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Im Jahr 2023 starten kaum neue Planetenzyklen (das war vor allem 2020 und 2021 der Fall) und die Planeten bilden auch so gut wie keine herausfordernden Aspekte miteinander (wie 2021, 2022). Aber ganz ehrlich: Ich denke, wir sind alle auch noch gut damit beschäftigt, die massiven Ereignisse von 2020, 2021 und 2022 zu verarbeiten – was denkt ihr?
Jetzt ist es dran, aus dem, was damals begann, etwas zu machen, aktiv zu werden und nötige Veränderungen anzugehen. Grundsätzlich gilt also: Schau doch noch einmal zurück, werde dir bewusst, was sich in diesen Jahren alles für dich verändert hat, was du hinter dir gelassen hast, was du neu begonnen hast, und überlege dir, wie es mit den damals begonnenen und eingeleiteten Neustarts weitergehen darf. Für diese Rück- und Vorausschau eignet sich die Zeit zwischen den Jahren besonders gut. Langweilig wir es 2023 ganz bestimmt nicht – wobei wir das alle vielleicht insgeheim gehofft hatten …
Wir werden uns in dieser Jahresvorschau vor allem auf die länger wirksamen Zeichenwechsel der langsam laufenden Planeten fokussieren und genau untersuchen, wie diese Zeichenwechsel die Energien des Jahres 2023 einfärben werden. Zudem schauen wir uns die kosmischen Energien und Phasen an, die über mehrere Monate anhalten, sodass ihr euch schon ein bisschen darauf einschwingen und vorbereiten könnt – beispielsweise Rückläufigkeiten und Finsternisse.
Here we go!
JANUAR & FEBRUAR
Bis Mitte Januar könnte es sein, dass die Energien noch etwas stocken und wir nicht so vorwärtskommen wie gewünscht und erhofft. Wenn möglich, dann macht doch eine etwas längere Winterpause als sonst – beispielsweise bis zum 8. Januar 2023. Tatsächlich finden die meiste Arbeit und die größten Veränderungen jetzt gerade noch im Inneren statt. Denn Merkur, unser Kommunikationsplanet, und Mars, unser Powerplanet, sind aktuell noch rückläufig. Aber keine Sorge: Die Zeit und das Engagement, die du jetzt ins Reflektieren, Analysieren und Neuüberdenken steckst, lohnen sich!
Merkur läuft vom 29. Dezember 2022 bis zum 18. Januar 2023 rückläufig durchs Zeichen Steinbock. Wie ihr vermutlich mittlerweile wisst, eignen sich die Mercury Retrogrades vor allem dazu, Liegengebliebenes abzuarbeiten, über Vergangenes und Unabgeschlossenes zu reflektieren, aufzuräumen, Klarheit zu schaffen und sich bewusste Auszeiten zu nehmen – einfach mal die Pause-Taste drücken. Gerade wenn wir diese kosmische Einladung komplett ignorieren, kommt es vermehrt zu Missverständnissen, Termintrouble oder Fehlinterpretationen sowie zum Versagen von Telefonen, PCs und anderen technischen Geräten. Viele Astrolog*innen empfehlen auch, in dieser Zeit lieber keine neuen technischen Geräte zu kaufen oder Verträge zu unterzeichnen, die langfristige Konsequenzen haben werden. Falls es dennoch nötig sein sollte: einfach ganz genau das Kleingedruckte lesen.
Da Merkur rückläufig durchs Zeichen Steinbock läuft, ist es jetzt besonders bereichernd zu reflektieren, wo man noch zielorientierter vorgehen möchte und was die eigenen Prioritäten und Manifestationswünsche sind.
„Diese Neuausrichtung hilft dabei, uns wieder mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren.“ -
Wir können jetzt aber auch unsere bisherigen Strukturen und Verpflichtungen noch einmal gründlich überdenken. Wo braucht es eine neue Ordnung? Wo haben wir uns zu stark eingeschränkt, waren festgefahren und unflexibel oder haben übermäßig Verantwortung übernommen, sodass wir uns belastet, erdrückt oder überfordert fühlen? Oder aber: Wofür möchtest du mehr Verantwortung übernehmen und Disziplin aufbringen? Was soll und darf dein Fokus für dieses Jahr werden?
