Bücher, Serien & Unterhaltung
Nicht! Dein! Ernst!
Unsere „Klatsch & Tratsch“-Rubrik inklusive Serien- und Podcasttipps sowie allem, was Spaß macht.
von Marie Kahle - 01.04.2022

1. WHUT? Anke Engelke stylt sich extra zum grauen Mäuschen?

Als ich die März-Ausgabe der deutschen Vogue mit Anke Engelke auf dem Cover in den Händen hielt, dachte ich: Was für eine tolle Frau. Nicht weil sich das Entertainment-Allroundtalent so lässig in High Fashion fotografieren ließ, sondern weil die berühmte deutsche Komikerin in dem Interview davon erzählte, wie glücklich sie nach ihren Prinzipien lebe. Anke berichtet beispielsweise davon, dass sie kein Instagram habe, sich vegan ernähre und nie essen bestelle, weil sie nicht möchte, dass ein*e Fahrer*in im Regen für sie durch die Gegend fährt. Starallüren? Fehlanzeige! Chapeau.
Selbst (Haar-)Stylist*innen überlasse sie bei der Arbeit immer freies Spiel. Das kann man jetzt in dem neuen Sönke-Wortmann-Film „Eingeschlossene Gesellschaft“ bewundern, in dem die Schauspielerin völlig uneitel mit einem Topfschnitt und strengem Kostüm auftritt. Anke Engelke verkörpert die vergreiste Lehrerin Heidi Lohmann, die Schüler*innen nicht ausstehen kann. Die Geschichte des Films handelt von einem Lehrerkollektiv (Florian David Fitz spielt den Sportlehrer, Justus von Dohnányi den konservativen Pauker sowie Nilam Farooq die junge Referendarin), das im Lehrerzimmer von einem bewaffneten Vater überrascht wird, der dem Kollegium droht, weil sie seinen Sohn mit einem Punkt durchs Abitur rasseln ließen. Der Film, bei dem übrigens der Autor Jan Weiler („Das Pubertier“) das Drehbuch geschrieben hat, greift Pädagogenklischees auf, denen wir in unserer Schulzeit definitiv alle schon begegnet sind. Schon beim Trailer musste ich einige Male sehr laut lachen und freue mich darauf, den Streifen bald im Kino zu sehen. Vor allem werde ich bewundern, dass Anke Engelke selbst als grimmige Lehrerin sehr überzeugend ist – und es dabei ganz wurscht ist, was sie anhat. Ich sag ja: Was für eine Frau!
Die Film „Eingeschlossene Gesellschaft“ läuft ab dem 14. April 2022 im Kino. 

2. WHUT? Diese beiden Kumpels erzählen for free intimste Geheimnisse?

Seit Anfang dieses Jahres habe ich mir eine Morgenroutine angeeignet: Nachdem meine große Tochter und mein Mann das Haus verlassen haben, atme ich tief durch, mache mir einen zweiten Kaffee und höre mir den Podcast „Apokalypse und Filterkaffee“ mit Micky Beisenherz an. Dort spricht der Autor (u.a. vom „Dschungelcamp“, eigene Stern-Kolumne) und Moderator (Talkshow „Kölner Treff“) mit diversen Gäst*innen übers aktuelle Weltgeschehen. Besonders empfehlenswert sind die Folgen mit seiner schlagfertigen Frau Nikki Hassan-Nia sowie mit seinem Freund, dem Comedian Oliver Polak. Mit Letzterem verbindet Micky Beisenherz eine große Musikleidenschaft sowie eine Vorliebe für News – es gibt also viel zu besprechen. Zeit dafür bleibt im Podcast „Friendly Fire“, in dem die Medienkumpels wöchentlich über kleine und große Themen philosophieren. Das Konzept ist keinesfalls neu, tatsächlich gibt es den Podcast schon seit vier Jahren, bisher jedoch immer hinter einer Bezahlschranke bei Audible. Seit kurzem ist das Audio-Format für alle kostenlos.
Falls die beiden nicht euer Fall sind, kann ich euch auch den gerade erst erschienenen Podcast „feel the news“ vom Ehepaar Jule und Sascha Lobo empfehlen, die jeden Donnerstag über die aktuellen Nachrichten diskutieren. Up to date bleibt ihr mit beiden Formaten und man bekommt das Gefühl, als würde man den Morgen mit einem Austausch über die weltpolitische Lage unter Freund*innen starten – das tut gerade dann gut, wenn die News besonders ergreifend sind.
Den Podcast „Friendly Fire“ könnt ihr euch überall anhören, wo es Podcasts gibt. Neue Folgen erscheinen jeden Sonntag.

3. WHUT? Diese deutschen Schauspieler*innen sind Nachbar*innen und bekriegen sich?

Du kannst im schönsten Haus wohnen, doch wenn es mit der Nachbarschaft nicht klappt, nützt auch ein hübsches Anwesen im Grünen nichts. Das stellt in der brandneuen Mini-Serie „Doppelhaushälfte“ auch die Patchworkfamilie Mari (Maryam Zaree), Zoe (Helena Yousefi) und Theo (Benito Bause) relativ schnell fest, die aus Berlin-Neukölln ins Umland fahren, um eine Doppelhaushälfte zu besichtigen. Denn schon beim Termin mit dem Makler lernen die drei die unangenehmen, aufdringlichen Nachbar*innen kennen: Der Ex-Polizist Andi (Milan Peschel), seine Frau Tracy (Minh-Khai Phan-Thi) und Sohn Rocco (Minh Hoang Ha) versuchen auf eine sehr spezielle Weise, dass sich die neuen Nachbar*innen im Dorf integrieren, und nehmen es mit der Gastfreundschaft ein wenig zu ernst. Sehr überspitzt spielt die achtteilige Serie mit den Klischees von Dorf- und Stadtbewohner*innen. Es geht um Diversität, ums Grenzenziehen sowie um ganz viele Vorurteile, die sich Menschen in der Stadt und auf dem Land immer wieder anhören und gefallen lassen müssen. Am Ende ist es doch egal, wo man wohnt – man muss nur die richtigen Nachbar*innen haben.
Die Comedy-Serie „Doppelhaushälfte“ könnt ihr euch jetzt hier in der ZDF Mediathek anschauen. Viel Spaß!

