst zeigt leider sehr, wo wir in unserer Gesellschaft in Punkto Inklusion und Akzeptanz stehen. Gerade wenn man einen langen weg zum Kind hinter sich hat (ich bin selber beim ersten Kind erst nach 5 Jahren durch IVF schwanger geworden) sollte man wissen, wie wertvoll jede einzelne Schwangerschaft ist, und auch jedes Kind. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der alle Kinder willkommen sind und die Frauen nach einer Fehlgeburt auffängt, denn auch eine Fehlgeburt ist etwas ganz normales, so traurig sie ist. Wir sollten von diesen Ängsten nicht unser Leben lenken lassen.
Ein Hammer Text, und so viel Wahres dran. Am Ende liegt die Entscheidung bei Jedem selbst. Wir haben auch „nur“ ein Kind. Verzogen? Definitiv nicht? Sind wir egoistisch! Nein, keineswegs. Sie besucht uns regelmäßig und telefoniert ab und an mal und hat sich super in Ihr Umfeld eingebunden.
Obwohl ich das Glück hatte, mit drei Geschwistern aufzuwachsen und auf Anhieb mit meiner Tochter schwanger zu werden, habe ich nun das Gefühl, zu dritt komplett zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass mein Kind ein empathischer guter Mensch wird, weil wir sie dazu erziehe und sie all die Liebe kriegt, die ich habe.
Ich versuche immer wieder wirklich zu verstehen, warum es in unserer Gesellschaft so en Vogue ist, sich einzumischen und unsensible/ungefragte/unkluge Ratschläge zu geben. Das beginnt vor/in der Schwangerschaft, geht mit Stillen/Wiedereinstieg in den Beruf/Erziehung etc. weiter und hört dann noch lange nicht auf… es macht mich einfach nur müde! Und ist so arrogant, dass die Leute zu wissen glauben, was richtig und falsch ist Bzw nicht reflektieren, was alles dahinter stecken kann. Was wäre das für eine schöne Welt, in der „leben und leben lassen“ wirklich gelten würde. Ich suche noch nach den passenden, schlagfertigen Sprüchen/Reaktionen – vllt könnt ihr dazu mal was machen.
Btw: es gibt genügend unanständige Arschlöcher (Pardon) mit Geschwistern …
Einen schönen Gruß an alle Frauen dieser Welt 🙂
DANKE!!!
Genau das musste endlich mal gesagt werden!
ENDLICH schreibt mal jemand über dieses Thema! DANKE 🙂
Liebe Alexa, ich lese diese ehrlichen, klaren Zeilen, alle darauf folgend Kommentare, Geschichten und Erfahrungen. Und ich kämpfe gegen den immensen Kloß im Hals, der sich sekündlich in ein paar Tränen aufzulösen droht. Gewissenhaft weiß ich das allerdings zu verhindern, denn neben mir sitzt EIN Kind, mein Kind. Auch sie ein Einzelkind, ein ganz wunderbares noch dazu. Es ist eine solche Gemeinheit, dass Familien mit einem Kind Glück kaum erlaubt zu sein scheint. Oder Zufriedenheit.Vollständigkeit. Wir sind so dankbar, genießen dieses Familienleben so sehr, in dem jeder einen, seinen Platz gefunden hat. In dem alle miteinander reden, für- und wegen einander da sind. In dem die gemeinsame Zeit ganz intensiv, ganz bewusst wahrgenommen und erlebt wird. Weil es doch so unendlich kostbar ist. Die Respektlosigkeit, mit der so, so oft über dieses Familienmodell geurteilt wird, empört mich immer wieder. Und erschüttert jedes Mal meinen festen Glauben daran, dass für uns doch eigentlich alles gut ist. Es verletzt sehr, dass alles das, was für uns den größten Wert hat, für so viele andere einfach ein “nur” ist. Von Herzen danke ich allen, die die Definition von “Familienglück” den Familien überlassen. Und danke dir, dass du so tief in deine Seele blicken lässt und Stärke beweist. Eva
Irgendwie fände ich den Text noch geiler, wenn sie sich einfach für ein Kind entschieden hätte, ohne die lange Rechtfertigung, dass es medizinische Gründe gibt, die eigentlich dem Wunsch nach dem Zweiten, im Weg stehen. Es suggeriert also, dass es dann doch – wenn es keine triftigen Gründe gibt – besser wäre ein zweites Kind zu bekommen. Und beklagt dennoch die Gesellschaft, die das von der Frau erwartet. Verstehe ich nicht.
Liebe Alexa,
ich lese diese ehrlichen, klaren Zeilen, alle darauf folgend Kommentare, Geschichten und Erfahrungen. Und ich kämpfe gegen den immensen Kloß im Hals, der sich sekündlich in ein paar Tränen aufzulösen droht. Gewissenhaft weiß ich das allerdings zu verhindern, denn neben mir sitzt EIN Kind, mein Kind.