Mars lief bereits ab dem 30. Oktober 2022 rückwärts durchs Zeichen Zwilling. Direktläufig wird er am 12. Januar 2023. Vielleicht erinnern wir uns noch einmal kurz: Mars steht für unsere Handlungsenergie und unseren Überlebenswillen, unsere Vitalität und Tatkraft. Unter dem rückläufigen Mars könnte es jetzt passieren, dass alles nicht so läuft, wie wir wollen. Selbst wenn wir uns richtig anstrengen, erscheint vieles eher zäh und schwierig. Möglicherweise erlebst du es so, als ob deine Energie blockiert ist oder Projekte sich nicht wie geplant umsetzen lassen, sodass Pläne nicht erfüllt werden können.
Aus psychologischer Perspektive geht es jetzt um die innere Auseinandersetzung mit deinen Zielen und deiner Willenskraft. Zentral ist dabei die Frage: Für was möchtest du deine Kraft und Energie einsetzen? Brauchst du eine neue Ausrichtung oder möchtest du deine Power fein-tunen? Dieser Prozess nimmt Zeit und Geduld in Anspruch. Daher ist es jetzt sehr weise, so gut es geht den Druck rauszunehmen und kompromissfähiger zu agieren. Sonst bestünde die Gefahr, dass wir entweder total frustriert sind, weil wir drücken, ziehen und schieben, es aber trotzdem nicht schneller vorwärtsgeht oder wir vor lauter Anspannung unnötige Konflikte anzetteln und damit unsere Energie verschwenden.
Wenn ihr mich fragt, eignet sich die Zeit zwischen den Jahren ganz wundervoll dazu, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die uns der rückläufige Merkur und der rückläufige Mars aufzeigen, oder? Gar nicht so verkehrtes Timing vom Universum.
Allerdings solltet ihr euch dann die Zeit vom 22. Januar bis zum 22. April im Kalender markieren. In diesen drei Monaten wandern ALLE zehn Planeten vorwärts. Jetzt geht es richtig voran! Das kann einerseits bedeuten, dass wir auf neue Herausforderungen und unvorhersehbare Hindernisse treffen, uns vielleicht auch überfordert fühlen von allem, mit dem uns das Leben jetzt konfrontiert. Andererseits können wir jetzt auch kraftvoll und voller Elan Neues beginnen und richtig viel Manifestationspower an Bord haben. Wenn du neue Projekte starten und anschieben oder damit sichtbar werden möchtest, dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt.
Dabei unterstützt uns auch unser Glücksplanet Jupiter, der noch ein letztes Mal für die nächsten zwölf Jahre vom 20. Dezember 2022 bis zum 16. Mai 2023 durchs mutige, tollkühne Zeichen Widder wandert und uns dazu auffordert, volle Kraft voraus unser Ding zu machen. Wenn der Glücksplanet Jupiter durch das Zeichen Widder läuft, kannst du sein ganzes Wachstums- und Entwicklungspotenzial umso stärker ausschöpfen, je authentischer und ehrlicher du lebst. Anders gesagt:
„Das Leben schenkt dir in dieser Zeit ganz besonders fabelhafte Chancen, wenn du dir erlaubst, mutig(er) zu sein.“ -
Mehr Engagement und Tatkraft zahlen sich jetzt doppelt und dreifach aus – vielleicht materiell, vielleicht aber auch in dem großen Glück, das darin liegt zu spüren, wie selbstwirksam wir sind. Du kannst die Jupiter-in-Widder-Zeit auch sehr konkret nutzen: für den Aufbau von körperlicher Stärke aka Muskelwachstum. So kannst du sehr direkt deine Kraft (wieder-)entdecken. Das hat oft auch einen positiven psychologischen Effekt: Wir spüren und verstehen, welche Power in uns schlummert, wenn wir sie trainieren und dranbleiben. Das schenkt Selbstvertrauen und wir können es im besten Fall auch auf andere Lebensbereiche übertragen, sodass wir uns an Projekte und Aufgaben wagen, die uns sonst zu herausfordernd erschienen wären.
