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Wir treffen Judith Holofernes zum Liveabend am 12. Oktober. Schickt uns gern eure Fragen!
von Marlene Sørensen - 01.10.2022
„Wir lassen uns nicht nervös machen, und das geben wir auch nicht zu!“
An diesen Satz des früheren Profifußballers Olaf Thon musste ich gerade denken, als ich zu diesem Beitrag ansetzte. Philosophisch: Champions-League-Niveau. Und passend für alle Situationen, in denen man außergewöhnlich aufgeregt ist, aber die Fassung bewahren möchte. Ich dachte an den Thon’schen Satz deshalb, weil ich wirklich aufgeregt bin, vor allem aber vorfreudig bin, dass ich am 12. Oktober um 20 Uhr Judith Holofernes live zu ihrem Buch „Die Träume anderer Leute“ interviewen werde. Judith Holofernes’ Stimme begleitet mich seit zwei Jahrzehnten. Ich war Fan von ihrer Band Wir sind Helden (wer war`s nicht!) und seitdem ich das Buch gelesen habe, bin ich noch einmal mehr Fan von ihr.
Das Zitat von Thon fiel mir aber auch ein, weil es so gut zu „Die Träume anderer Leute“ passt. Denn falls es sie nervös gemacht hat, ein so ehrliches, emotionales und auch enthüllendes Buch zu schreiben – man merkt es ihr nicht an.

„Wie macht man aus einem Märchen ein echtes Leben?“ -

Mit dieser Frage beginnt Holofernes ihre Erzählung, die zunächst auf die Heldenjahre und den fabelhaften Aufstieg der Band zurückblickt, die das scheinbar Unvereinbare vereinte: ernstzunehmend und erfolgreich zu sein, mit schlauen Texten und warmem Sound, als Headliner bei Rock am Ring aufzutreten und gleichzeitig ohne Allüren auszukommen.
Falls einem nun selbst ganz nostalgisch zumute wird: Judith Holofernes ist es nicht. Ihr Einstieg in das Buch ist das Ende der Band, die sich auflöste, nachdem sie sich von einer der „meistspielenden Bands Deutschlands“ zur „weitermachendsten Band Deutschlands“ entwickelt hatte. „Ich wusste, dass ich keine Heldin mehr sein wollte“, schreibt sie – und damit beginnt die Geschichte einer Selbstfindung, chronologisch aufbereitet von 2010 bis heute, in der sie versucht herauszufinden, was sie eigentlich will. Und ob das, was sie sich als Solokünstlerin vorstellen kann, im Musikgeschäft überhaupt möglich ist.
„Die Träume anderer Leute“ gibt einen Einblick in dieses Business, von Albumaufnahmen über Foto-Shootings bis Nightliner-Fahrten. Hochglanz, wie man es von einer so bekannten Musikerin ja durchaus erwarten könnte, ist daran nur wenig. Sie sucht stattdessen eine tiefe Auseinandersetzung mit dem, was ihr der Beruf abverlangt, von dem sie geträumt hatte, seit sie als kränkliches Kind in Freiburg aufwuchs, und auch mit dem, was sie sich selbst abverlangt. Wie macht man weiter, wenn man ganz jung irrsinnig erfolgreich war? Kann man gleichzeitig Rockstar und Mutter sein? Und, wenn ja, wie lange hat man für so eine Karriere überhaupt Zeit, bevor man zu alt wird?
Große Fragen, zu denen Judith Holofernes ein wundervolles Buch geschrieben hat.
Wenn ihr wiederum Fragen an sie habt, schreibt sie gerne in die Kommentare. Ich freue mich darauf!
Die Aufzeichnung des Liveabends vom 12. Oktober 2022 könnt ihr euch hier ansehen:
Eure

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