Rezepte & Ernährung
Ein Mahl etwas Gutes:
Das etwas andere Grillfest, bei dem das Gemüse dem Fleisch die Schau stielt. Champignons mit Hummus aus getrockneten Tomaten, asiatische Grill-Päckchen... Plus ein Drink mit Rosmarin und Grapefruit.
von Lynn Hoefer - 15.06.2018
So, wir haben es wieder durch eine spannende, vielleicht stressige oder (in meinem Fall chaotische) Woche geschafft. Und jetzt ist Freitag und es darf endlich entspannt, der Grill wieder angefeuert und die Freunde zum Essen eingeladen werden. Hinzu kommt ja auch, dass dieses Wochenende die WM startet. Solltet ihr es noch nicht mitbekommen haben, Deutschland spielt das erste Mal am Sonntag. Apropos WM...
Wenn man im Mai kurzfristig für Juni nach Flügen nach Mallorca sucht und auf einmal auf einen Schnapper von 60 Euro pro Person stößt, dann sollte man sich vielleicht Gedanken machen. Hab ich natürlich nicht und sofort in größter Euphorie gebucht. Der Lieblingsmensch hat dann mit Schrecken festgestellt, dass die Flüge genau zum Zeitpunkt der Deutschlandspiele sind. Nein, es hat nicht zur Trennung geführt. Die Freude auf eine bevorstehende Urlaubswoche hat überwiegt. Wäre ja noch schöner.
Damit ihr perfekt auf das bevorstehende Wochenende vorbereitet seid, hat Andrea euch ja diese Woche hier schon eine tolle Bastel-Idee für den BBQ-Butler gezeigt. Ich knüpfe da an und habe euch vier einfache Gemüse-Grillideen mitgebracht, die nicht nur schnell und einfach zubereitet sind, sondern dafür sorgen, dass die ganze Familie ihre tägliche Gemüseration auffuttert.
Ich finde, bei Grillrezepten kommt es nicht so sehr auf das exakte Nachmachen eines Rezeptes an. Deswegen sehe ich die folgenden Rezepte eher als Ideen und Tools an, die ich euch an die Hand gebe und die ihr mit Leben füllen sollt. Meistens fehlen einem beim Kochen oder Grillen ja einfach die Inspirationen. Natürlich müsst ihr nicht alle Rezepte machen, um ein tolles Grill-Buffet zu zaubern. Ich denke zwei verschiedene reichen locker.
Was genau ihr in die folgenden Grill-Päckchen oder auf die Spieße spießt, ist im Grunde euch überlassen. Auch, ob ihr Tofu, Hähnchen, Halloumi oder Feta einsetzt, liegt an euch und eurer Lust und Laune. Wie ihr wisst, bin ich auf keiner Mission, euch alle zu Vegetariern oder Veganern zu machen. Ich bin auf der Mission, Gemüse cool zu machen. Das schaffe ich mit den folgenden Rezepten hoffentlich.
Da ich euch gerne in jeder Kolumne einen Fun-Fact liefere, war es diesmal echt schwer, sich auf ein Lebensmittel zu konzentrieren. Deshalb dachte ich, dass ich heute eine Einsicht mit euch teile, die bei mir vor einigen Jahren erst „Klick“ gemacht hat. Nämlich, dass unser Körper eine echte Granate ist. Und klug. Oh, so klug. Wir können nämlich ganz schön lange ohne die regelmäßige Zufuhr von Vitaminen und Nährstoffen überleben. Unser Körper ist nämlich ein wahrer Held, wenn’s ums Recyceln von Nährstoffen und Mineralstoffen geht.
Ich stelle mir das ungefähr so vor: unser Körper tut den ganzen Tag sein bestes, damit es uns gut geht. Er hält den ganzen Mist jeden Tag aus. Meckert nicht, jammert nicht. Er trägt uns durchs Leben. Das mindeste, was wir für ihn tun können, ist etwas mehr auf ihn (uns) acht zu geben. Einmal kurz durchzuatmen und den Körper abends mal mit einem richtig geilen „healthy meal“ zu verwöhnen. Die Reserven auffüllen, nenne ich das. Mehr will er nicht und davon zehrt er wieder richtig lange. Die folgenden Rezepte sollen euch dabei helfen:
Gemüsespieße zweierlei Art
Wenn ihr meinem Blog folgt, dann wisst ihr sicherlich, wie sehr ich die asiatische Küche liebe. Nicht umsonst hat mir meine Summer Roll Bowl diese Kolumne beschert. Deshalb esse ich beim Grillen super gerne eine Kombination aus der Sauce der Summer Roll Bowl und knackigem Gemüse und Tofu. Wie gesagt, ersetzt Tofu gerne durch Fleisch oder Halloumi.
Wer nicht so auf asiatisch steht, für den habe ich eine sehr leckere mediterrane Version mit Rucola und Zitronenpesto, sowieso ganzen Zitronen auf den Spießen. Das gibt dem ganzen einen intensiv zitronigen, sommerlichen Geschmack.