Auch sie ein Einzelkind, ein ganz wunderbares noch dazu.
Es ist eine solche Gemeinheit, dass Familien mit einem Kind Glück kaum erlaubt zu sein scheint. Oder Zufriedenheit. Vollständigkeit.
Wir sind so dankbar, genießen dieses Familienleben so sehr, in dem jeder einen, seinen Platz gefunden hat. In dem alle miteinander reden, für- und wegen einander da sind. In dem die gemeinsame Zeit ganz intensiv, ganz bewusst wahrgenommen und erlebt wird. Weil es doch so unendlich kostbar ist.
Die Respektlosigkeit, mit der so, so oft über dieses Familienmodell geurteilt wird, empört mich immer wieder. Und erschüttert jedes Mal meinen Glauben daran, dass für uns doch eigentlich alles gut ist. Es verletzt sehr, dass alles das, was für uns den größten Wert hat, für so viele andere einfach ein “nur” ist.
Von Herzen danke ich allen, die die Definition von “Familienglück” den Familien überlassen.
Und danke dir, dass du so tief in deine Seele blicken lässt und diese Stärke beweist.
Eva
Liebe Alexa,
du sprichst mir aus der Seele. Auch ich habe “nur ” ein Kind, meine Tochter wird morgen 6. Und ich war sofort problemlos schwanger. Dafür bin ich bis heute einfach nur dankbar und ergeben und weiß das wirklich sehr zu schätzen. Muss es aber trotzdem nicht nochmal haben. Die Schwangerschaft war so schlimm (extreme Übelkeit mit Dauermedikation bis zum 8. Monat), dass ich schon damals wusste: so kann ich mich nicht um ein kleines Kind kümmern. Will ich auch gar nicht. Aber irgendwie kommt man sich manchmal echt “unnormal” vor, weil jeder die ersten 3 Jahre nur auf die Ankündigung des 2. Kindes wartet. Das Gute ist: das geht vorbei :-). Bei uns wartet keiner mehr. Und ich genieße die Zeit mit meiner großen Kleinen und finde es so schön, dass ich mit ihr jetzt schon richtig tolle Sachen unternehmen und interessante Bücher lesen kann und nicht ständig zwischen den Bedürfnissen eines 2-3 jährigen und ihr jonglieren muss.
In diesem Sinne: freu dich einfach auf die nächsten Jahre 🙂
Liebe Grüße aus München
Steffi
Liebe Alexa, liebe Steffi, danke für den ehrlichen Text. Ich habe nur eine Anmerkung: auch ein Baby oder Kind mit Mißbildungen oder Behinderung kann niedlich sein (genau so wie ganz ‘normale’ Babys manchmal echt krass un-niedlich sein können). Ich verstehe Deine Angst, die hat wahrscheinlich so ziemlich jeder der sich mit dem Thema Kinderwunsch auseinandersetzt. Und trotzdem: Sind wir da nicht schon weiter, als diese Kinder ausschließlich als Belastung, vor der man Angst haben muss darzustellen?? (Klick-Tipp zum Thema: https://thislittlemiggy.com/special-needs-spotlight/ — Amy hat selbst eine Tochter mit Behinderung und stellt jede Woche das Leben einer Familie, in der mindestens ein Kind behindert ist , vor)
Liebe Alexa,
ich habe in meinem Umfeld zum Glück sehr viele Familien, die nur ein Kind haben. So fühlte ich mich nie von außen unter Druck gesetzt, dass ich nach zwei Fehlgeburten, einer schlimmen Schwangerschaft und einem sechs Wochen zu früh mit Notkaiserschnitt geborenem Kind keine Kraft mehr für ein zweites hatte. Ich hatte aber lange ein schlechtes Gewissen, dass ich meinem Kind Geschwister vorenthalte. Nun ist der Kleine schon fast elf und wir genießen die Dreisamkeit. Uns allen fehlt gar nichts. Es ist gut, so wie es ist. Liebe Grüße, Julia
Liebe Alexa,
Du sprichst mir aus dem Herzen!
Wir sind auch “nur” zu dritt.
Hätten gerne ein zweites Kind gehabt – ich bin selber Einzelkind und habe mir früher immer gedacht: mindestens zwei!
Inzwischen denke ich “dann sollte es halt so sein” und sehe unseren Sohn als Geschenk.
Auch in unserem Bekannten- und Freundeskreis gibt es einige Fälle ungewollter Kinderlosigkeit. Und ihnen fällt es oftmals nicht leicht. Damit muss man erstmal klar kommen, wenn das Leben eigentlich anders verlaufen sollte.