4. WHUT? Drew Barrymore und Winnie Harlow sind Messies?

Habt ihr schon mit dem Frühjahrsputz begonnen? Die zweite Staffel der Serie „The Home Edit: Jetzt wird aufgeräumt“ könnte euch dabei mit ein paar Inspirationen Starthilfe leisten. Wie schon in der ersten Staffel unterstützen die beiden Organizerinnen Clea Shearer und Joanna Teplin ihre zum Teil superberühmten Kund*innen dabei, das Chaos in den eigenen vier Wänden zu beseitigen. In der ersten Staffel waren Reese Witherspoon und Khloe Kardashian froh über professionelle Aufräumgehilfinnen. In der zweiten Staffel geht es nun Chris Pratt, Drew Barrymore und Model Winnie Harlow an die Unordnung. Mich beruhigt es ja immer irgendwie, wenn ich sehe, dass auch Hollywoodstars die ein oder andere Horrorecke oder Krabbelschublade zuhause haben und die Ordnung am Ende, holy moly, löst selbst beim Zuschauen Glücksgefühle aus. Clea und Joanna sind zwar ein wenig hyperaktiv und laut, aber wenn man das ausblendet, kann man mit dieser Serie eine gute Zeit haben und sich sogar Aufräumtipps abgucken. Kleiner Nachteil: Nach dem Anschauen muss man gleich von der Couch aufspringen und loslegen, sonst überkommt einen das schlechte Gewissen. Also, auf die Plätze, fertig, los ...
Die zweite Staffel von „The Home Edit“ startet am 1. April 2022 auf Netflix. Hier könnt ihr euch noch mal die erste Staffel ansehen. 

5. WHUT? Sophie Marceau datet sich durch ganz Amerika?

Dating-Geschichten von Frauen in den 20ern haben wir schon en masse gesehen, deshalb freue ich mich sehr auf den französischen Film „I Love America“ mit Sophie Marceau in der Hauptrolle. Die Geschichte handelt von Lisa (Sophie Marceau), die einen Neustart in Amerika wagt, nachdem ihre Kinder von zuhause ausgezogen sind. Der Wohnortwechsel soll neuen Schwung in ihr festgefahrenes Leben bringen – wie könnte das besser gehen als mit einer Romanze? In Los Angeles lernt sie über Dating-Websites so einige Männer kennen, bis sie schließlich John begegnet, der Lisas Leben auf den Kopf stellt. Der Film sprüht nur so vor Lebensfreude und schon im Vorspann verspricht er mir das zu geben, was mir im „Sex and the City“-Reboot „And Just Like That“ manchmal gefehlt hat: heiße Sexszenen und eine große Portion Leichtigkeit. Mein Tipp an Sarah Jessica Parker wäre, bei der nächsten Staffel einfach mal die großartige Sophie Marceau zu engagieren, damit wieder ein bisschen mehr Action in die Bude kommt.
Die Film „I Love America“ startet am 29. April 2022 auf Amazon Prime. 

6. WHUT? Diese Frau ist eine schlimmere Betrügerin als Anna Delvey? 

Hochstapler*innen sind hoch im Kurs. Das haben die beiden sehr erfolgreichen Netflix-Formate „Inventing Anna“ und „Der Tindler-Schwindler“ gerade erst gezeigt. Nachdem ich mir die Serien angeschaut hatte, fragte ich mich immer wieder, wie die Betrüger*innen abends mit einem ruhigen Gewissen ins Bett gehen können. Wahrscheinlich denken Anna Sorokin und Simon Leviev beim Einschlafen einfach an Elisabeth Holmes, deren Betrug noch viel größer und schlimmer ist als der ihre und können sich damit beruhigen. Elisabeth stampfte nämlich ein milliardenschweres Start-up aus dem Boden, das lange als Medizinsensation galt. Mit nur 19 Jahren brach sie ihr Studium in Stanford ab und gründete im Silicon Valley ihr Unternehmen „Theranos“, das versprach Bluttest zu entwickeln, die 240 Krankheiten erkennen können. Zahlreiche Investor*innen stiegen mit ein und steigerten den Wert des Unternehmens auf zehn Milliarden Dollar. Kleiner Haken an der Sache: Die Tests funktionierten nicht und Elisabeth Holmes wusste davon. Diese verrückte Geschichte bietet natürlich genügend Stoff für eine Verfilmung, weshalb „The Dropout“ bald mit Amanda Seyfried in der Hauptrolle auch bei uns startet. In insgesamt acht Folgen wird der Fall noch mal aufgerollt. Ob Elisabeth Holmes mit ihrem Fake durchgekommen ist oder wie Anna Delvey im Gefängnis sitzt? Seht am besten selbst.
Die Serie „The Dropout“ startet am 20. April 2022 auf Disney+. 

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