MÄRZ & APRIL
Im März 2023 wechselt dann unser Meisterschaftsplanet Saturn ins Zeichen Fische. Er durchwandert es vom 7. März 2023 bis zum 25. Mai 2025 und dann noch einmal vom 1. September 2025 bis zum 14. Februar 2026. Saturn gilt erst einmal als herausfordernder Planet, zeigt er uns doch auf, wo wir noch unter tief verinnerlichten Versagensängsten, alten Blockaden und gefühlten Grenzen leiden. Er zeigt uns aber auch, für was bzw. wo wir Verantwortung übernehmen und uns Reifungsprozessen widmen dürfen.
Durch den Wechsel von Saturn ins Zeichen Fische könnte kollektiv und auf persönlicher Ebene eine Angst vor Chaos und ein Mangel von Vertrauen zunehmen. Vielleicht lösen sich tatsächlich auch Strukturen auf. Das kann sowohl positiv als auch negativ erlebt werden: Wenn starre Strukturen, Kritikerstimmen und strenge Gesetze (in uns) aufweichen, können Prozesse ins Fließen geraten und wir werden wieder flexibler. Wenn sicherheitsgebende Strukturen und Fundamente geschwächt werden, fühlt sich das möglicherweise sehr verunsichernd und beunruhigend an.
Tatsächlich symbolisiert Saturn in Fische auch einen sehr spirituellen Reifungsprozess und -auftrag. Können wir lernen, dem Leben mehr zu vertrauen – trotz der Unwägbarkeiten? Wo dürfen wir uns fallen lassen, um zu spüren, dass uns jemand auffängt? Wie können wir unseren Glauben an die Liebe und den Kontakt zum Zauber des Lebens erhalten, auch wenn wir mit desillusionierenden, harten Realitäten konfrontiert werden? Und vor allem: Wie kann es uns gelingen, unsere Träume zu manifestieren?
Auf kollektiver Ebene geht es vielleicht um den Auftrag, mehr Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit zu praktizieren und somit die Welt wirklich nachhaltig zu verändern. Natürlich ist dabei jede*r Einzelne von uns gefragt.
Unfassbar passend beginnt dann auch am 12. März der Jupiter-Chiron-Zyklus mit der Konjunktion der beiden Planeten auf 14°27‘Widder. Das Geschenk dieses Planetenzyklus ist die Fülle der Einsichten, die in der Auseinandersetzung mit unseren eignen Schmerzthemen liegt. Jetzt können wir erkennen, wie viel wir aus unseren eigenen Wunden und gefühlten Grenzen lernen können, wie sehr sie uns helfen zu wachsen und vor allem: wie wir durch unsere Verletzungen befähigt werden, anderen einfühlsam und ermutigend beizustehen.
„Jede*r von uns braucht manchmal Zuspruch.“ -
Diese Zeitqualität empfiehlt uns großzügig, Zuversicht zu verschenken und gleichzeitig die Grenzen unseres Menschseins liebevoll anzunehmen, anstatt sie zu verdrängen.
Ende März erwartet uns dann noch ein extrem relevanter Zeichenwechsel, der in der Astrolog*innenwelt schon lange diskutiert wird. Unser Transformationsplanet Pluto wandert, zumindest für etwas mehr als zwei Monate, ins Zeichen Wassermann (vom 23. März bis 11. Juni 2023 sowie vom 21. Januar bis 2. September 2024 und schließlich vom 19. November 2024 bis 9. März 2043). Ich werde daher auch nur einen kleinen Teaser dazu schreiben und dann in der Jahresvorschau 2024 näher darauf eingehen. Pluto gilt als extremer Planet, als Planet der Verwandlung und Zerstörung. Er bringt aber durch seinen Verwandlungsauftrag auch Licht ins Dunkle und Verdrängte. Trotz der Ängste, die dadurch ausgelöst werden können, erinnert er uns im besten Fall an den gestaltbaren Teil unseres Schicksals. Mein Astrolehrer Markus Jehle sagte einmal in einem Vortrag: Pluto radikalisiert alle Planeten und Themen, mit denen er in Berührung kommt.