Also habe ich mir irgendwann gesagt: sei froh! Wir haben einen super, fitten und gesunden tollen Sohn!
Was mich jedoch auch immer wieder nervt: irgendwie wird man von diesen “viele-Kinder-Müttern” manchmal nicht für voll genommen. “Ach – Du hast ja nur ein Kind. Da ist ja alles soooooooo einfach!” Ach ja – echt?
Ich denke mir dann “tja, selbstgewähltes Schicksal. Dich hat keiner gewungen mehr als ein Kind zu bekommen”.
Vielen Dank für deinen tollen Text und die ehrlichen Worte.
Und wie so oft im Leben würde mehr Toleranz uns allen gut tun.
Wie Steffi immer so schön sagt “Jeder hat sein Drama”. Und warum ein Paar nur ein oder zwei bis zehn Kinder hat am Ende vielleicht das Schicksal entschieden – oder die Eltern ganz bewusst.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Alexa, danke für diesen wunderbar ehrlichen Beitrag. Ein interessanter Gedanke mit dem ich mich noch nie beschäftigt habe. Ein Kind oder zwei ist völlig irrelvant. Wichtig ist doch das man als Familie glücklich ist. Alles andere ist nicht entscheident. Zum Glück wurde ich in meinem Umeld noch nie mit dieser Frage konfrontiert. Und ich werde, wenn alles gut geht, im Juni zum ersten Mal Mutter, auch Mithilfe einer ICSI-Behandlung. In meinem Umfeld definiert sich niemand ausschließlich über das “Muttersein”. Ich bin mit einer alleinerziehenden Mutter groß geworden. Meine Mutter musste in der DDR ohne Unterhalt meines Vaters zwei Kinder allein großziehen und das ohne Parteizugehörigkeit. Überhaupt kenne ich aus der Generation meiner Mutter nur arbeitende Mütter mit maxmal ein bis zwei Kindern. Insofern ist meine Prägung von vorneherein eine ganz andere. Wie auch immer, ich versuche nach dem Motto “jeder nach seiner fasson” zu leben, möglichst ohne zu werten.
Liebe Alexa,
deine Worten haben mir so gut getan, obwohl unser ICSI-Versuche inzwischen solange her sind. 13 wird unser Sohn in 10 Tagen. Lange danach habe ich mich immer wieder rechtfertigen müssen, warum wir NUR ein Kind haben.
Irgendwann war ich es leid.
Auch so Sprüche wie: Ein Kind ist kein Kind , machen mich heute noch so wütend.
Gerade von Müttern, die ohne lange warten zu müssen schwanger wurden und sich nie Gedanken machen mussten, ob es überhaupt jemals klappt.
Heute bin ich soviel selbstbewusster, so unendlich dankbar Mutter sein zu dürfen, mit allen Höhen und Tiefen. Ich bin so gerne Gast auf deiner Seite Alexa.
Alles Gute für dich und deine wunderbare kleine Familie!
Heike mit Linus
“Mama, wenn dein Bauch dick wird, dann ist da mein Bruder oder meine Schwester drin, richtig?” “Ja ähm. Stimmt. Möchtest du denn einen Bruder oder eine Schwester?” “Nein, Mama, auf gar keinen Fall!” Schön, wenn alle in der Familie ähnlich fühlen. Nein, es liegt bei uns nicht daran, dass es nicht klappt. Wir haben keine andere “Ausrede” als “Es ist verdammt anstrengend, Eltern zu sein.” V.a. wenn man ohne familiäre Unterstützung Beruf und Kind wuppt. Und manchmal kommt das schlechte Gewissen, wenn ich sehe, wie sehr mein Umfeld kämpft, um schwanger zu werden. Mir ist es in den Schoß gefallen und es reicht dennoch. Das können viele nicht verstehen. Ich frage mich dann oft: Was genau sollte ich im zweiten Kind suchen, das mir das erste nicht geben konnte? Ich bin nicht mehr auf der Suche und das ist doch okay.
Liebe Alexa, vielen Dank für diesen ehrlichen und mir aus der Seele sprechenden Text.
Wir haben zwar für uns einen anderen Weg gewählt, und nach 9 Inseminationen und 7 ICSIs sind wir nun zu viert. Ich habe aber das vollste Verständnis für jede Frau, die diesen Weg für das 2. (oder auch natürlich das 1. oder 3…) Kind nicht gehen will. Es hat uns an den Rand unserer Kräfte gebracht, oft auch darüber hinaus.
