Rezepte & Ernährung
Süßes in gesund & geil
Datteln, die wie Snickers schmecken, Himbeer-Blondies und Schokomuffins – Knallerrezepte von Lynn Hoefer!
von Lynn Hoefer - 01.04.2020
Backen ist meine Meditation. Es beruhigt mich, bringt mir Freude und macht mich glücklich. Gerade in diesen ungewissen Zeiten entführt mich Backen in eine Welt, die mir Sicherheit und das Gefühl von Normalität gibt. Deshalb möchte ich heute drei Backrezepte mit euch teilen, die ihr sogar mit wenig Zeit hinbekommt.
Das erste Rezept ist wahrscheinlich am familienfreundlichsten: Es sind einfache Schoko-Bananen-Muffins. Das Tolle daran: Sie sind zufällig vegan, denn die Bananen alleine reichen, um den Teig zusammenzuhalten. Richtig reife Bananen sorgen ebenfalls für eine ausreichende Süße, weshalb ihr nicht einmal ein zusätzliches Süßungsmittel braucht. Bananen ersetzen also gleich zwei Zutaten: Eier und Zucker.
Kommen wir zum zweiten, leicht unkonventionellen Rezept. Da Mehl ja gerade knapp ist, gibt’s ein Rezept, das nur wenig Mehl benötigt: Blondies. Das sind Brownies ohne Schokolade. Mein Rezept enthält Kichererbsen, was zugegeben etwas komisch klingt. Es mag eine Überwindung sein, mit Kichererbsen zu backen, aber jetzt ist doch die Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren, stimmt’s? Ich habe sie für den Gute-Laune-Touch noch mit gefrorenen Himbeeren und Macadamianüssen dekoriert und kann das nur wärmstens empfehlen.
Das dritte Rezept ist weniger ein Backrezept, sondern eher ein Last-Minute-Snack. Denn wer Datteln mit Erdnussmus füllt und diese in Schokolade tunkt, kann sein eigenes, gesünderes Snickers zubereiten. Einfacher geht’s wirklich nicht. Es ist quasi ein Schokoriegel, nur ohne ungesundes Gedöns. Ein Traum!
Natürlich ist auch mir nicht entgangen, dass es trotz gesicherter Versorgungslage durch Hamsterkäufe in manchen Supermarktregalen zu Engpässen kommt. Deshalb habe ich zusätzlich noch ein paar Tipps, wie ihr einige Zutaten durch vorrätige Alternativen ersetzen könnt.
Mehl
Es ist nicht immer möglich, eine Mehlsorte durch eine andere zu ersetzen. Backrezepte werden oft mit spezifischen Mehlsorten getestet und manchmal gelingen sie auch nur mit den exakten Mehltypen. Oft funktionieren aber auch Alternativen. Wenn ich kein Mehl im Haus habe, ist mein Trick 17 Haferflocken im Mixer kurz zu Hafermehl zu verarbeiten. Das schafft auch ein sehr günstiger Standmixer. Natürlich kann man Hafermehl nicht mit fluffigem Dinkelmehl Type 630 oder 1050 vergleichen, doch Muffins, Brownies oder Blondies gelingen mit Hafermehl prima. Manchmal kann man einen Teil des Mehls in Rezepten auch durch gemahlene Mandeln ersetzen.
Eier
Ich backe ja sowieso ohne Eier. Wenn ihr gerade keine Eier im Haus habt und nicht extra einkaufen gehen wollt, kann man in Rührteigen meistens 1 Ei durch 1 EL geschrotete Leinsamen, gemischt mit 2 EL Wasser, ersetzen. Chiasamen funktionieren noch etwas besser, hier muss man 1 EL mit 3 EL Wasser vermengen. Beides rührt man in einer kleinen Schüssel an und lässt es circa zehn Minuten andicken. Auch Mineralwasser mit Kohlensäure macht Teig fluffiger, deshalb kann man in Teigen ohne Eier einen Teil der Flüssigkeit durch Mineralwasser ersetzen.
Zucker
Ich nutze am liebsten Bananen- oder Apfelmark (also die puren, pürierten Früchte), weshalb die heutigen Bananenmuffins ohne zusätzlichen Zucker auskommen. Ansonsten kann man hellen Zucker 1:1 durch braunen Zucker, Kokosblütenzucker oder kristallene Dattelsüße ersetzen.
Milch
Pflanzliche Drinks ersetzen Kuhmilch 1:1. Ob man Haferdrink, Mandel- oder Kokosdrink verwendet, macht nur geschmacklich einen Unterschied. Haferdrink ist etwas süßer als Kuhmilch oder Nussdrinks, weshalb ich ihn am liebsten verwende.
Nüsse
Es ist von der Konsistenz meistens egal, ob man gemahlene Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse verwendet. Nur geschmacklich macht es natürlich einen Unterschied. Aber Achtung: Mandelmehl ist nicht dasselbe wie gemahlene Mandeln. Mandelmehl wird aus dehydriertem Mandeltrester gewonnen und verhält sich beim Backen anders als gemahlene Mandeln.
Öle und Fette
In den heutigen Rezepten kann anstelle von Olivenöl auch mildes Rapsöl, Kokosöl oder Butter verwendet werden. Solltet ihr andere Rezepte verwenden, kann Butter nicht immer durch Oliven- oder Rapsöl ersetzt werden, da Butter bei Raumtemperatur fest wird. Kokosöl und Butter kann man allerdings recht gut gegeneinander eintauschen.
Weitere Alternativen findet ihr unter den jeweiligen Rezeptanleitungen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Backen und beim Für-kurze-Zeit-die-Welt-Vergessen.
Eure