Wandert Pluto nun durchs Zeichen Wassermann, dann fordert er uns auf, uns tiefgreifend mit den Themen Gleichberechtigung, Individualität, Freiheit und Zukunft auseinanderzusetzen. Vielleicht radikalisiert sich auf gesellschaftlicher Ebene der berechtigte Wunsch nach Gleichstellung und Gleichbehandlung (den können wir ja auf sehr viele Themen beziehen), sodass wir uns ein Stück weit von Diskriminierung und Hierarchiedenken verabschieden können (Best Case). Vielleicht kommt auch vieles ans Licht, was auf gesellschaftlicher und politischer Ebene zuvor verleugnet oder verharmlost wurde. Ich persönlich hoffe auch darauf, dass es vermehrt darum gehen wird, was wir Menschen (Politik, Unternehmen, Konsument*innen) tun können, um die Klimaziele zu erreichen, das heißt, wie wir an dieser Stelle die zukünftigen Entwicklungen positiv und nachhaltig beeinflussen können.
Möglicherweise spüren wir auf persönlicher Ebene einen starken Drang, mehr zu unserer wertvollen Andersartigkeit und Individualität zu stehen, und wollen uns noch unabhängiger von sozialen Konditionierungen machen (siehe auch Steven Forrests Book of Water). Durch einen Text der Astrologin Alexandra Klinghammer wurde ich darauf aufmerksam, dass sich das letzte Mal, als Pluto durch Wassermann wanderte, die Französische Revolution ereignete. Puh, ich denke, wir dürfen gespannt sein, was uns erwartet, denn eins sei gesagt: Pluto in Wassermann könnte sich auf sehr überraschende bis unberechenbare Art und Weise zeigen.
Manche Worst-Case-Möglichkeiten liegen leider auch auf der Hand: Nämlich eine extreme Betonung von Individualität (im Sinne maximierter Egozentrik) oder totaler Gruppenzwang und eine Radikalisierung des Freiheitsbegriffs, der ein friedliches Zusammenleben bedrohen könnte.
Ende April, genauer gesagt vom 21. April 2023 bis zum 15. Mai 2023, ist dann Merkur zum zweiten Mal in diesem Jahr rückläufig. Dieses Mal wandert er durchs Zeichen Stier. Mein Astrolehrer hat die rückläufigen Merkurphasen als die Zeit für die drei großen „Rs“ bezeichnet: REFLECT – REORGANIZE – REINTEGRATE. Nimm dir, wenn möglich, in dieser Zeit ein paar Tage Urlaub und vermeide Stress und Termindruck, so gut es geht – dann zeigt sich der rückläufige Merkur oft von seiner milden Seite. Für Internetverzicht, mentales Detoxen oder das Sortieren sowie Abheften von Steuerunterlagen und Aufräumen gibt es keine besseren Zeiträume.
Da Merkur rückwärts durchs Zeichen Stier läuft, unterstützt uns diese Zeit dabei, darüber zu reflektieren, was wirklich wertvoll für uns ist und was gehen darf. Vielleicht fragst du dich: Welcher Besitz beschwert mich, welcher bereichert mich? Was schenkt mir ein Gefühl von Fülle, Zufriedenheit und Erfülltsein? Was liegen geblieben und unfertig ist, möchte jetzt ganz praktisch und konkret angegangen und abgearbeitet werden.
Passend zum rückläufigen Merkur, weil es auch um tiefe innerseelische Prozesse geht, für die wir uns Zeit nehmen sollten, beginnt bereits Anfang April die Finsternissaison, deren Höhepunkte die totale Sonnenfinsternis/Neumondfinsternis am 20. April um 6.12 Uhr und die Halbschatten-Mondfinsternis/Vollmondfinsternis am 5. Mai sind.
Ungefähr ab dem 5. April kannst du beobachten, ob diese Finsternisse besonders relevant oder weniger bedeutsam für dich sind. Gehst du stark mit den Themen der Finsternisse in Resonanz, sollten sich nämlich schon zwei bis drei Wochen vorher intensive Gefühle, diffuse Anspannung und Druck bemerkbar machen, oder ihr habt augenöffnende Erkenntnisse. Aber natürlich haben Finsternisse neben emotionalen Achterbahnfahrten auch Geschenke für uns im Gepäck: beispielsweise die Möglichkeit, wirklich große Veränderungen einzuleiten, den Reset-Knopf zu drücken und uns von alten emotionalen Mustern zu verabschieden.
„Die Chance wäre, dadurch wieder mehr zu dir zu kommen und zu erkennen, welche Lebensthemen du auf eine ganz neue Art und Weise leben möchtest.“ -
Das bedeutet allerdings auch, dass die Ruhe und Gemütlichkeit des Stiermonats dieses Jahr wohl etwas gemindert sind. Stürmische Zeiten ahoi!