Die Kommentare der Umwelt zu dem Status als 3-Personen Haushalt kenne ich zu genüge…. warum wirst Du nicht Elternvertreter, Du hast doch nur eins…, klar, bei so ner Karrierefrau wie Dir, da ist keine Zeit für ein zweites Kind…, klar, dass Deine Tochter schon lesen kann, so ein Einzelkind kann ja viel besser gefördert werden…
Im Nachhinein frage ich mich oft, wie ich das ausgehalten habe. Ich kann Dir zu Deiner bzw. Eurer reflektierten Entscheidung nur gratulieren! Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, dann wird die Umwelt das irgendwann wahrnehmen und aufhören, sich ständig einzumischen. Und wenn nicht – wen kümmerts- Ihr habt ja Euch! In diesem Sinne alles Liebe!
Niemand hat mehrere Kinder explizit als Statussymbol bezeichnet, es wurde von Alexa und mir geschrieben, das Gefühl kommt auf es könne so sein – eine Ansichtssache. Für ein Gefühl muss man sich nicht rechtfertigen oder entschuldigen. Ein Gefühl ist nicht plump und oberflächlich. Dies sollte kein Angriff auf Familien mit mehreren Kindern sein, das käme mir nie in den Sinn! LG
Liebe Alexa & liebe Steffi,
‘ich bekomme im nächsten Leben ein Einzelkind’ , ist mit einem Augenzwinkern meine gängige Antwort, wenn es unter meinen dreien mal wieder Streit gibt…diese täglichen Konflikte zwischen den Geschwistern würde ich wirklich gerne missen.
Ich möchte mich Anjas Meinung anschliessen: die Kinder als Statussymbol zu bezeichnen finde ich ebenso oberflächlich & plump, wie die Fragerei nach Kind Nummer 1 bzw. nachfolgenden Geschwistern. Das ist genau das gleiche Schubladen-Denken.
Lieben Gruß,
Lisa
Liebe Alexa, du hast einen wunderbaren und sehr persönlichen Text geschrieben. Ich finde, dass es überhaupt keinen Unterschied macht, ob man gewollt oder ungewollt fünf Kinder hat oder gar keins oder alles dazwischen – Familienplanung in welcher Form auch immer ist eine absolute Privatangelegenheit, in die sich außer den betreffenden Eltern keine/r einzumischen hat! Ich bin selbst ein Einzelkind und bin nie verwöhnt worden, im Gegenteil, ich musste mir alles selbst erkämpfen, und trotzdem wage ich zu behaupten, ein soziales Wesen zu sein. Als Mutter von drei inzwischen großen Kindern gebe ich ganz offen zu, dass ich nicht immer glücklich mit der Situation war, denn die eigenen Bedürfnisse stellen sich erstmal ganz hinten an. Natürlich bekommt man letztlich viel zurück, und ich möchte meine 3 auf gar keinen Fall missen und liebe sie sehr, aber ich kann absolut verstehen, wenn jemand sich für nur ein Kind entscheidet oder eben auch für gar keins. Die Diskussion über „Regretting Motherhood“ finde ich unmöglich, denn bevor man ein Kind hat, kann frau nicht wissen, ob sie damit klarkommt. Wenn es also nicht klappt, finde ich es sehr mutig, offen darüber zu reden. Sich die Dinge vorher zu überlegen geht eben nur bis zu einem gewissen Punkt. Möge jede Frau ihre eigenen Entscheidungen treffen, ohne von Besserwisser*innen belehrt zu werden!
Liebe Alexa,
So befreiend für mich zu lesen, dass es auch andere Eltern gibt, die so entscheiden. Ich bin selbst Einzelkind und hatte oft mit den Vorurteilen zu kämpfen egoistisch und verwöhnt zu sein. Und ich hoffe, dass es meiner Tochter nicht so gehen wird. Denn sie ist und bleibt ebenfalls ein Einzelkind. Weil wir das so wollen und entschieden haben. Meist höre ich “du bist ja noch jung, du überlegst es dir bestimmt nochmal.” Aber selten war ich mir einer Entscheidung klarer und sicherer und dennoch erdrücken mich die Erwartungen von außen oft, doch noch ein Kind zu bekommen. Vielleicht schreibt ihr mal einen Artikel über die Studien, die es dazu gibt. Die ganz klar zeigen, dass Einzelkinder keine egozentrischen Idioten sind. Und dass Geschwister haben auch eine Bürde sein kann.
Ach Alexa! Was für ein wichtiger und behutsamer Text! Ich habe meinen Sohn durch eine ICSI bekommen und bin nach der Geburt an einer schweren Depression erkrankt. Ich habe mir immer viele Kinder gewünscht, aber jetzt bin ich einfach nur froh, dass wir als Familie zu dritt glücklich, gesund und definitiv komplett sind.