Für ca. 4 – 6 asiatischen Spieße:
2 Zucchini
2 Paprika
½ rote Zwiebel
eine Handvoll Zuckerschoten
6-8 Champignons
100 g Tofu (oder was ihr eben gerne mögt, siehe oben)
3 EL Tamari (glutenfreie Sojasauce oder normale Sojasauce)
3 EL Sesamöl
2 TL Sesam
Für die Tofu-Marinade:
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 daumengroßes Stück Bio-Ingwer, fein gehackt
3 EL (glutenfreie) Sojasoße (Tamari)
2 EL Ahornsirup/Reissirup/Kokosblütenzucker
der Saft einer Limette, ich nehme sogar gerne 2
85 g Erdnussmus (ohne Zusätze, aus dem Bioladen), kann auch durch Mandelmus, Cashewmus oder Sonnenblumenkernmus (dieses ist sehr günstig) ersetzt werden
30 ml Wasser (mehr oder weniger, je nach Mixerstärke)
Alle Zutaten der Sauce in einem Mixer geben oder mit einem Schneebesen verrühren.
Das Gemüse waschen und in Scheiben oder mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebeln vierteln und die einzelnen Schichten voneinander trennen. Die Champignons halbieren. Solltet ihr Tofu verwenden, dann wickelt ihn in Haushaltsrolle ein und legt ihn zwischen zwei Teller. Ein paar Bücher drauf und ca. 15 Minuten warten, damit das Wasser rausgepresst wird.
Den Tofu (oder Halloumi) dann so lange wie möglich in ca. der Hälfte der Sauce marinieren. Idealerweise solltet ihr ihn ein bis zwei Stunden einlegen.
Das Gemüse in einer Mischung aus Sesamöl, Tamari und Sesam marinieren und mind. 2 Stunden ziehen lassen.
Die Spieße nach Lust und Laune mit Tofu und Gemüse aufspießen. Achtung, das Gemüse und der Tofu sind durch die Marinade sehr glibschig, also auf die Finger aufpassen.
Auf dem Kugelgrill brauchen die Spieße ca. 20 - 30 Minuten, bis sie komplett gar sind. Das hängt aber von eurem Grill ab und wie klein ihr das Gemüse schneidet. Zwischendurch immer wieder wenden. Die Spieße mit der restlichen Marinade servieren.
Für ca. 4 – 6 mediterrane Spieße:
2 Zucchini
2 Paprika
½ rote Zwiebel
6-8 Champignons
100 g Feta (Tofu oder was ihr eben gerne mögt, siehe oben)
1 kleine Bio-Zitrone
Für das Rucola-Zitronen-Pesto:
Ein Bund (ca. 30g) Rucola (oder Basilikum)
5 - 10 Minzblätter
30g Walnüsse (oder Nüsse nach Wahl)
1 Knoblauchzehe, geschält
Meersalz und Pfeffer zum Abschmecken
80 ml natives Olivenöl
der Saft einer halben Zitrone
(Abschmecken, falls es zu bitter ist, einen Schuss Reissirup/Ahornsirup/Honig dazugeben
Das Gemüse waschen und in Scheiben oder mundgerechte Stücke schneiden. Die Champignons halbieren. Die Zwiebeln vierteln und die einzelnen Schichten voneinander trennen. Die Zitrone achteln. Solltet ihr Tofu verwenden, dann wickelt ihn in Haushaltsrolle ein und legt ihn zwischen zwei Teller. Ein paar Bücher drauf und ca. 15 Minuten warten, damit das Wasser rausgepresst wird.
Den Tofu (Feta, Halloumi) so lange wie möglich im Pesto marinieren. Idealerweise solltet ihr ihn zwei Stunden einlegen. Das Gemüse und die Zitronen ebenfalls großzügig mit Pesto marinieren – je länger sie einziehen, desto intensiver wird ihr Geschmack.
Die Spieße nach Lust und Laune mit Tofu und Gemüse aufspießen. Achtung, das Gemüse und der Tofu sind durch die Marinade sehr glibschig, also auf die Finger aufpassen.
Auf dem Kugelgrill brauchen sie ca. 20 - 30 Minuten, bis sie komplett gar sind. Das hängt aber von eurem Grill ab und wie klein ihr das Gemüse schneidet. Zwischendurch immer wieder wenden. Die Zitrone soll eigentlich eher für ein frisches Aroma sorgen. Ich würde sie eher nicht mitessen, kann man aber gerne machen.
Weitere Ideen für die Spieße:
  • geschälte und ca. 5 Minuten dampfgegarte oder gekochte (Süß-) Kartoffeln
  • Auberginen
  • Ananas
  • Avocado
  • Fenchel
  • Mango
Gefüllte Champignons mit Hummus aus getrockneten Tomaten
Gefüllte Champignons sind super einfach. Zur Zeit mag ich sie sehr gerne mit einem Hummus aus getrockneten Tomaten. Ihr könnt euch das Leben einfach machen und Hummus kaufen oder ihr macht ihn eben schnell selbst. Dauert wirklich nur 5 Minuten, wenn ihr ein gutes Küchengerät habt. Hier geht’s zum Rezept.