MAI & JUNI
Wie gut, dass uns der Kosmos am 18. Mai ein Jupiter-Pluto-Quadrat schickt, was uns im schönsten Fall dabei unterstützt, die aktuellen Krisen und Konfrontationen mit sonst Verdrängtem als sinnhaft zu erleben. Auch fällt es uns leichter, aus den Einsichten und Erkenntnissen wirklich etwas zu lernen und so das Gefühl mitzunehmen, gewachsen zu sein.
Diese Konstellation kann uns daran erinnern, wie viel Gestaltungsmacht wir haben, auch wenn es richtig wild rundgeht und wir vieles eben auch nicht kontrollieren können. Der Fokus auf unsere Visionen ist jetzt unfassbar hilfreich und unterstützt uns dabei, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.
Neben dem Tohuwabohu, den die Finsternisse so mit sich bringen können, wechselt dann noch unser Expansionsplanet Jupiter am 16. Mai ins Zeichen Stier (er durchwandert es bis zum 26. Mai 2024), was ich persönlich als unterstützend deuten würde. Jupiter in Stier begünstigt die Hoffnung, dass wieder mehr Ruhe, Entspannung und Stabilität möglich sind. Oki, vermutlich müssen wir das angesichts des Wechsels von Pluto ins Zeichen Wassermann etwas relativieren (und Uranus wandert ja gerade auch noch durch Stier). Aber sagen wir es mal so: Jupiter in Stier ist ein wichtiger kosmischer Ausgleich zu all den chancenbringenden, aber auch stark verunsichernden Umbruchs- und Überraschungsenergien, die gerade unterwegs sind. Aus astrologischer Perspektive können wir hoffen, dass sich mit Jupiter in Stier das Gefühl einstellt, dass eigentlich genug da ist, es mehr um eine gerechte Verteilung geht und wir uns wieder sicherer fühlen können.

Im schönsten Fall schenkt uns diese Zeitqualität auch einen kräftigen Selbstwert-Boost und wir erkennen, wie reich wir mit Fertigkeiten, Fähigkeiten und Talenten ausgestattet sind. Vor allem können wir klarer Visionen dazu bekommen, wie wir unsere Ressourcen praktisch einsetzen und einbringen können, um damit etwas zu erschaffen, was wertvoll und von Dauer ist.
Vielleicht philosophieren wir jetzt auch viel über unsere Werte, über das, was Fülle und Reichtum wirklich für uns bedeuten und was uns tatsächlich Zufriedenheit schenkt. Dadurch können wir zu neuen Einsichten kommen und größere Zusammenhänge verstehen. Wir können jetzt auf eine neue Art und Weise die Schönheit der Natur und des einfachen Glücks erkennen, das beispielsweise in einer liebevollen Berührung, einer warmen Umarmung, einem leckeren Essen, einem wohlig weichen Bett oder im Anblick eines Sonnenaufgangs liegt. Diese Zeitqualität kann uns offenbaren, wie sinnhaft es ist, den Reichtum von Mutter Erde gebührend zu ehren und zu schützen und ihre Fruchtbarkeit nicht für selbstverständlich zu erachten.
Im Worst Case könnte es natürlich sein, dass der Drang nach Reichtum und Profit durch diese Zeitqualität noch angeheizt wird, der Konsumwahnsinn weiter wächst und die Ausbeutung von Mother Earth maximiert wird (das würde dann der expansiven Höher-schneller-weiter-Mentalität von Jupiter entsprechen). Ganz jupitermäßig hoffe ich aber, dass dieser Fall nicht eintreten wird.
Um den 19. Juni sollten wir die Chancen, die uns das Jupiter-Saturn-Sextil schickt, nicht verpassen. Das kann kniffeliger sein als gedacht, stellen Sextile doch Möglichkeiten und Potenziale da, die wir allerdings auch ergreifen müssen.
Der Startpunkt des Jupiter-Saturn-Zyklus lag im Dezember 2020. Dabei ging es darum, die eigenen Visionen und Hoffnungen in der Realität umzusetzen und diszipliniert daran zu arbeiten. Was würdest du sagen, wenn du zurückblickst? Welche deiner Ziele von damals hast du vielleicht sogar jetzt schon erreicht? Bist du bezüglich deiner Zukunftsideen auf einem guten Weg? Hast du einen Fortschritt erlebt?