Liebe Alexa,
deine Geschichte kommt mir wie ein Spiegel meiner eigenen vor. Auch wir hatten 4 Behandlungen (ICSI) und daraus entstand unsere fröhliche kleine Tochter. Auch ich hatte immer wieder Angst vor einer neuen Behandlung und einer zweiten Schwangerschaft. Dennoch probierten wir es 2 mal. Erfolglos! Wir entschieden uns, das Glück nicht weiter herauszufordern, weil unsere Kräfte am Ende waren. Seit dem geht es mir körperlich und seelisch viel besser und wir sind sehr zufrieden zu dritt. Nur manchmal stört mich der Druck von außen.
Vielen Dank für deinen Text!
Liebe Grüße
Alexandra
Liebe Alexa,
Ich finde es jedesmal wieder wichtig , darüber zu schreiben bzw zu reden warum der Familienstand so ist wie er ist. Ich glaube nur so kann langfristig mehr Sensibilität für Themen wie Kinderwunschbehandlung, Fehlgeburten und auch Kinderlosigkeit entstehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht immer einfach ist und auch das Gefühl von Übergriffigkeit entsteht, aber ich glaube auch, dass mehr Öffentlichkeit langfristig dazu führt, dass selbstverständliche Familienvorstellungen gebrochen werden. Danke allen, die dafür die Kraft haben und aufklären! Liebe Grüße Anja
P.s. Ich finde die Unterstellung dass mehrere Kinder als Statussymbol gesehen werden, sehr oberflächlich. Eine Oberflächlichkeit, die nicht fair ist. Ja ich habe mehr als ein Kind. Ja und manchmal schaue ich voller Demut alle drei an: weil ich sie bekommen durfte , weil sie gesund sind , weil ich dankbar bin- Mit einem genauso wie mit dreien.
Liebe Alexa,
vielen Dank für diesen tollen Artikel. Wir selbst versuchen seit einem guten Jahr unser erstes Kind zu bekommen und es gibt eifach unfassbar unsensible Menschen. Den Kracher haben wir auf einer Geburtstagsfeier erlebt, wo eine Dame meinte, dass “das” doch wohl nicht so schwer sein kann und sie garnicht versteht, warum es bei manchen nicht klappt (als ob man selbst zu dumm wäre dafür) – weiß ein Glück wusste sie nicht, dass wir es seit geraumer Zeit probieren. Was ich damit sagen will: diese Fettnäppchen werden glaube ich immer wieder bedient, egal ob beim ersten Kind, Kind Nr. 2 etc. Es gibt einfach Themen, die muss man mit niemandem besprechen, wenn man nicht will. Aus den ganzen Kommentaren hier kann man schließen, dass das Thema Kinderkriegen/Kinderwunsch so bewegend ist und jede Geschichte anders! Danke für deinen Artikel!!
Ich habe die Einzelkinder früher in meinem Umfeld nie wie beschrieben wahrgenommen. Peace.
Wie wunderbar, danke für diesen Artikel! Meine Tochter ist inzwischen acht Jahre alt, ein Einzelkind. So, wie ich eines bin. Und so gerne ich ein Geschwisterkind für sie gehabt hätte, war mir aber auch schnell klar: Ich will aber kein zweites Kind. Ich kenne meine Belastungsgrenze, bin selbstständig und würde einfach nicht mehr alle so hinbekommen, wie ich es gerne möchte. Und man kann auch anders dafür sorgen, dass das Kind kein egoistischer Fratz wird. Eine glückliche Familie wird schließlich nicht durch die Anzahl der Kinder definiert. Sondern durch Liebe, Harmonie und Zufriedenheit, die in dieser Familie zuhause sind. Da muss jeder für sich den richtigen Weg finden. Ob keins, eins oder mehr.
Und wer da von außen reinquatscht, disqualifiziert sich selbst, bevor er Zeit hatte, den Mund wieder zuzumachen.