Schoko-Bananen-Muffins



200 g Dinkelvollkornmehl ((Alternativen siehe Notizen))2 TL Weinstein-Backpulver½ TL Natron½ TL Meer- oder SteinsalzMark von ½ Vanilleschote ((oder eine gute Prise Vanillepulver))80 ml pflanzliche Milch nach Wahl1 TL Apfelessig3 sehr reife Bananen ((300 g Fruchtfleisch))90 ml mildes Olivenöl80 ml Mineralwasser mit Kohlensäure100 g vegane Zartbitterschokolade ((ich nutze Vivani mit Kokosblütenzucker))50 g gehackte Haselnüsse

Eine Muffinform mit Backförmchen auslegen. Den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- und Unterhitze) vorheizen.Das Mehl mit dem Backpulver, Natron, Salz und Vanille vermengen. Die pflanzliche Milch mit dem Apfelessig verrühren und zur Seite stellen.Die Bananen in einer Rührschüssel mit einer Gabel so fein wie möglich pürieren. Die pflanzliche Milch und Olivenöl dazugeben und mit einem Schneebesen verquirlen. Anschließend kurz, aber sorgfältig das Mineralwasser unterheben.Die trockenen zu den flüssigen Zutaten geben und alles kurz, aber sorgfältig mit einem Rührlöffel vermengen. Zum Schluss die Schokolade und die gehackten Nüsse unterheben.Den Teig auf 12 Muffinformen aufteilen und ca. 35 Minuten auf mittlerer Schiene backen.Die Muffins nach dem Stäbchentest noch einige Minuten abkühlen lassen. Warm lassen sie sich nämlich nur schwer aus den Förmchen lösen.


Anstelle von Dinkelvollkornmehl könnt ihr auch Dinkelmehl Type 1050 oder 630 nehmen. Dann werden die Muffins auch noch etwas fluffiger. Weizenmehl funktioniert natürlich auch, empfehle ich für eine gesunde Ernährung allerdings nicht. Hafermehl aus glutenfreien Haferflocken macht die Muffins glutenfrei.
Die Muffins werden (mit Ausnahme der Schokolade) nur mit reifen Bananen gesüßt. Man kann sie natürlich auch ohne Schokolade komplett kleinkinderfreundlich backen.
Anstelle von Olivenöl kann auch mildes Rapsöl, Kokosöl oder Butter verwendet werden.
Anstelle von Apfelessig kann auch jeder andere helle Essig verwendet werden.
Anstelle von Haselnüssen können jegliche andere Nüsse nach Geschmack eingesetzt werden.
Mineralwasser mit Kohlensäure bitte nicht ersetzen. Das bringt Extrafluffigkeit.
Weinstein-Backpulver ist Backpulver ohne Aluminium. Wer’s nicht vorrätig hat, nimmt normales Backpulver.
Natron kann durch etwas mehr Backpulver ersetzt werden.
Bei der Wahl der pflanzlichen Milch seid ihr komplett frei. Kuhmilch funktioniert natürlich auch.
Zartbitterschokolade finden Kinder wahrscheinlich eher weniger lecker (ich spreche aus eigener kindlicher Erfahrung, bin ja keine Mutter). Nutzt da einfach eure Lieblingsschokolade. Dann sind die Muffins natürlich nicht frei von Industriezucker, aber es herrscht ja gerade ohnehin ein Ausnahmezustand.



Himbeertraum-Blondies



1 Dose (Kichererbsen (davon 150 g Kichererbsen und 100 ml Kichererbsenwasser. In den Notizen gibt’s einen Tipp, was ihr mit den restlichen Kichererbsen machen könnt.))100 g Nussmus ((Alternativen für alle weiteren Zutaten siehe Notizen))90 g Kokosblütenzucker50 g mildes Olivenöl50 g gemahlene (glutenfreie) Haferflocken1 TL Weinstein-Backpulver1 Prise Vanillepulver1 Prise Meer- oder Steinsalzeine Handvoll gefrorene Himbeeren50 g gehackte Macadamianüsse (oder Cashewkerne Mandeln etc.)