Sei jetzt am besten noch einmal besonders achtsam und prüfe, welche spannenden Gelegenheiten zu wachsen sich dir jetzt bieten, sonst könnten sie dir durch die Lappen gehen.
JULI & AUGUST
Am 17. Juli wechseln die Mondknoten für die nächsten 1,5 Jahre ihre Zeichen und wandern in Widder (aufsteigender Mondknoten) und Waage (absteigender Mondknoten). Was hat es damit auf sich? Die Mondknotenachse gilt als karmische Bewusstseins-Entwicklungs-Achse und zeigt uns kollektiv und persönlich auf, welche Themen uns nun verstärkt beschäftigen werden und von was loszulassen wir lernen dürfen. Durch den Wechsel des aufsteigenden Mondknotens ins Zeichen Widder wäre eines der Learnings, selbstbestimmtes Handeln zu kultivieren und entschlossen seinen eigenen Weg zu gehen. Was würde es für dich bedeuten, wenn du dich selbst spontaner, authentischer und direkter zum Ausdruck bringst? Was würde passieren, wenn du mehr auf deine eigenen Impulse vertrauen würdest? Ein zentrales Thema dieses Mondknotenauftrags ist das Thema Integrität. Wir dürfen uns also noch einmal besonders damit auseinandersetzen, was unsere Wahrheit ist und mit welchen Haltungen wir uns identifizieren können.
Hinter uns lassen dürfen wir, den Erwartungen anderer zu folgen und uns selbst dabei zu verleugnen oder uns überstark anzupassen. Kompromissfähigkeit ist zwar definitiv ein großer Skill, aber von einem extremen, destruktiven Harmoniebedürfnis dürfen wir uns jetzt verabschieden.
Mitten im Sommer, vom 23. Juli bis zum 4. September, wird unser Liebesplanet Venus rückläufig und wandert rückwärts durchs Zeichen Löwe. Für mich ist die zentrale Botschaft dieser Rückläufigkeit:
„nach innen schauen, zurückblicken und die Lebensfreude und Lust wiederfinden.“ -
Sternentechnisch wäre es dann auch dran, sich tiefer mit auftauchenden Partnerschaftskonflikten, Ex-Partner*innen oder alten Liebesgeschichten sowie Beziehungsmustern auseinanderzusetzen. Diese Zeitqualität lädt dich dazu ein, viel darüber zu lernen, wie du in Beziehung und Verbindung gehst. Jetzt kannst du dir der Ursachen unguter Beziehungsdynamiken bewusst werden, um dich anschließend befreiter und achtsamer in Begegnungen zu wagen. Oder aber es geht darum, ein tieferes Verständnis für deine Sexualität und deine erotischen Wünsche zu entwickeln.
Vielleicht geht es bei dir auch mehr um eine Reflektion des Themas Selbstwert, denn das ist auch ein zentrales Venus-Thema. Wie steht es um deinen Selbstwert, deine Selbstliebe? Fühlst du dich wertvoll? Bist du zufrieden mit dir? Gibt es alte, gelernte oder übernommene Selbstannahmen, die du hinterfragen und verwandeln möchtest, weil sie beispielsweise dysfunktional sind oder dich schwächen? Dann wäre jetzt ein perfekter Zeitpunkt für ein Selbstwerttraining oder Selbstliebe-Coaching.
Vielleicht geht es bei dir aber auch mehr um die Überprüfung und Neubewertung deiner Werte, also von dem, was wirklich wichtig für dich ist, wie du handeln möchtest und was dir Orientierung schenkt (dieses Thema wurde ja schon durch den rückläufigen Merkur durch Stier und Jupiter im Zeichen Stier aktiviert).
Oder aber du möchtest noch mal unter die Lupe nehmen, wie du zum Thema Geld und Finanzen stehst und ob es hier noch Glaubenssätze gibt, die dein Leben schwerer machen, dich hemmen, eine angemessene Bezahlung für deine Arbeit einzufordern, oder dich zu stark an materieller Fülle festhalten lassen.