Vielen Dank für die Denkanstöße Alexa! Es gibt wohl kaum eine persönlichere, intimere Sache als die “Familienplanung” . Dementsprechend sensibel sollten wir also alle tatsächlich mit diesem Thema umgehen finde ich. Ob keins oder eins oder am liebsten eine ganze Fußballmannschaft – das geht keinen Außenstehenden etwas an, das ist weder Small-Talk-Thema unter flüchtigen Bekannten noch ein Thema für die Kaffeetafel beim Familientreffen. Aus purer Neugier nachzufragen oder um seinem Gegenüber die eigenen Überzeugungen aufzudrängen sollte man niemanden zu nahe rücken. Wir können doch nie wissen, welche wunden Punkten wir eventuell drücken, welche Geschichten hinter den jeweiligen Entscheidungen stecken, welche Hintergründe es gibt. Also bemühe ich mich selbst um Zurückhaltung was unbedarfte Fragen angeht und versuche möglichst wenig zu werten, was ich bei anderen Müttern sehe ( was ja meistens ohnehin nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Leben ist) und mich möglichst wenig zu vergleichen. Denn wie sagte meine Oma immer “Jede Familie hat ihr Päckchen zu tragen”. Klappt natürlich nicht immer, aber ich übe 😉
Ich ganz persönlich weiß nicht, wie ich entschieden hätte, wäre mein erstes Kind alleine zur Welt gekommen. Es brachte aber gleich noch ein Geschwisterchen mit. Da stellt sich dann die Frage gar nicht, ob und wann man Kind 2 “nachlegt” gar nicht. Da geht es gleich um die Nr. 3. Aber wer weiß? Hätte ich die Entscheidungsfreiheit gehabt, hätte ich mich vielleicht anders entschieden. Da ich mich immer zerissen zwischen den Bedürfnissen von zwei kleinen Menschen gefühlt habe ( und fühle) und immer gegen die Sorge ankämpfen muss, dabei eventuell keinem von beiden wirklich gerecht zu werden ,stelle ich es mir übrigens herrlich vor, zumindest einige Zeit lang ganz exklusiv Zeit für ein Kind zu haben, sich ganz auf dieses Kind konzentrieren zu können.
Familie hat sooo viele Gesichter. Diese Vielfalt sollten wir schätzen, nicht bewerten.
Viele Grüße
Sophia
Liebe Alexa,
ein toller Artikel. Ich finde es auch völlig absurd, dass man ein zweites Kind bekommen muss, weil das erste Kind sonst verwöhnt ist. Ja, Geschwister sind toll, aber ich kenne auch so viele, die sich mit ihren Geschwistern nicht verstehen und das ist nicht schön.
Meine Schwiegermutter kommentierte auch mal in die Richtung, dass eins ja gar nicht gehe. Frechheit!
Als wäre das erste Kind auch nur durch das folgende Geschwisterchen richtig in der Welt.
Wir hätten gerne noch ein zweites Kind, aber wir sind genauso eine vollwertige Familie, wenn es bei einem bleibt.
Etwas wirre Gedanken am Morgen…
Alles Gute für dich und deine Familie!
Ina
Liebe Alexa, danke für deinen Text. Umso mehr noch, als ich derzeit das Gefühl habe, dass “the more the merrier” omnipräsent ist – vor allem in der Insta-Blase. Und immer dann denke ich mir, solltest du nicht auch den Wunsch nach mehr als einem Kind haben? Und nach kurzem Nachdenken lautet die Antwort “Nein”. Aus mehreren Gründen: ebenfalls Team Kinderwunschklinik, wenig Backup von der Family, ebenfalls Journalistin mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und und und. Unser Sohn ist dreieinhalb und schon langsam hören die Fragen nach Kind Nummer 2 auf. Es stört mich nicht, dass viele danach fragen, wundere mich aber doch über die Annahme, dass diese Norm “Vater/ Mutter/ zwei Kinder” in den Köpfen immer noch so verankert ist.
Ich fühle mich komplett als Dreierbande. Und ich weiß, dass unser Kind definitiv kein verwöhntes Einzelkind wird – all das ist nämlich Erziehungssache, finde ich.
Herzliche Grüße aus Österreich
Tanja 🙂
Liebe Alexa!