Für die gefüllten Champignons:
200 g Champignons
  1. 200 g Hummus
100 g getrocknete, eingelegte Tomaten (kaufe ich im Bio-Laden ohne Zuckerzusätze)
40 g Pinienkerne
Den Hummus mit 70 g getrockneten Tomaten in einem Food Processor oder Mixer vermengen. Wer keine Küchengeräte hat, der kann natürlich auch Hummus kaufen und kleingeschnittene getrocknete Tomaten hinein schnibbeln. 30 g der restlichen Tomaten in kleine Stücke schneiden.
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl ca. 4 – 5 Minuten auf mittlerer Stufe rösten. Nicht anbrennen lassen!
Die Stängel aus den Pilzen heraus trennen und je einen Teelöffel Hummus und ein paar Tomatenstücke hineindrücken.
Die Pilze auf dem Kugelgrill ca. 20 Minuten rösten, bis sie anfangen, ihre Flüssigkeit zu verlieren. Mit den Pinienkernen bestreuen und genießen.
Den restlichen Hummus einfach als Dip auf den Tisch stellen. Der ist garantiert sofort weg.
Asiatische Grill-Päckchen
Jeder macht seine Grill-Päckchen ja anders. Besonders beliebt ist Feta mit getrockneten Tomaten, etwas Gemüse und Pinienkernen. Ich mag aber auch wieder hier eine asiatische Variante mit Shiitake-Pilzen, etwas Limettensaft und Tamari. Super schlicht, ohne viel Drumherum, ein einfaches Pilz-Päckchen.
Für ca. 6 asiatische Päckchen:
Ca. 100 g Shiitake-Pilze
100 g marinierter Tofu/Halloumi (mit der Erdnuss-Sauce von den Spießen)
eine Limette
Natives Sesamöl
Tamari (oder Sojasauce)
Backpapier
Das Backpapier in vier Quadrate schneiden. Die Shiitake-Pilze in Streifen schneiden. Den Tofu / Halloumi in feine Streifen schneiden und mit der Erdnusssauce von den Spießen marinieren. Auch hier gilt: je länger es mariniert wird, desto besser.
Die Päckchen mit Shiitake-Pilzen, Tofu/ Halloumi füllen und mit jeweils einem Teelöffel Tamari, Sesamöl und einem Spritzer Limettensaft marinieren. Die Pakete an beiden Seiten zudrehen und ca. 15 – 25 Minuten im Kugelgrill grillen.
Varianten:
  • Feta, getrocknete Tomaten, Aubergine und Paprika, Olivenöl, Oregano, Meersalz
  • Feta und Schmorgurken (mega lecker!), Olivenöl, Meersalz, (Zitronenpesto von oben)
  • Kichererbsen, Paprika, Spinat, etwas Olivenöl und frischer Basilikum
Gegrillter Kokos-Mais
Ich bin ja der größte Popcorn-Fan! Dafür lasse ich alles stehen und liegen. Meinen Mais, genauso wie Popcorn mache ich gerne mit Kokosöl, ihr könnt natürlich genauso gut Butter oder Ghee verwenden. Auch mag ich es lieber schlicht mit Fett und Salz – bei Mais braucht es gar nicht so viel Tamtam.
Für 4 Maiskolben:
4 Maiskolben
etwas Kokosöl
Meersalz und Pfeffer
Die Maiskolben mit etwas Kokosöl einreiben. Auf dem Grill ca. 20 – 25 grillen, dabei zwischendurch mit einer Zange immer wieder wenden. Mit Meersalz und Pfeffer bestreuen und genießen. Ihr könnt die Maiskolben auch vorher mit einem scharfen Messer dritteln. Achtung, das erfordert ein scharfes Messer und etwas Kraft, also auf die Finger aufpassen!
Grapefruit – Rosé – Drinks
Ich bin überhaupt kein Fan von süßen Drinks oder Cocktails – bei mir müssen Aperitifs himmlisch erfrischend sein. Deswegen mag ich sehr gerne ein Stück Grapefruit, Zitrone oder Orange in meinem Aperitif. Und gerne auch Kräuter wie Rosmarin oder Basilikum. Könnt ihr aber natürlich auch wieder ganz nach eurem Geschmack anpassen.
Für 4-6 Grapefruit-Rosmarin-Drinks (je nach Glasgröße)
1 Flasche (alkoholfreien) Rosé-Sekt oder Rosé-Wein
1 Flasche sprudeliges Mineralwasser
1/2 Grapefruit
4-6 Rosmarin-Stängel
Eiswürfel
Jedes Glas zur Hälfte mit (alkoholfreiem) Rosé-Sekt oder Rosé-Wein füllen und nach Geschmack mit Mineralwasser und Eiswürfeln auffüllen. Die Grapefruit in Scheiben schneiden, diese vierteln und eine kleine Scheibe Grapefruit und einen Rosmarin-Stängel in jedes Glas füllen.
Weitere Veggie-Grillideen findet ihr übrigens auf meinem Blog:
Jetzt bin ich gespannt, was bei euch auf den Grill kommt! Und drücke dann die Daumen für Deutschland im Flieger!
Herzliche Grüße,
Eure Lynn

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