Den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- und Unterhitze) vorheizen und eine normale Backform mit Backpapier auslegen.Die Dose Kichererbsen öffnen und 100 ml Kichererbsenwasser komplett auffangen. Das Wasser in eine Rührschüssel geben und mit einem Handmixer wie Eischnee aufschlagen. Es wird magischerweise auch von der Konsistenz an Eischnee erinnern. Den Kokosblütenzucker dazugeben, gut vermengen und kurz zur Seite stellen. Das Hafermehl mit dem Backpulver, Vanillepulver und Salz vermengen. Nun gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:Mit dem Pürierstab:In einer zweiten Schüssel die Kichererbsen mit einem Pürierstab fein pürieren. Wenn es einfacher geht, dann direkt zum Pürieren das Olivenöl dazugeben. Dann den Kichererbsenschnee, Nussmus, Hafermehl sowie Macadamianüsse dazugeben und mit einem Rührlöffel vermengen.Mit dem Zerkleinerer:Die Kichererbsen mit dem Olivenöl pürieren. Nussmus, Hafermehl und Kichererbsenschnee unterrühren und zum Schluss kurz die Macadamianüsse unterheben.Bei beiden Varianten nun alles in die Backform geben und mit einem leicht feuchten Spatel glattstreichen. Die Himbeeren mit genügend Abstand über dem Teig verteilen und die Blondies ca. 30 bis 35 Minuten backen, bis die Ränder leicht braun geworden sind.Die Blondies müssen unbedingt noch ca. 30 Minuten abkühlen, damit sich die Konsistenz verfestigt.


Anstelle von Hafermehl kann jedes beliebige (glutenfreie) Mehl verwendet werden. Prima klappt es mit Buchweizenmehl, Vollkornreismehl, Dinkelvollkornmehl oder auch gemahlenen Mandeln.
Beim Nussmus mag ich am liebsten Erdnussmus. Das ist auch am günstigsten. Ebenfalls schmeckt es superlecker mit Cashewmus. Erdnussmus ist aber eher in normalen Supermärkten zu finden. 
Macadamianüsse sind natürlich absolut nicht notwenig fürs Gelingen des Rezeptes. Ich hatte sie einfach noch vorrätig und habe sie deshalb hier verwendet. Cashewkerne, Haselnüsse oder Mandeln gehen natürlich auch. Ihr könnt die Nüsse auch einfach ganz weglassen.
Anstelle der Macadamianüsse kann auch weiße Schokolade verwendet werden. Schmeckt auch richtig gut!
Anstelle von Olivenöl kann auch flüssiges Kokosöl verwendet werden.
Weinstein-Backpulver ist Backpulver ohne Aluminium. Normales Backpulver geht natürlich auch.
Die Himbeeren bitte nicht zu eng legen, weil sie den Teig sonst zu matschig machen. Anstelle von Himbeeren können auch Blaubeeren oder Brombeeren genommen werden.
Anstelle von Kichererbsen können auch weiße Bohnen verwendet werden. Dann bitte nicht das Wasser verwenden, sondern anstelle des Kichererbsenwassers 100 ml Mineralwasser mit Kohlensäure zum Teig geben.
Die restlichen Kichererbsen können mit etwas Öl, Salz und Pfeffer ca. 30 bis 40 Minuten bei 180 °C Umluft zu einem knusprigen Snack geröstet werden.



Snickers-Datteln



8 saftige Datteln (z.B. Medjool)ca. 80 g vegane Zartbitterschokolade, mind. 70 % Kakaoanteil8 TL Erdnussmusein paar gehackte ErdnüsseMeersalz

Die Datteln entsteinen und jede Dattel mit ca. 1 TL Erdnussmus füllen. Die Schokolade über dem Wasserbad schmelzen und jede Dattel darin komplett mit Schokolade überziehen. Die Datteln mit gehackten Erdnüssen und etwas Meersalz bestreuen und zum Erhärten in den Kühlschrank geben. Luftdicht verschlossen halten sich die Datteln im Kühlschrank ein paar Wochen.Für einen blitzschnellen Snack kann man auch einfach kleine Schokostücke in die mit Nussmus gefüllten Datteln geben und sie direkt so vernaschen.


Anstatt Datteln können auch getrocknete Aprikosen, Feigen oder sogar Mangos verwendet werden. Mangos kann man natürlich nur mit Nussmus bestreichen, nicht befüllen.
Anstelle von Erdnussmus kann auch Mandel- oder Cashewmus verwendet werden.
Bei der Wahl der Schokolade seid ihr natürlich auch komplett frei. Ich mag am liebsten die Vivani-Schokolade, die mit Kokosblütenzucker gesüßt ist.


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