Wer einmal in Marrakesch gewesen ist, der wird es entweder geliebt oder gehasst haben. Vor einem Jahr habe ich diese faszinierende Stadt zum ersten Mal besucht und war erst einmal überwältigt von all den neuen Eindrücken. Obwohl ich gerne und viel reise, war Marrakesch für mich ein ganz neues Erlebnis. Die engen, roten Gassen in der Medina, die verwirrenden Souks (Basare) und die magischen Riads (Unterkünfte) haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Highlight unseres Trips war für mich aber – wer hätte es gedacht – das Essen. Aber nicht nur das. Die ganze Atmosphäre in den trendigen und hippen Restaurants in Marrakesch war definitiv die Reise Wert.

Doch kann Marrakesch auch schnell überwältigend wirken. Deswegen ist es wichtig, sich ein ganz besonders schönes Riad zu suchen, in das man sich zwischendurch zurückziehen kann. Hier kann man dann mit einem The à la Menthe (nur, wenn man gerade keine Zuckerkur macht) oder frisch gepressten Säften den Blick über die Dächer der trubeligen Stadt genießen.
Aber kommen wir mal schnell wieder zurück zum Essen. Ich schreibe hier ja keine Reise-Kolumne. Besonders cool fand ich das Restaurant
Le Jardin. Versteckt hinter einem unscheinbaren Tor liegt diese smaragdgrüne Oase. Der Moment, wenn man durch den schmalen Gang steigt, sich fragt, ob man hier richtig ist und dann plötzlich in einem Meer aus Pflanzen, Gerüchen und trendigen Möbeln steht, hat für mich den Charme von Marrakesch ausgemacht. Und natürlich das hammer leckere Essen. Ist ja klar.
Was die marokkansiche Küche auszeichnet? Viel geschmorrtes Gemüse, frische Kräuter, frisch gemahlene Gewürze und Zitrusfrüchte en masse. Leider auch massenhaft Zucker, weswegen man Gebäck und Co. in Marrakesch lieber auslässt. Wer jetzt denkt „buh, Lynn, voll die Spielverderberin“ hat sich noch nie die Zähne an einem marokkanischen Keks ausgebissen.
Damit wir uns diese Woche alle ein Stück Marrakesch in die Küche holen können, gibt es heute diese magische Marokkanische Quinoa Bowl. Sie steckt voller Nährstoffe, Antioxidantien, guten Fetten und enthält keinen hinzugefügten Zucker. Das Dressing wird durch Orangensaft gesüßt. Besonders interessant ist der Zimt, wenn ihr so wie ich so gut es geht auf Zucker verzichtet. Zimt stabilisiert nämlich den Blutzuckerspiegel und beugt so Heißhungerattacken vor. Deshalb gebe ich zu jeder Jahreszeit Zimt in mein Frühstück, um den Tag gleich Blutzuckerstabil zu starten.
Die Zutaten lassen sich übrigens super am Sonntagabend vorbereiten und in Glascontainern im Kühlschrank aufbewahren. „Meal-Prep“ heißt das ja heutzutage. So kann man sich jeden Morgen eine frische Bowl zubereiten und mit ins Büro nehmen. Die Avocado würde ich allerdings erst kurz vor dem Essen frisch hineinschneiden. Das Dressing hält sich ebenfalls lange in einem Glas im Kühlschrank.
Und jetzt Happy Cooking!
Eure Lynn
Für 4 Personen
3 Karotten
2 Zucchini
2 Paprika
200g Quinoa
1 EL Kokosöl oder Ghee
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 TL Kreuzkümmel
½ TL Zimt
½ TL Paprikapulver
der Saft 1 Zitrone
2 Avocados
70g Mandeln
5 Datteln
drei Stängel Minze
100g Blattspinat
Für das Dressing
3 EL natives Olivenöl
2 EL Apfelessig
½ TL Kreuzkümmel
der Saft einer halben Orange
1 TL Dijon-Senf (optional)
Top it off:
Rote Bete Humus
Kichererbsen
Ziegenkäse
Petersilie
Frühlingszwiebeln
Das Gemüse waschen, die Karotten schälen, die Paprika entkernen und alles in mundgerechte Stücke schneiden. Mit Olivenöl träufeln und mit etwas Meersalz und Pfeffer würzen und ca. 20 – 30 Minuten bei 180 °C Ober-und Unterhitze rösten.
Das Quinoa gut abspülen. Die Zwiebel und Knoblauchzehen schälen und fein hacken. In einem Esslöffel Kokosöl anbraten, die Gewürze dazugeben und ca. eine Minute mitanbraten, damit sich ihr Aroma entfaltet. Das Quinoa sowie 600ml Wasser dazugeben, aufkochen, die Hitze reduzieren und ca. 15 Minuten köcheln lassen.
Den Zitronensaft auspressen, die Avocados entkernen, das Fleisch würfeln und mit dem Zitronensaft beträufeln, damit es nicht braun wird. Die Mandeln grob hacken oder auch gerne ganz lassen.
Die Datteln entsteinen, fein würfeln und unter das Quinoa mischen. Die Minze fein hacken und ebenfalls unterheben. Den Spinat waschen und trocken tupfen. Alle Zutaten für das Dressing miteinander vermischen.
Das Quinoa, das geröstete Gemüse, den Spinat, die gehackten Mandeln und die Avocadostücke auf vier Bowls verteilen und mit dem Dressing servieren.