Vielen Dank für deinen tollen und ehrlichen Text mit Einblick in einen sehr intimen und persönlichen Teil von Eurem Leben! Leider ist das Thema Kinderlosigkeit und Kinderwunsch immer noch ein Tabuthema und ich finde es so wichtig darüber mehr zu sprechen. Mir hat es persönlich sehr geholfen, als ich vor 6 Jahren eine niederschmetternde und sehr unsensible Diagnose von einer Kinderwunschklinik bekam, dass ich wohl keine Kinder bekommen kann… Zum Glück wurde uns woanderns besser geholfen und wir dürften bei der 1. ICSI das Wunder erleben und haben eine gesunde Tochter bekommen. Ich dachte damals auch, ich möchte das Schicksal lieber nicht heraus fordern und es ein weiteres Mal probieren und wollte, dass unsere Kleine Einzelkind bleibt. Doch nach 2 Jahren kam dann doch die Sehnsucht nach einem Geschwisterchen. Leider mussten wir dann erleben, wie es auch negativ beim Kinderwunsch laufen kann und 3 Hormonbehandlungen samt ICSIs haben nicht geklappt. Damit körperlich und seelisch klar zu kommen und weiter beim Arbeitgeber zu tun, als sei alles supi, ist ziemlich hart. Ich kann dich sehr gut verstehen und finde deine Entscheidung überhaupt nicht egoistisch und ich finde auch nicht, dass Einzelkinder etwas Negatives sind. Es hat viel Gutes, man kann sich doch intensiver kümmern, gerade später, wenn es um Hausaufgaben und evtl. Schulprobleme geht. Und außerdem kann man doch auch mit Freunden, Cousinen, Cousins usw. aufwachsen und da lernt man ebenso zu teilen und zurück zu stecken. Es ist doch ein blödes Vorurteil Einzelkinder per se als verwöhnt und verzogen zu betiteln! Wie arrogant so etwas zu sagen. Und etwas verwöhnt ist vielleicht sogar gut und ein Luxus, denn man genießen sollte 🙂
Wir wurden dann vor 1 Jahr übrigens überrascht von der Nachricht, dass ich schwanger bin, ganz ungeplant und mit 41! Am Anfang ein Schock, weil die Sorge da war, ob wir das denn schaffen und ob alles gut geht, aber nun sehr glücklich über ein Baby im Arm…. Manchmal nimmt die Natur die Dinge ganz von selbst in die Hand und zeigt einem, dass man doch nicht alles planen kann im Leben, auch nicht mit modernster Medizin….und dann ist alles ganz anders als gedacht. Aber das ist ja das Schöne am Leben, es passiert, wenn man beschäftigt ist andere Pläne zu machen :)))
Dies als Hoffnungsschimmer für alle, die in einer ähnlichen Situation sind und vielleicht gerade sehr traurig sind!!! Ich wünsche euch von Herzen ganz viel Kraft und liebe und verständnisvolle Menschen um euch herum!
Alles Liebe
Tina
Liebe Alexa,
vielen Dank für deinen Artikel.
Ich habe eine tolle Tochter und mit dem zweiten klappt es einfach nicht.
Alle um mich rum haben schon längst die zweiten Kinder bekommen und ich habe mich eine ganze Weile richtig fertig gemacht das ich „nur eins” habe. Diese Sprüche wie „eins ist keins“ oder das Ausrechnen des besten Altersabstandes haben mich so doll unter Druck gesetzt.
Dann ist mir aufgefallen das dieser Wunsch nach einem zweiten Kind mein Leben bestimmt, mich total einnimmt und traurig macht. Das ist so unfair meiner Tochter gegenüber. Sie ist so toll und ich bin so dankbar das ich sie habe. Ich genieße jetzt die Zeit mit ihr und wenn sie ein Einzelkind bleibt dann wird sie ein glückliches Einzelkind!
Liebe Alexa,
danke für diese ermutigenden Worte. Fast täglich kämpfe ich gegen die “wann kommt das Nächste” Erwartungshaltung. Diese Selbstverständlichkeit, dass Kind 1 automatisch Kind 2 folgt, ist einfach ermüdend. Ich will es nicht mehr hören.
Wir sind zu dritt ebenfalls “fertig”. Sobald ich das sage, folgen sofort Fragen wie “oh, ist euer Kind so schlimm?” Oder “klappt wohl nicht mehr?”. Was für eine Frechheit gegenüber jeder Frau. Selbst wenn beide Fragen zutreffend wären, hat doch niemand das Recht, dies so dreist zu erfragen? Diese gesellschaftliche Erwartung einer Familie mit 2 Kindern ist so 90er (meine Lieblingsantwort übrigens), dass es mich langweilt. Wir haben zum Glück nicht kämpfen müssen für unsere Kleine, auch ist sie echt nett im Umgang mit uns. Und trotzdem passt es genau so. Es wird kein zweites Kind geben und ich danke jeder Frau, die, aus welchen Gründen auch immer, ebenfalls offen und entschieden dazu steht.
Hallo Alexa,
danke für den Text! Ich finde es auch so verrückt, dass man sich als Frau immer für alles rechtfertigen muss – erst wird ständig gefragt, wann man das erste Kind bekommt… Ab dem 1. Geburtstag des ersten Kindes kommt die Frage nach dem zweiten.
Meine Schwiegermutter hat übrigens direkt VIER Enkel bei mir “bestellt” (und ihr Sohn ist auch Einzelkind…) – Frechheit.
Steffi, vielleicht findet ihr ja auch mal eine Frau, die einfach GAR KEIN Kind möchte und darüber schreibt. Das wäre bestimmt auch interessant! Liebe Grüße
Ein toller, reflektierter Artikel zu dem Thema. Ich bin auch ganz Deiner Meinung. Es ist eine private Entscheidung der Eltern, ob man sich für ein zweites (weiteres) Kind entscheidet oder nicht. & wie Du sagst, es ist auch keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, überhaupt ein Kind zu bekommen. Ich bin unendlich dankbar & glücklich für Hugo & wenn er kein Geschwisterchen bekommen sollte, sind wir auch dankbar & glücklich, wie es ist!