Vom 23. August bis zum 15. September 2023 wird Merkur ein drittes Mal rückläufig. Dieses Mal wandert er durchs Zeichen Jungfrau. Davor braucht man keinerlei Angst haben, allerdings kann es eben schneller zu Irrtümern und Kommunikationsschwierigkeiten, Terminturbulenzen und Technik-Komplikationen kommen. Eine achtsame Gesprächsführung und Zeitpuffer einplanen ist jetzt the best way to go, um weniger stürmisch durch diese drei Wochen zu segeln. Ich persönliche sehe die rückläufigen Merkurphasen immer als ein Flexibilitätstraining. Denn gerade dann, wenn alles nicht wie am Schnürchen klappt, sind wir aufgefordert, unsere Pläne anzupassen, leicht zu variieren und Alternativen zu finden. Das macht erfinderisch und hält uns beweglich.

Im schönsten Fall fokussieren wir uns selbst auch auf das, was uns wirklich wichtig ist. Wir können realisieren, dass das zwanghafte Einhalten von Zeitplänen nicht dazugehört, und gönnen uns eine Verschnaufpause. Mit einem rückläufigen Merkur durchs Zeichen Jungfrau werden jetzt Aufräumprozesse jeglicher Art unterstützt. Ein kompletter Herbstputz inklusive Aussortieren, Ausmisten und Neustrukturieren ist jetzt definitiv ein sehr guter Plan. Aber auch innerseelische Aufräumarbeiten in den Chaoskammern unserer Seele aka eine Analyse unserer Psyche können nun sehr befreiend sein. Im besten Fall fühlen wir uns nach diesen drei Wochen entlastet und empfinden unser Leben und unseren Alltag wieder als überschaubarer.
SEPTEMBER & OKTOBER
Da im gesamten September und Oktober neben Merkur noch sechs, manchmal sogar sieben, weitere Planeten rückläufig sind (Venus, Jupiter, Saturn, Chiron, Uranus, Neptun und Pluto) sind wir vermutlich auch noch über den rückläufigen Merkur hinaus ziemlich mit Innenschau, Rückblick und Neuausrichtung beschäftigt. Vielleicht siehst du es so: Umso mehr du diese Zeit für Auseinandersetzungen mit Vergangenem nutzt, desto mehr kannst du lose Enden zusammenführen, klärende Gespräche führen, dein Leben sortieren und dann auch wieder freier und leichter ins Leben starten.
Es kann sowieso sein, dass uns im Oktober die Finsternissaison emotional auf Trab hält, da sind Pausen für Verarbeitungsprozesse nicht das Schlechteste.
„Tatsächlich zeigen uns Finsternisse besonders deutlich die Zusammenhänge des Hier und Jetzt und unserer Lebensgeschichte auf.“ -
Es ist so, als ob die Finsternisse unser Unbewusstes oder sonst Verborgenes beleuchten. Von daher sind wir dann sowieso schon in der Übung und können noch mehr Erkenntnisse einsacken und uns besser verstehen lernen. Die beiden kosmischen Höhepunkte der Finsternissaison markieren die ringförmige Sonnenfinsternis am 14. Oktober um 19.55 Uhr zum Neumond in Waage und die partielle Mondfinsternis in Stier am 28. Oktober um 22.24 Uhr.
NOVEMBER & DEZEMBER
Von Anfang November bis Mitte Dezember gibt es ansonsten keine besonders herausragenden Transite (natürlich trotzdem den alltäglichen Sternenwahnsinn – keine Frage). Das ist klasse, denn ich denke, wir alle können eine energetische Verschnaufpause und Zeit gut gebrauchen.
Mitte Dezember dreht dann, vom 13. Dezember 2023 bis zum 2. Januar 2024, Merkur ein viertes Mal seine Richtung und wandert rückläufig durch die Zeichen Steinbock und Schütze. Ich persönlich werde das wohl als Anlass nehmen, ein bisschen früher in die Weihnachtsferien zu starten. Ein bisschen Auszeit, Stille und In-sich-Gehen müssen schließlich sein.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen wundervollen, gemütlichen Dezember mit einem entspannten, besinnlichen Weihnachtsfest!
Kommt gut ins neue Jahr 2023 – ich schick euch eine Extraportion Sternenstaub!
Eure
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