Ich denke außerdem, dass es gar nicht möglich ist, sein (Einzel)kind zu verwöhnen. Es ist in großen Teilen eine Frage der Erziehung. Natürlich bringt ein Geschwisterchen vieles mit sich, was sich positiv auf die gegenseitige Entwicklung auswirkt. Sowohl meine Frau als auch ich, haben je eine Schwester bzw. einen Bruder.
LG, Richard & Hugo vom https://www.vatersohn.blog/
Liebe Alexa,
danke für den schönen Beitrag! Jeder sollte für sich entscheiden, wie viele Kinder sie/er bekommen möchte. Eins, zwei, drei… Da hat sich keiner einzumischen. Tun dennoch immer wieder viel zu viele.
Ich möchte zum Beispiel gar keine Kinder. Trotz achtjähriger Beziehung mit einem tollen Mann.
„Ihr könnt beide so gut mit Kindern und die lieben euch doch auch immer alle.“
„Wollt ihr WIRKLICH keine eigenen?! Überlegt es euch doch noch mal!“
„Ihr wisst gar nicht, was ihr verpasst!“
„Der Kinderwunsch kommt schon noch. Du bist ja erst 36, vier Jahre hast du ja noch.“
Allen kann man es nie recht machen. Das Tolle: Wir müssen es auch nicht!
Also yeah zum Einzelkind!
Liebe Grüße,
Ina
Liebe Ina, deinen Standpunkt finde ich super straight und ehrlich. Es gibt ja diesen grausamen Hashtag #regrettingmotherhood. Demnach gibt es Frauen, die nach der Geburt mit ihrer Rolle als Mutter ganz und gar nicht happy sind. Gegenüber den Kindern finde ich das unsäglich unfair. Dann lieber so wie du von vornherein für sich klären: Nein, das ist es nicht.
Liebe Alexa,
herzlichen Dank für den gelungenen Text. Ich, 36, selbst Einzelkind, unfreiwillig nach dem 3. Transfer immer noch kinderlos, schöpfe daraus Kraft. Und finde es bemerkenswert, wie viel Dankbarkeit und Demut in deinem Beitrag durchkommt. Dass es bei euch nach der 4. IVF geklappt hat, macht mir übrigens Mut. Danke für diesen wunderbaren Beitrag!
LG
Danke dir für deinen Kommentar und die Offenheit, liebe Sara. Ich finde, genau darum geht es beim “Empowerment”. Für mich ist es wichtig sich nicht nur auf der Erfolgsebene abzuklatschen, sondern vor allem in den Lebenslagen zusammenzuhalten, in denen sich alles schwer und zäh anfühlt. Nur das Beste für dich <3
Liebe Alexa,
ein toller Text mit so viel Wahrheit. Auch ich habe das Gefühl, dass eine Vielzahl an Kindern eine Art Statussymbol geworden ist, so wie es im Gegensatz vor 20 Jahren eher als “asozial” galt mehr als 2 Kinder zu haben. Auch ich empfinde es als Leistungsdruck. Den Satz “eins ist Keins” finde ich sehr herablassend und gönnerhaft, denn auch ich habe “nur” 1 Kind. Und, wenn eins wirklich keins ist wo kommt dann die ganze damit verbundene Arbeit und die Sorgen her? Aus gesundheitlichen Gründen wird es kein zweites Kind geben, aber ich habe keine Lust das jedem zu erzählen und mich zu rechtfertigen. Das ist privat und nicht wenig schmerzhaft für uns die wir gern noch ein Baby gehabt hätten. Ich habe mich damit abgefunden. Abfinden müssen. Kann das mein Umfeld auch?? Ich bin wirklich in der Lage mich für meine Umwelt zu freuen wenn ein Kind geboren wird, aufrichtig. Aber ich möchte nicht gerne ausgefragt werden oder gesagt bekommen ich hätte ja NUR eins. 🙁
LG Steffi
Liebe Steffi, ich finde auch, dass ich mit einem Kind ziemlich viel zu tun habe (was schön ist) und genau: Diese Sorgen um so ein kleines Wesen, meine Güte. Ich sehe an meiner Schwester, dass zwei Kinder eine andere Hausnummer sind, was z.B. die Belastung betrifft. Ich bewundere sie sehr, so wie ich jede Mutter bewundere. Natürlich möchte meine Schwester es auch nicht mehr anders haben. Ich bin dankbar für meine Familie und habe mich einfach davon verabschiedet, mich dauernd mit anderen zu vergleichen und deshalb zu glauben wir würde noch etwas zu meinem Glück fehlen. Alles Liebe!